Die Detroit Red Wings haben ihre Punkteserie mit einem 4:3-Auswärtssieg bei den Calgary Flames am Mittwochabend im Scotiabank Saddledome auf sechs Spiele (4-0-2) ausgebaut. Dabei gelang Detroit nicht nur der dritte Sieg in Folge, sie gewannen auch zum siebten Mal hintereinander gegen Calgary und bauten ihre längste aktive Siegesserie gegen einen einzelnen Gegner aus.

Red Wings starten extrem stark

Die jüngsten Ergebnisse waren beim Auftritt der Red Wings direkt zu spüren. 62 Sekunden waren gespielt, da schleuderte Patrick Kane den Puck mit einem feinen Rückhand-Pass quer durch die Offensivzone auf das Tape von Alex DeBrincat, der zum 1:0 einschoss (2.).

„Das habe ich schon ein paarmal von ihm gesehen. Wenn du mit ihm spielst, dann musst du immer bereit sein. Er hat den Puck mit der Rückhand führt und mich gesehen, also musste ich mich für den Schuss bereithalten“, beschrieb DeBrincat die Szene.

Kurz darauf schaltete sich Offensivverteidiger Axel Sandin-Pellikka aktiv in einen Angriff mit ein, zeichnete bei seinem Laufweg eine Art Schleife nach, klopfte kurz mit dem Schläger aufs Eis, empfing einen Querpass von DeBrincat und donnerte den Puck per Schlagschuss-Direktabnahme vom linken Flügel zum 2:0 in die Maschen (5.).

„Das war ein wichtiges Tor früh im Spiel“, sagte Detroits Trainer Todd McLellan und hatte ein Sonderlob für das 20-jährige Talent aus Schweden übrig: „Sein Selbstvertrauen wird immer größer, was richtig gut ist. Es ist schwer für einen kleinen, jungen Verteidiger in diese Liga zu kommen und unter rollendem Rad zu lernen. Wir haben tonnenweise Vertrauen in ihn und er wird von Spiel zu Spiel besser.“

Im zweiten Drittel eroberte Andrew Copp die Scheibe und leitete diese in den Lauf von DeBrincat weiter, der sich aus der Nahdistanz nicht lange bitten ließ und mit einem perfekten Schuss auf 3:0 stellte (28.), womit sein Drei-Punkte-Abend (2-1-3) perfekt war.

DET@CGY: DeBrincat trifft unmittelbar nach einer Puckeroberung

Nur 28 Sekunden später startete Kapitän Dylan Larkin ein Solo an der eigenen blauen Linie, schirmte den Puck gekonnt ab und jagte ihn zum 4:0 ins Tor (30.).

Für vier Treffer nach zwei Dritteln hatten die Red Wings gerade einmal 15 Torschüsse gebraucht - eine unglaublich effektive Vorstellung.

Flames kommen plötzlich wieder heran

„Vielleicht haben wir nach den vier Toren gedacht, dass es ein leichtes Spiel werden würde“, sagte Copp. „Unser Blick fürs Detail ist verloren gegangen.“

In Folge dessen kamen die Flames noch einmal zurück in diese Partie und dank der Tore von Joel Farabee (verwandelter Penaltyschuss in Unterzahl, 49.), Matt Coronato (50.) und MacKenzie Weegar (55.) bis auf ein Tor heran.

Schlussendlich aber hielt Detroits Torwart John Gibson (34 Saves, 91,9 Prozent Fangquote) den Auswärtssieg fest.

„Wir sind wirklich glücklich über die Punkte“, so McLellan. „Wenn du auf einem Roadtrip bist und in diesen Arenen spielst, dann ist es nicht einfach. Ich würde das heute vielleicht nicht als unser bestes Spiel bezeichnen, auch als wir 4:0 vorne lagen. Ein paar unserer Spiel-Management-Fähigkeiten müssen in Frage gestellt werden.“

„Es gibt definitiv ein paar Dinge, die wir aufarbeiten müssen“, stimmte auch Matchwinner DeBrincat mit ein. „Insgesamt haben wir uns aber in eine gute Position versetzt, um dieses Spiel zu gewinnen. Es war sicher nicht ideal, drei Gegentore im dritten Drittel zu kassieren, aber so läuft es manchmal. Auswärtssiege sind nicht einfach. Wir hoffen auf den Nächsten, morgen bei den Edmonton Oilers.“

DET@CGY: Farabee trifft mit einem Penaltyschuss in Unterzahl ins rechte Eck

Seider zu Gast bei Draisaitl

Am Donnerstag (9 p.m. ET; Freitag, 3 Uhr MEZ) wollen die Red Wings ihre Sieges- und Punkteserie bei den Oilers fortsetzen. Das dritte Drittel in Calgary soll ein Warnschuss gewesen sein.

„Wir sind nicht darauf aus, uns über Siege zu ärgern, aber wir haben höhere Standards als das und müssen das am Donnerstag in Edmonton zeigen“, betont Copp.

Dort kommt es aus deutscher Sicht zum Aufeinandertreffen von Detroits Verteidiger Moritz Seider und Oilers-Stürmer Leon Draisaitl.

In Calgary blieben übrigens sowohl Seider (drei Torschüsse, zwei Checks, fünf Blocks, 28:23 Minuten Eiszeit) als auch der österreichische Angreifer Marco Kaper (ein Torschuss, drei Checks, vier Blocks, 50 Prozent gewonnene Faceoffs, 12:28 Minuten Eiszeit) ohne Scorerpunkt, leisteten aber dennoch wichtige Arbeit für den Erfolg der Red Wings (17-11-3), die in der Atlantic Division von der Spitzenposition grüßen.

Verwandte Inhalte