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Für ihren Start in die Stanley Cup Playoffs 2019 hätten sich die Carolina Hurricanes sicherlich ein anderes Ergebnis gewünscht. In Spiel 1 der ersten Playoff-Runde in der Eastern Conference unterlagen sie den Washington Capitals mit 2:4.

Die Hurricanes gerieten in der Capital One Arena zunächst durch zwei Tore von Nicklas Backstrom und einen Treffer von Alex Ovechkin im ersten Drittel deutlich mit 0:3 in Rückstand. Der amtierende Stanley Cup Champion aus Washington schien seiner Favoritenrolle frühzeitig mehr als gerecht zu werden. Die Gastgeber spielten die Hurricanes regelrecht an die Wand. Die Kräfteverhältnisse schienen klar verteilt und die Capitals-Fans in der prallgefüllten Halle feierten bereits den glorreichen Auftakt in die Postseason.
"Das erste Drittel war unseres", erklärte Center Backstrom. "Wir hatten einen tollen Beginn. Die drei Tore haben uns richtig Energie gebracht."

CAR@WSH, Sp1: Backstrom trifft hoch gegen Mrazek

Der Underdog aus Raleigh zeigte sich von der Energie der Capitals jedoch nur mäßig beeindruckt und dachte gar nicht daran aufzustecken. Die Hurricanes stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und verlangten den Hausherren, die die Hauptrunde als Erstplatzierte der Metropolitan Division beendet hatten, im weiteren Verlauf der Begegnung alles ab. Damit machten sie deutlich, dass die Serie kein Selbstläufer für die Capitals wird.
Mit einer aufopferungsvollen Teamleistung und enormer Willenskraft kämpften sich die Hurricanes zurück ins Spiel. Im dritten Abschnitt stellte Andrei Svechnikov mit zwei Toren den Anschluss her.
Washington geriet nun regelrecht ins Schwimmen und musste darüber hinaus mehrere Unterzahlsituationen überstehen. Erst 37 Sekunden vor der Schlusssirene stellte Lars Eller den Capitals-Sieg per Empty-Net-Goal sicher.
"Die Tore bedeuten mir sehr viel", freute sich der 19-jährige Svechnikov im Anschluss an die Partie. "Aber trotzdem haben wir das Spiel verloren."

CAR@WSH, Sp1: Svechnikov haut Onetimer rein

Doch auch wenn es für die Hurricanes am Ende nicht zum ersten Playoff-Sieg seit 2009 gereicht hat, konnten sie mit ihrer Vorstellung durchaus zufrieden sein. Sie brachten die Capitals mit ihrer mutigen Spielweise in Bedrängnis und bekamen so die Gewissheit, dass sie in den verbleibenden Spielen keineswegs chancenlos sind.
"Wir wissen, dass wir gegen dieses Team nie frustriert sein dürfen", erklärte Hurricanes-Stürmer Jordan Staal. "Die Capitals spielen in der Defensive sehr eng und geben dir kaum Platz. Trotzdem haben wir viele Chancen kreiert. Vor allem im zweiten und dritten Drittel haben wir unser Spiel aufs Eis gebracht. Ich bin mir sicher, dass wir auf diese Leistung aufbauen und einen Sieg aus dieser Halle stehlen können."
Staal hatte allerdings auch ein großes Manko ausgemacht, dass es bis zum nächsten Aufeinandertreffen am Samstag auszumerzen gilt. "Unsere Special-Teams waren nicht gut genug. Sowohl unser Penalty-Killing als auch unser Powerplay haben nicht richtig funktioniert. Wenn wir Siege einfahren wollen, müssen wir daran arbeiten", sagte er.
Ein Blick auf die Statistik des Spiels bestätigte Staals These. Die Capitals münzten zwei von vier Überzahlsituationen in Treffer um, die Hurricanes dagegen ließen ihre drei Gelegenheit im Powerplay ungenutzt verstreichen.
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Hurricanes-Coach Rod Brind'Amour zog in seiner Matchanalyse das gleiche Fazit wie Center Staal. "Uns ist viel Gutes gelungen, aber mit ihren Special-Teams konnten wir nicht mithalten. Damit ist das entscheidende Kapitel der Partie erzählt", meinte er.
Gefallen haben dürfte dem Trainer dagegen, dass seine Mannschaft eine Widerstandskraft an den Tag legte, die man ihr angesichts des deutlichen Rückstands nicht zugetraut hatte. Das sollte Mut machen für die Partie am Samstag und die darauffolgenden zwei Heimspiele in der PNC Arena.
Doppeltorschütze Svechnikov kündigte schon einmal an, dass der Titelverteidiger weiterhin mit heftiger Gegenwehr des vermeintlichen Außenseiters rechnen muss. "Wir werden nie aufgeben und freuen uns schon auf das nächste Spiel", betonte er.
Der Matchplan der Hurricanes für Spiel 2 steht bereits fest. Sie wollen in erster Linie an ihre Darbietung im zweiten und dritten Abschnitt vom Donnerstag anknüpfen und die Serie ausgleichen. "Wir werden jetzt zunächst einmal unsere Batterien aufladen und uns dann in Ruhe überlegen, wie wir uns steigern können, um das nächste Spiel zu gewinnen. Das ist auf jeden Fall unser Ziel", kündigte Brind'Amour an.
Spiel 2 der Serie zwischen den Capitals und den Hurricanes wird am Samstag um 3:00 p.m. ET (21:00 Uhr MESZ) in Washington ausgetragen und ist über NBC, TCAS und SN live empfangbar.