GettyImages-2220095591

In den spielfreien Sommermonaten bleibt die Zeit, auf die vergangene Saison zurückzublicken und außergewöhnliche Leistungen zu würdigen. NHL.com/de kürt die aktuell besten Akteure in verschiedenen Kategorien.

In dieser Ausgabe: Die fünf besten General Manager der NHL-Saison 2024/25.

Bill Zito (Florida Panthers)
Die Titel-Wiederholung wäre alleine vermutlich schon ausreichend für einen Top-Fünf-Platz unter den GM der NHL, doch Bill Zito gelang nach dem Titelgewinn ein weiteres Sahnestück. Mit drei langfristigen Verträgen für Brad Marchand, Aaron Ekblad und Sam Bennet konnte Zito drei weitere wichtige Säulen im Sunshine State halten.

Der Kader der Back-To-Back-Champions bleibt, trotz der engen Grenzen unter dem Salary Cap zusammen. Zito glänzte dabei dadurch, dass er die Verträge über lange Laufzeiten streckte und eine Atmosphäre schaffen konnte, die weitere Titel als zusätzliches schlagkräftiges Element in den Raum wirft.

Ekblad fasste es nach seiner Verlängerung hervorragend zusammen und lobte Zito damit indirekt: „Es ist ein besonderes Team, eine besondere Organisation, von oben bis unten, jeder arbeitet jeden Tag hart. Es ist ein besonderes Team mit besonderen Spielern.“

Eric Tulsky (Carolina Hurricanes)
Die Saison der Carolina Hurricanes endete im Conference Finale gegen die späteren Stanley Cup Sieger, doch Tulsky nutzte die Enttäuschung, um sie schnellstmöglich in Aufbruchstimmung zu verwandeln. Er nahm die indirekte Herausforderung seines Top-Spielers, Sebastian Aho, an und baute den Kader so um, dass er in den nächsten Jahren die großen Ziele erreichen kann.

Logan Stankoven, der im März im Tausch für Mikko Rantanen von den Dallas Stars gekommen war, konnte in der Saison überzeugen und wurde mit einem Acht-Jahres-Vertrag ausgestattet. Dazu holte er Verteidiger K’Andre Miller und den kreativen Speedster Nikolaj Ehlers nach Carolina. Tulsky war aktiv wie kaum ein anderer GM und konnte Carolina so das Titelfenster für die nächsten Jahre offenhalten.

WPG@DAL, Sp4: Ehlers überrascht Oettinger mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins Five-Hole

Jim Nill (Dallas Stars)
Dreimal in Folge wurde Jim Nill mit dem Jim Gregory Award als bester GM der NHL ausgezeichnet. Nill steht unter den besten Managern für Konstanz und baute das Team der Stars auf. Unter seiner Führung stand Dallas in den vergangenen drei Jahren immer im Conference Finale, wo sie jedoch gegen die Vegas Golden Knights (2023) und die Edmonton Oilers (2024, 2025) ausschieden.

Auch wenn es für Nill bislang nicht für den Sprung auf die große Final-Bühne gereicht hat, sind die Verlängerungen und Verpflichtungen der vergangenen Saison ein Arbeitsnachweis der Extraklasse. Jake Oettinger wurde mit einem Acht-Jahres-Kontrakt ausgestattet und sorgt für Sicherheit im Tor. Mikko Rantanen wurde von Carolina nach Dallas gelotst und ebenfalls für acht Jahre gebunden. Zusätzlich konnten noch Wyatt Johnston und Sam Steel in Dallas gehalten werden. Der Angriff auf den Titel ist nur eine Frage der Zeit und Nill ist der Baumeister des Stars-Kaders. Er schreckt auch nicht vor überraschenden Entscheidungen zurück, indem er Trainer Pete DeBoer trotz der Erfolge freistellte und mit Glen Gulutzan ein neues Gesicht in der neuen Saison hinter die Bande stellt.

Jim Nill this years Jim Gregory General Manager of the

Kevin Cheveldayoff (Winnipeg Jets)
2011 wurde Kevin Cheveldayoff als GM der Winnipeg Jets vorgestellt und hält diese Position bis heute. Die Konstanz, die Cheveldayoff in die Organisation der Jets bringt, wird von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung begleitet. Obwohl Winnipeg, als einer der unattraktiveren Standorte für Spieler gilt, gelang es dem sportlichen Leiter ein herausragendes Team zu formen. Bemerkenswert ist dabei, das Cheveldayoff, trotz vermeintlich schwerwiegender Abgänge (Brenden Dillon, Nate Schmidt, Tyler Toffoli und Sean Monahan) keine nennenswerten Ergänzungen hinzufügte.

Der GM wusste um das Entwicklungspotential der verbliebenen Akteure, vertraute ihnen und wurde mit Erfolg belohnt. In der Hauptrunde dominierten die Jets und sicherten sich mit 116 Punkten die Presidents‘ Trophy. In den Playoffs scheiterten sie mit 2:4 in der zweiten Runde an den Dallas Stars. Mit dem Abgang von Ehlers muss Cheveldayoff nun erneut beweisen, dass er das richtige Gespür für den eigenen Kader hat.

Stan Bowman (Edmonton Oilers)
Nach seiner Rehabilitation und dem ersten Jahr als GM der Edmonton Oilers reichte es für Stan Bowman knapp in die Top-Fünf der Manager der NHL. Mit der Verlängerung des Vertrags von Leon Draisaitl um acht Jahre ab dieser Saison setzte Bowman ein erstes Zeichen in Richtung Titelambitionen der kommenden Jahre.

Alle Tore von Leon Draisaitl

Der derzeit bestdotierte Vertrag der NHL zeigt aber auch, dass die Cap-Situation in Edmonton zukünftig eine Herausforderung für den GM ist. Mit der anstehenden Verlängerung mit Connor McDavid in diesem Jahar dürften fast 30 Prozent des verfügbaren Gehaltsrahmens für die beiden Top-Spieler ausgeschöpft sein. Dazu kommen noch die beiden Verträge von Evan Bouchard und Darnell Nurse, die den Spielraum für Tiefe und Torhüter weiter einschränken.

Bowman baute einen Kader, der die Oilers auch 2025 in das Stanley Cup Finale führte. Es wird sich allerdings zeigen müssen, wie er den Herausforderungen des schmalen Geldbeutels in den nächsten Jahren trotzen kann. Sollte ihm das Kunststück auch 2026 gelingen, dürfte sein Platz in den Top-Fünf sicher sein.

Weitere Kandidaten:
Kelly McCrimmon (Vegas Golden Knights)
Brad Treliving (Toronto Maple Leafs)
Chris Patrick (Washington Capitals)

Verwandte Inhalte