"Es war sehr überraschend für uns, aber am Ende fahren wir ohne Medaille heim und das ist wirklich enttäuschend", sagte der Schweizer Verteidiger Davyd Barandun. "Ich denke, dass wir besser und besser werden. Unsere Trainer werden besser. Jedes Jahr wird die Schweiz oben mitspielen."
Wohlwend hatte schon vor dem Turnier betont, dass er seinen Jungs einschärfen möchte, dass sie in jedem Spiel eine Chance hätten und wenn sie das verinnerlichen würden, dann könnten sie auch erfolgreich sein. Das klappte über weite Strecken sehr gut, doch ausgerechnet im Halbfinale und Spiel um Bronze schlug gerade zu Beginn des Spiels die Nervosität zu.
"Erstes Drittel, grausam", fand Wohlwend nach der Niederlage gegen Russland deutliche Worte. "Grausam. Ich kann es nicht verstehen, alle Trainer können es nicht verstehen. So eine großartige Chance und wir schlafen. Wir spielten ängstlich, wir spielten langsam ohne Mut und dann musste ich in der Kabine etwas lauter werden. Das hat gewirkt."
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Die Mannschaft hätte ihren Trainer an seinem 42. Geburtstag schon mit einem Sieg im Halbfinale beschenken können, doch gegen Finnland lieferten sie ihr wohl schlechtestes Spiel der vergangen Wochen ab. "Ich hoffe unsere Spieler sind hungrig und geil genug, dieses Spiel zu gewinnen", hatte Wohlwend der Presse danach noch im Ausblick auf das Bronze-Match zu Protokoll gegeben.
Doch obwohl die beiden letzten Spiele nicht erfolgreich verliefen, können Wohlwend, seine Assistenten und seine Spieler mit erhobenem Haupt und im Bewusstsein ihr Land gut vertreten zu haben, in die Heimat zurückkehren.
Am Ende sprach kaum jemand über den zu Beginn hochgehandelten Nachwuchs der Kanadier. Spieler wie Kapitän Maxime Comtois, der in der Vorrunde mit fünf Toren und einem Assist noch die Scorerwertung anführte, blieb im Viertelfinale wie viele seiner Kollegen blass. Mehr noch, er vergab einen entscheidenden Penalty in der Verlängerung des Viertelfinals, der das Siegtor der Finnen erst ermöglichte. Neuesten Meldungen zufolge soll er jedoch mit einer verletzten Schulter gespielt haben.
Immerhin wurde der US-Amerikaner Ryan Poehling mit fünf Toren und drei Assists zum Spieler des Turniers gewählt, obwohl der Russe Grigori Denisenko mit vier Toren und fünf Assists und der Finne Aleksi Heponiemi mit drei Toren und sechs Assists die Topscorer wurden. Somit hatten die enttäuschten US-Amerikaner wenigstens einen kleinen Erfolg zu verbuchen.