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Pünktlich zum Auftakttag der Major League Baseball Saison 2018 am Gründonnerstag ließ es sich Sidney Crosby nicht nehmen, ein Kunststückchen auszupacken und den Keulen-Schwingern Tribut zu zollen.
Es liefen gerade 19 Sekunden in der Overtime des Auswärtsspiels gegen die New Jersey Devils, als Crosby den Puck erst zielsicher mit einem satten Handgelenkschuss gegen das Lattenkreuz knallte und sodann, den durch die Luft taumelnden Abpraller, mit einem gekonnten Baseball-Swing zum 4:3-Endstand für seine Pittsburgh Penguins in die Maschen jagte.

Fans wie Spieler im prallgefüllten Prudential Center trauten ihren Augen kaum.
"Sowas flößt einem Angst ein", stellte Verteidiger Brian Dumoulin fest. "Ich meine, wir haben so etwas schon oft von ihm gesehen, aber jedes Mal, wenn er es wieder macht und wieder etwas Besonderes auspackt, dann freut man sich wieder. Es ist einfach verrückt. Es unterstreicht, was er für ein unglaublicher Spieler ist."

Crosby wusste gegen die New Jersey Devils wieder zu glänzen. Nachdem er sich im Schlussdrittel mit Travis Zajac in die Haare bekam und beim Bully einen schmerzhaften Stockendstoß kassierte, zeigte er die Reaktion eines Leaders. Er weiß genau, wie er es Zajac heimzahlen und gleichzeitig seiner Mannschaft helfen kann.
"Nach dieser Aktion war er richtig aufgeheizt und hat uns den Sieg gebracht", erzählte Crosbys Teamkollege Patric Hornqvist.
In einem anderen Sinn richtig aufgeheizt, ist Pittsburghs Kapitän jedoch nicht erst seit dem dritten Spielabschnitt gegen die Devils. Nach einem holprigen Saisonstart und einigen zähen Monaten, in denen er nicht zu seinem Spiel fand, befindet sich Crosby seit einigen Wochen wieder in überragender Form.
Etwas, das für seinen Trainer viel wichtiger ist.
"Solche Kunststückchen habe ich schon so oft von ihm gesehen. Sie überraschen doch niemanden mehr", winkte Mike Sullivan ab. "Er ist ein großartiger Spieler. Es gibt nicht viele Jungs, die das draufhaben, was er hat. Er macht es immer wieder. Er denkt das Spiel auf einem viel höheren Level und ist ein richtiger Wettkämpfer."
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Crosby denkt das Spiel nicht nur auf einem viel höheren Level, er bringt es auch aufs Eis. Als geborener Wettkämpfer reißt er die Verantwortung an sich und bringt seine Mannschaft in die Position, zum dritten Mal in Folge um den Stanley Cup mitspielen zu können.
Sein jüngster Torerfolg gegen New Jersey unterstrich, dass Crosby immer pünktlich zur wichtigsten Saisonphase auf die Überholspur zieht. Seit zehn Jahren - sofern er spielen konnte - baute er seine Ausbeute vom Februar zum März immer aus. Auch in dieser Saison. Das Overtime-Tor war Crosbys 16. Punkt im 14. Spiel im März. Damit legte er noch eine Schippe zum Februar drauf. In jenem Monat gelangen ihm in zwölf Spielen 13 Punkte.
Sicherlich war Crosby in dieser Zeit nicht der effektivste Spieler der Liga. Boston Bruins Brad Marchand kam alleine im März auf 26 Zähler. Auch Edmonton Oilers Kapitän Connor McDavid erreichte in diesem Monat mit 28 Punkten eine deutlich größere Ausbeute als Crosby. Doch im Gegensatz zu Pittsburgh, das noch um den ersten Platz in der Metropolitan Division mitspielt, helfen McDavids Punkte seiner Mannschaft nur noch wenig.

Jeder einzelne Zähler, den Crosby in dieser Saisonphase erzielt, hilft seinem Team, das eine ganz große Mission verfolgt. Die dritte Meisterschaft in Folge. Etwas, das seit den New York Islanders in den frühen 1980er Jahren keinem Klub mehr gelang, soll in dieser Spielzeit fällig sein.
Eine Mission, die ihnen nur gelingen kann, wenn der amtierende Conn Smythe Trophy Gewinner in Bestform ist. Mit seinen Leistungen der vergangenen Wochen ist Crosby nah dran, diese zu erreichen.
"Als ich aufwuchs, spielte ich Baseball", erzählte dieser. "Obwohl ich großen Spaß hatte, hörte ich mit ungefähr 13 Jahren damit auf."
Zum Glück aller Eishockeybegeisterten!