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In den spielfreien Sommermonaten bleibt die Zeit, auf die vergangene Saison zurückzublicken und außergewöhnliche Leistungen zu würdigen. NHL.com/de kürt die aktuell besten Akteure in verschiedenen Kategorien.

In dieser Ausgabe: Die fünf besten Trainer der NHL-Saison 2024/25.

Paul Maurice (Florida Panthers)

Die Erfolgsbilanz von Paul Maurice spricht für sich. Im Sommer 2022 wurde er als neuer Trainer der Florida Panthers vorgestellt. Gleich in seiner ersten Saison führte er die Panthers in das Stanley Cup Finale, das mit 1:4 gegen die Vegas Golden Knights verloren wurde. Doch die Panthers hatten daraus gelernt: In den darauffolgenden zwei Spielzeiten gewannen sie jeweils die begehrte Trophäe. Für den langjährigen NHL-Trainer Maurice seine ersten Stanley Cups.

Florida Panthers win the Stanley Cup

Was ihn auszeichnet? „Er ist extrem professionell“, beschrieb Nico Sturm in einem Interview mit NHL.com/de im März 2025 seinen damals neuen Trainer nach dem Wechsel von den San Jose Sharks.

„Man merkt, wie lange er schon im Geschäft ist. Er hat alles gesehen. Es gibt keine Panik auf der Bank, da ist immer Ruhe, das System ist installiert. Er ist ein Trainer, der sehr ruhig und gefasst mit den Spielern umgeht, sie aber trotzdem emotional packen kann. Er vertraut auf den Kader und weiß, dass seine Spieler auf dem Eis immer das Ruder rumreißen können. Alles ist extrem strukturiert. Kein Laufweg wird dem Zufall überlassen.“

Kris Knoblauch (Edmonton Oilers)

Kris Knoblauch übernahm die Oilers in einer schwierigen Situation. Es war im November 2023: Edmonton hatte einen Fehlstart hingelegt, denn in den ersten 13 Saisonspielen gelangen nur drei Siege. Die Konsequenz war die Freistellung von Jay Woodcroft und die Verpflichtung von Knoblauch. Erstmals überhaupt übernahm er damals das Amt des Cheftrainers in der NHL.

Bislang lässt sich die Dienstzeit als großer Erfolg werten. In beiden Spielzeiten unter seiner Führung erreichten die Oilers die Finalserie um den Stanley Cup. Dies macht Edmonton in dieser Zeitspanne zur zweit-erfolgreichsten Mannschaft hinter den Florida Panthers, die beide Male die Meisterschaft gewannen.

Auch Leon Draisaitl wurde unter der Führung von Knoblauch noch effektiver. Im Jahre 2025 gewann er als erster Deutscher die Maurice Richard Trophy als bester Torschütze der NHL. Draisaitl weiß, dass der Trainer voll hinter ihm steht. „Ich kann nicht oft genug sagen, dass er einer unserer besten, wenn nicht sogar der beste Stürmer auf dem Eis ist, und das jeden Abend“, sagte der Coach über den gebürtigen Kölner. „Es ist wirklich bemerkenswert, dass er über einen so langen Zeitraum hinweg konstant so gut spielt.“

Leon Draisaitl stellt mit vier OT-Treffern in den Playoffs eines Jahres einen neuen NHL-Rekord auf

Spencer Carbery (Washington Capitals)

Carbery wurde nach der zurückliegenden Spielzeit als bester Trainer mit dem Jack Adams Award ausgezeichnet. Im zweiten Jahr unter seiner Führung verbesserte sich Washington um 11 Siege und 20 Punkte. Zudem gewannen sie erstmals seit 2018 eine Serie in den Stanley Cup Playoffs, indem sie die Montreal Canadiens mit 4:1 besiegten.

Besonders beeindruckend war die Verbesserung in der Offensive: Die Capitals belegten in der regulären Saison den zweiten Platz bei den Toren pro Spiel (3,49), nachdem sie in der vorherigen Spielzeit auf Position 28 lagen (2,63).

Brian MacLellan, President of Hockey Operations der Capitals, lobte die Arbeit des Trainers: „Der beste Beweis ist, dass viele unserer Jungs Karriere-Bestjahre hinter sich haben. Er hat daran einen großen Anteil durch die Art und Weise, wie er kommuniziert, wie er die Jungs zur Verantwortung zieht, wie er die Jungs in bestimmte Rollen einsetzt und ihre Stärken nutzen kann. Ich denke, dass das Verhältnis zwischen den Spielern und dem Trainer in diesem Jahr hervorragend war.“

Alexander Ovechkin steht an der Spitze der ewigen Torschützenliste

Martin St. Louis (Montreal Canadiens)

Der Aufwärtstrend der Montreal Canadiens hängt eng mit Trainer Martin St. Louis zusammen. In seiner dritten vollen Saison als Trainer führte er die Canadiens mit einer Bilanz von 40-31-11 und 91 Punkten in die Playoffs. Dadurch nahm die Franchise erstmals seit 2020/21 wieder an der K.o.-Runde teil. Zudem hatten sie die beste Bilanz seit 2018/19 (44-30-8, 96 Punkte).

WSH@MTL, Sp4: Caufield nimmt Hutsons Pass direkt zum PPG im 2. Drittel

In den Playoffs verloren die Canadiens zwar in der 1. Runde mit 1:4 gegen die Washington Capitals. Doch die Perspektive dieser eingespielten Mannschaft ist positiv – auch dank des Trainers.

St. Louis war vergangene Saison einer der Finalisten um den Jack Adams Award als bester Trainer und belegte schlussendlich den 3. Platz hinter Carbery von den Capitals und Scott Arniel von den Winnipeg Jets.

Travis Green (Ottawa Senators)

Er kam nach Ottawa und beendete in seiner ersten Saison als Trainer der Senators die lange Durststrecke. Nachdem die Franchise aus Kanada in den vorherigen sieben Spielzeiten stets die Playoffs verpasst hatte, zogen sie nun mit einer Bilanz von 45-30-7 in die K.o.-Runde ein. Mehr Siege in der regulären Saison gelangen zuletzt in der Spielzeit 2006/07, als die Senators das Stanley Cup Finale erreichten.

In den Playoffs kämpften sie sich gegen die Toronto Maple Leafs nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Serienrückstand zurück und gewannen zwei Spiele, ehe Toronto der entscheidende vierte Sieg gelang. In der Trainer-Karriere von Green war dies die zweite Playoff-Teilnahme nach dem Jahre 2020 – damals noch im Dienst der Vancouver Canucks.

Stützle spielte unter Green eine herausragende Saison. Mit 79 Scorer-Punkten (24 Tore, 55 Assists) war der Deutsche der Top-Scorer seiner Mannschaft. Der Deutsche hatte von Anfang an einen engen Austausch mit dem Coach.

Die besten Tore von Tim Stützle in der regulären Saison

„Ich hatte mich schon im Sommer mit ihm getroffen. Er ist extra nach Frankfurt gekommen, zudem hatten wir viele Telefonate geführt. Da hat er mir schon klargemacht, dass er viel von mir und der Mannschaft erwartet“, sagte Stützle rückblickend. „Das Wichtigste war, ein volles und auf jede Situation angepasstes Spielsystem auf unser Team zu übertragen. Wir haben noch immer viele junge Spieler. Daher ist es wichtig, dass wir vom Trainer auch Selbstvertrauen vermittelt bekommen.“

Weitere Kandidaten:

Scott Arniel (Winnipeg Jets)

Jim Montgomery (St. Louis Blues)

Rod Brind’Amour (Carolina Hurricanes)

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