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Die Detroit Red Wings haben es am Montag besonders spannend gemacht. 77 Sekunden vor Spielende standen sie gegen die Montreal Canadiens noch vor dem vorzeitigen Aus im Rennen um einen der begehrten Plätze in den Stanley Cup Playoffs 2024, lagen in der heimischen Little Caesars Arena mit 3:4 zurück. Dann aber traf Stürmer Lucas Raymond erst zum vielumjubelten 4:4 und rettete seine Mannschaft damit in die Verlängerung, bevor er auch dort als Torschütze erfolgreich war und den 5:4-Sieg des Heimteams besiegelte, der die Playoff-Hoffnungen der Red Wings am Leben hält.

„Es ist erstaunlich, dass wir heute Abend wieder zwei Punkte holen konnten", befand Raymond. „Wir wollten uns natürlich nicht in diese schwierige Lage bringen, aber unsere Reaktion darauf war heute enorm wichtig."

Für Detroit war es der zweite Comeback-Sieg nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von mindestens drei Toren in den letzten sieben Jahren - der einzige andere gelang am 28. Dezember 2022 (ein 5:4-Sieg nach Verlängerung bei den Pittsburgh Penguins).

Später Doppelpack von Raymond hält Hoffungen der Red Wings am Leben

Kurz nachdem Shayne Gostisbehere einen Klärungsversuch Montreals abgefangen hatte, nahm Raymond einen Pass von David Perron auf, fand etwas Platz vor dem Tor und schlug Torhüter Sam Montembeault bei seinem 30. Saisontreffer, mit dem er gut eine Minute vor Drittelende den Ausgleich erzielen konnte.

„Er hat sich in dieser Saison so sehr entwickelt und ist zu einem Spieler geworden, der diese Momente liebt", sagte Detroits Trainer Derek Lalonde über seinen 21-jährigen Stürmer. „Die Dinge liefen zunächst nicht gut für ihn, aber er hatte inzwischen die Reife, weiter zu kämpfen und zwei wichtige Tore zu erzielen.“

MTL@DET: Raymond mit dem Ausgleich

Raymond nahm beim kurz darauf folgenden Siegtreffer einen Pass von Dylan Larkin auf und schlug Goalie Montembeault 25 Sekunden vor Ende der Verlängerung ein weiteres Mal. „Ich dachte, dass (Larkin) einen Konter fahren würde, aber er war müde, also habe ich versucht, in das Spiel zu kommen", erklärte Raymond die entscheidende Aktion im Rückblick. „Ich war auch ziemlich müde, also wollte ich einfach einen Schuss abgeben. Zum Glück war ich erfolgreich mit meinem Versuch", ergänzte er.

Raymond (31-40-71) ist nun der zweite Spieler der Red Wings im Alter von 22 Jahren oder jünger, dem es in den letzten 29 Jahren gelang, eine Spielzeit mit mindestens 30 Toren zu absolvieren. Der andere ist Dylan Larkin (32 in 2018/19).

Großer Showdown um den finalen Playoff-Platz im Osten am Dienstag

Durch dieses späte Erfolgserlebnis steuern die Red Wings auf ein großes Saisonfinale zu. Detroit und die Washington Capitals, die am Montag die Boston Bruins mit 2:0 besiegten, haben im Rennen um den finalen Playoff-Spot in der Eastern Conference jeweils 89 Punkte auf dem Konto, wobei Washington mehr Spiele in regulärer Spielzeit gewonnen hat.

MTL@DET: Raymond trifft zum Sieg in der Verlängerung

Beide Teams haben in der Hauptrunde noch ein Spiel vor der Brust, und zwar am Dienstag. Detroit tritt zum Finale in Montreal an, die Capitals müssen bei den Philadelphia Flyers spielen, die mit 87 Punkten auf dem Konto ebenfalls noch Chancen auf eine Endrundenteilnahme haben. Gewinnt Washington sein Spiel, ist ihnen die Playoff-Teilnahme sicher. Auch die Pittsburgh Penguins (88 Punkte), die am Mittwoch zu ihrem Vorrundenabschluss bei den New York Islanders gastieren werden, haben (stand Montag) noch immer theoretische Chancen die K.o.-Phase im Osten zu erreichen.

Neben Raymond glänzen Compher und Gostisbehere bei Detroit

Neben Matchwinner Raymond glänzte in Reihen der Hausherren in erster Linie J.T. Compher, der ebenfalls zweimal für Detroit (40-32-9) traf, sowie Gostisbehere, der an den letzten drei Toren der Red Wings als Vorlagengeber beteiligt war . Torhüter Alex Lyon war mit 17 Rettungstaten für Detroit zur Stelle. „Wir wissen, dass wir uns heute Abend nur die Chance gegeben haben, den Job morgen zu beenden", erklärte Compher nach der Schlusssirene. „Alles, was wir tun können, ist unser eigenes Spiel zu gewinnen, aber wir haben noch immer eine Chance."

Montreal beginnt effizient, bricht dann ein

Auf der Gegenseite spielte sich Brendan Gallagher mit zwei Treffern ins Rampenlicht. Jake Evans gab drei Assists für Montreal (30-36-15). Goalie Montembeault zeigte 30 Paraden. „Wir haben es geschafft, die Zuschauer fast das ganze Spiel über zum Schweigen zu bringen", suchte Gallagher nach der späten Niederlage Trost. „Sie haben am Ende dann aber leider doch noch ein paar Tore geschossen und die Halle ist dann so richtig in Fahrt gekommen", musste er einräumen.

Bis zur 36. Minute hatten sich die Gäste aus Montreal in Detroit eine 4:1-Führung herausgespielt. Lane Hutson, der sein Debüt in der NHL gab, steuerte einen Assist bei, als sein Pass in die Mitte von Jeff Petry zu Gallagher abgefälscht wurde, der ihn zur 1:0-Führung für Montreal einnetzte (5.). Justin Barron erzielte nach 6:15 Minuten das 2:0 für die Gäste, bevor Compher für die Red Wings auf 1:2 verkürzen konnte (9.). Rafael Harvey-Pinard brachte Montreal in der 26. Minute mit 3:1 in Führung, bevor Gallagher mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel das zwischenzeitliche 4:1 (36) erzielte. „Ich glaube, sie hatten in den ersten beiden Dritteln fünf ernsthafte Chancen, von denen vier ins Tor gingen", beklagte Detroits Trainer Lalonde.

Red Wings mit viel Kampfgeist zur späten Wende

Erst nach dem Drei-Tore-Rückstand bäumten sich die Gastgeber, bei denen der Deutsche Moritz Seider 26:10 Minuten auf dem Eis stand, mit aller Macht auf, wollten das vorzeitige Saisonaus abwenden. Compher brachte Detroit mit seinem zweiten Treffer des Tages im zweiten Drittel zunächst auf 2:4 heran (36.). Alex DeBrincat traf im Schlussdrittel vom linken Bullykreis aus dann zum 3:4 (51.). Es folgte der spektakuläre Schlussakkord der Red Wings, der das große Finale am Dienstag erst möglich machte.

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