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In einer weiteren Serie präsentiert NHL.com/de diese Woche die zehn besten NHL-Spieler aller Zeiten auf den einzelnen Positionen. Heute gibt es die Top 10 auf dem linken Flügel.

1. Bobby Hull (Chicago Blackhawks, Winnipeg Jets, Hartford Whalers)
Wer wenn nicht Bobby Hull kann als Nummer 1 bei den besten linken Flügelstürmern genannt werden? Der "Golden Jet" musste sich in seiner Rookie Saison 1957/58 trotz 47 Scorerpunkte bei der Auszeichnung der besten Rookies Frank Mahovlich geschlagen geben. Ab der Saison 1959/60 formierte Hull mit Bill Hay und Murray Balfour die Million Dollar Line der Blackhawks und mauserte sich zum herausragenden Scorer. In seiner bis 1979/80 andauernden Karriere verbuchte Hull in 1063 NHL-Spielen 610 Treffer und 560 Assists. Hinzu kommen noch 411 Spiele mit 303 Toren und 335 Vorlagen in der WHA.
Hull konnte zwar nur einmal den Stanley Cup gewinnen (1961), aber neben den beiden Avco World Trophy Erfolgen (1976 und 1978) noch viele Auszeichnungen als Spieler erringen. Zwölf Mal stand Hull in All-Star Teams, er gewann zweimal die Hart Memorial Trophy, war dreimal der beste Scorer der NHL und wurde mit der Lady Byng Memorial Trophy für sein vorbildliches Benehmen in Kombination mit sportlicher Leistung geehrt (1965). Die Vita Hulls lässt keinen anderen Schluss zu, als ihn zum besten Left Winger aller Zeiten zu küren.

2. Luc Robitaille (Los Angeles Kings, Pittsburgh Penguins, New York Rangers, Detroit Red Wings)
Luc Robitaille wurde im Draft 1984 erst in der neunten Runde und an 171. Position von den Los Angeles Kings gezogen. Die Entwicklung des heute 52-jährigen Präsidenten der Kings war keineswegs abzusehen. Robitaille ist der linke Flügelspieler mit den meisten Punkten aller Zeiten. 1394 Zähler (668 Tore und 726 Assists) stehen nach 1431 NHL-Spielen auf seinem Konto. Seine läuferischen Defizite, die Robitaille eine frühere Draft-Position verwehrten, konnte der geborene Punktesammler durch ein fantastisches Spielverständnis und herausragendes Positionsspiel nahezu egalisieren. Bereits in seiner ersten Saison bei den Kings (1986/87) erzielte Robitaille als Rookie 84 Punkte in 79 Partien und sicherte sich so die Calder Memorial Trophy.
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3. Alex Ovechkin (Washington Capitals)
Der Stanley Cup Gewinn mit den Washington Capitals komplettierte das Bild von Alex Ovechkin in der Eishockeywelt. Der zuvor ungekrönte Meister seines Fachs konnte sich mit dem Titel den dritten Rang unter den besten linken Flügelspielern sichern.
2004 an erster Stelle gedraftet und ab 2005 für die Washington Capitals als Top-Scorer aufgelaufen, schlug die Karriere des russischen Ausnahmekönners den erwarteten Weg ein. In 1003 Spielen konnte Ovechkin bisher 1122 Punkte verbuchen und sich sowohl als bester Rookie der Saison 2005/06 sowie mehrfach als bester Torschütze, bester Punktesammler und bester Spieler feiern lassen.
Seit 2009 führt Ovechkin die Caps als Kapitän aufs Eis und scheiterte regelmäßig früh in den Playoffs. "The Great Eight", wie der 32-Jährige genannt wird, fehlte der große Erfolg, den er sich in der vergangenen Saison endlich erfüllen konnte. Sein unnachahmlicher Schuss ließ die schwarze Hartgummischeibe schon 607 Mal im Netz zappeln. Ovechkin entwickelte sich über die Jahre immer mehr zum kompletten Spieler mit körperlicher Präsenz, starkem Skating und auch defensivem Bewusstsein.

4. Ted Lindsay (Detroit Red Wings, Chicago Black Hawks)
Im Gegensatz zu den Top-3 ist Lindsay nicht hauptsächlich aufgrund seiner offensiven Fähigkeiten auf der vierten Position. Mit 851 Zählern (379 Tore, 472 Assists) in 1068 Spielen ist Lindsay zwar nicht schlecht unterwegs, doch sowohl vor, als auch hinter ihm liegende Akteure übertreffen ihn deutlich. Terrible Ted kam 1944/45 in die Liga und schien mit seiner Größe von nur 1,73 Metern nicht der körperlich stärkste Spieler zu sein, doch dies täuschte.
In seinen 1068 Partien sammelte Lindsay 1808 Strafminuten und stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft. Den Wert Lindsays lediglich in Punkten zu bemessen wäre nicht korrekt, konnte er doch viermal den Stanley Cup in die Höhe recken und wurde neunmal in das All-Star-Team gewählt. In der Saison 1949/50 sammelte er zusätzlich die Art Ross Trophy als bester Scorer ein und zeigte so seine Vielseitigkeit und Bedeutung für die Teams in denen er spielte.
5. Brendan Shanahan (New Jersey Devils, St. Louis Blues, Hartford Whalers, Detroit Red Wings, New York Rangers)
Brendan Shanahan findet sich im Ranking der besten linken Flügelstürmer aller Zeiten auf Rang fünf wieder. Mit 656 Toren und 698 Assists in 1524 NHL-Spielen konnte Shanny in seiner Karriere besonders offensiv stark auftrumpfen und diese Durchschlagskraft über einen langen Zeitraum aufrechterhalten. Noch im Alter von 36 Jahren netzte Shanahan 40 Mal in 82 Matches ein und während des Lockouts 1994/95 konnte er sogar für zwei Begegnungen in der Deutschen Eishockey Liga beobachtet werden, als er für die Düsseldorfer EG auflief und drei Tore erzielte sowie eine Vorlage gab.
Der heutige Präsident der Toronto Maple Leafs ist Mitglied im Triple Gold Club, gewann drei Stanley Cups und wurde sowohl mit der King Clancy Memorial Trophy (2003) als auch dem Mark Messier Leadership Award ausgezeichnet (2006). Die beeindruckende Konstanz beschert dem Mitglied der Hall of Fame den verdienten Platz fünf.

