BUF@WSH: Vrana tunnelt beim Breakaway

Es verging genau ein Monat in der Saison 2019/20, bis das erste Team seinen zehnten Sieg feierte. Das gelang am Freitag den Washington Capitals (10-2-3) im 15. Spiel, als sie gegen die Buffalo Sabres in der Capital One Arena einen 6:1-Heimsieg einfuhren. Selbst gegen die Sabres, die ihre beste Saison seit langer Zeit spielen und mit 20 Punkten (9-3-2) auf Platz zwei der Atlantic Division liegen, waren die Capitals über weite Strecken absolut dominant.

Die Capitals erwischten mit drei Siegen aus ihren ersten sieben Spielen (3-2-2) sicherlich keinen Traumstart. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten sind sie allem Anschein nach jedoch wieder das Team, das man aus den vergangenen Jahren kennt. Seit 2007/08 gewannen sie neun Mal den Division-Titel, drei Mal die Presidents' Trophy als punktbestes Team der regulären Saison und 2017/18 erstmals den Stanley Cup. Diese Capitals sind aktuell wieder auf dem Vormarsch. Nach dem schwachen Saisonstart gewannen sie sieben ihrer vergangenen acht Spiele (7-0-1), von denen sie fünf auswärts austragen mussten.
"Wir gehen zurzeit einfach mit viel Selbstvertrauen aufs Eis", erklärte Stürmer Jakub Vrana, der gegen die Sabres doppelt traf. "Wir haben viel Energie, besonders nach dieser Auswärtsserie (4-0-1). Jeder arbeitet wirklich hart, blockt Schüsse spielt defensiv gut und das kreiert wiederum Offensive."

vrana goal

Diese Qualitäten brachten die Sabres zur Verzweiflung. Die Capitals lagen mit 23 Checks, 16 geblockten Schüssen, 56 Prozent Bullyquote und 34 Torschüssen in allen Kategorien vorne. Sie entschieden das Spiel bereits innerhalb der ersten elf Minuten durch die Tore von Vrana und je einem Treffer von Chandler Stephenson und Brendan Leipsic. Nach einem eher glücklichen Tor der Sabres durch Henrik Jokiharju machten Tom Wilson und T.J. Oshie das halbe Dutzend voll.
"Alle vier Reihen haben ein gutes Spiel abgeliefert", lobte Trainer Todd Reirden. "So viele verschiedene Spieler haben ihren Beitrag geleistet. Wenn wir mal eine Schwächephase hatten, war Braden (Holtby) im Tor zuverlässig, das hat uns erlaubt, unsere Chancen am anderen Ende zu nutzen."
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Holtby liegt mit 3,3 Gegentoren pro Spiel und 89,5 Prozent Fangquote deutlich hinter den Erwartungen. Es sind die bisher schlechtesten Werte seiner Karriere. Am Freitag hatte er jedoch reichlich Unterstützung von seinen Verteidigern und war selbst dann fehlerlos, wenn seine Vorderleute einen Schuss zuließen. Das einzige Gegentor fiel, als Verteidiger Jonas Siegenthalter von Jokiharju angeschossen wurde und der Puck ins Tor prallte. Die Sabres kamen im ersten Drittel zwar auf 16 Schüsse, in der restlichen Spielzeit jedoch nur noch auf 14. Diese stabile Arbeit der Capitals sorgte dafür, dass die Sabres in ihrem 14. Spiel erstmals nicht mindestens zwei Tore erzielten. Die Paradedisziplin liegt aber wie gewohnt weiterhin im Angriff.
Die Offensive der Capitals ist mit 59 Toren aktuell die beste der NHL und wird von Verteidiger John Carlson angeführt, dem Mann der Stunde in der NHL. Er kommt auf 23 Punkte (sieben Tore, 16 Assists) und wurde zum NHL First Star des Monats Oktober gewählt. Ihm folgen in der Statistik die üblichen Verdächtigen Alex Ovechkin (elf Tore, acht Assists), Nicklas Backstrom (zwei Tore, zehn Assists) und T.J. Oshie (acht Tore, vier Assists). Carlson liegt im ligaweiten Vergleich nach Punkten auf Platz zwei und ist der zweitbeste Vorbereiter, Ovechkin liegt auf dem dritten Platz der Torschützenliste. Am Freitag verstanden es die Sabres, die Spitzenspieler auf ein Tor zu reduzieren, doch selbst davon ließen sich die Capitals nicht aufhalten.

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"Seit ich hier spiele ist die erste Reihe immer vorausgestürmt und hat das Team getragen", lobte Stürmer Tom Wilson die Stars des Teams. "Sie haben heute immer noch ein Tor geschossen. Es ist aber natürlich schön, wenn alle Reihen treffen."
Die Capitals führen mit 23 Punkten die gesamte Liga an und liegen in der Metropolitan Division vier Punkte vor den Carolina Hurricanes und fünf Punkte vor den New York Islanders, die mit acht Spielen in Folge die aktuell längste Siegesserie der Liga stellen. Bei dieser Konkurrenz ist die Tabellenführung umso höher einzuordnen. Sie blieben bisher sowohl zu Hause (3-1-2), als auch auswärts (7-1-1) erst ein Mal ohne Punkt.