6. Frank Mahovlich (Toronto Maple Leafs, Detroit Red Wings, Montreal Canadiens)
Frank Mahovlich spielte von 1956/57 bis 1973/74 in der NHL, eine Zeit zu deren Anfang es besonders schwer war sich als Scorer zu profilieren. Trotz dieser großen Herausforderung konnte Mahovlich in 1181 Spielen 1103 Punkte für seine Teams beisteuern (533 Tore, 570 Assists).
Hätte Mahovlich auch die letzten vier Jahre seiner Karriere in der NHL absolviert und wäre nicht in die WHA gewechselt, so wären seine Zahlen noch besser. Bei den vier Stanley Cup Siegen der Maple Leafs zwischen 1962 und 1967 war der Winger ein entscheidender Bestandteil der Mannschaften und lieferte insgesamt 39 Punkte in diesen Playoff-Runs.
Insgesamt gewann Mahovlich sechsmal den Stanley Cup und wurde ebenso oft in das All-Star-Team gewählt.
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7. Bob Gainey (Montreal Canadiens)
Mit nur 501 Punkten (239 Tore, 262 Assists) steht Bob Gainey weit abgeschlagen auf dem letzten Rang dieser Top-10-Left-Winger, doch die Bedeutung des 1,88 Meter großen Kanadiers kann nicht an Zählern bemessen werden. Gainey ist unbestritten der beste Defensivstürmer aller Zeiten und konnte als bisher einziger Profi viermal in Serie die Frank J. Selke Trophy abräumen (1978-1981).
Gainey gewann mit den Montreal Canadiens fünfmal den Stanley Cup und durfte den begehrten Pokal 1986 sogar als Kapitän des Rekordmeisters entgegennehmen. Beim Titelgewinn 1979 wurde Gainey mit der Conn Smythe Trophy als MVP der Playoffs ausgezeichnet, eine klare Anerkennung seiner herausragenden Fähigkeiten.

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8. Keith Tkachuk (Winnipeg Jets, Phoenix Coyotes, St. Louis Blues, Atlanta Thrashers)
Nur sieben Flügelstürmer konnten in ihren Karrieren über 500 Mal den gegnerischen Torhüter überwinden und Keith Tkachuk ist einer von ihnen. Der Prototyp eines Power Forward war bekannt für seine harte Spielweise und seinen herausragenden Schuss, den er einzusetzen wusste. In 1201 Spielen traf er 538 Mal und bereitete weitere 527 Tore vor. Mit 2219 Strafminuten zeigt sich auch die robuste Seite Tkachuks deutlich.
Einen Stanley Cup konnte Tkachuk nie gewinnen, dies verhindert eine bessere Position im Ranking.
9. Paul Kariya (Mighty Ducks of Anaheim, Colorado Avalanche, Nashville Predators, St. Louis Blues)
Paul Kariya würde in der Auflistung sicher einen früheren Platz einnehmen, hätte nicht eine Situation aus dem Stanley Cup Finale von 2003 nicht den Einschnitt in der Karriere bedeutet. Nach dem Hit durch Scott Stevens und der Finalniederlage der Ducks wechselte Kariya zu den Colorado Avalanche und hatte mit den Nachwirkungen des Checks zu kämpfen. Kariya war eine Augenweide für die Zuschauer, mit seiner Geschwindigkeit und seinem Umgang mit dem Puck sowie den herausragenden Qualitäten als Spielmacher hebelte er die gegnerischen Defensivreihen aus und machte alleine den Unterschied aus. Mit einer Körpergröße von nur 1,78 Metern fehlte es Kariya jedoch etwas an körperlicher Robustheit,

Paul-Kariya

10. John Bucyk (Detroit Red Wings, Boston Bruins)
John Bucyk war zu Beginn seiner Karriere hauptsächlich als harter Arbeiter bekannt. Da Bucyk erst spät mit dem Schlittschuhlaufen begann musste er seine Defizite in diesem Bereich anderweitig ausgleichen und schaffte dies durch seinen starken Willen.
Im Verlauf seiner Karriere entwickelte sich der unglaublich zweikampfstarke aber immer faire Bucyk zum Scorer und hält bis heute den Rekord für die meisten Treffer im Trikot der Bruins (545). Ebenso ist Bucyk der beste Vorbereiter aller Zeiten auf seiner Position (813), ein weiterer Grund ihn in dieser Auflistung zu berücksichtigen.