chara injury

Die Boston Bruins bleiben vom Verletzungspech verfolgt. Bei der 2:4-Niederlage in Spiel 4 des Stanley Cup Finales gegen die St. Louis Blues am Montag im Enterprise Center erwischte es Kapitän Zdeno Chara. In der Anfangsphase des zweiten Drittels traf ihn ein Puck bei einem Abwehrversuch unglücklich im Gesicht. Für ihn war das Match daraufhin beendet. Sein Einsatz in Spiel 5 der Best-of-Seven-Serie am Donnerstag im TD Garden von Boston ist äußerst fraglich. Damit droht den Bruins in diesem Match nach Matt Grzelcyk der Ausfall eines zweiten wichtigen Defensivspielers.

Chara kehrte zwar nach längerer Behandlung in der Kabine auf die Bank zurück, erhielt jedoch von der medizinischen Abteilung kein grünes Licht für weitere Shifts. "Die Anweisung lautete unmissverständlich, dass er besser draußen bleiben sollte", erläuterte Trainer Bruce Cassidy im Anschluss an die Begegnung. "Die Wunde wurde mit ein paar Stichen genäht. Ich gehe davon aus, dass ihm zudem noch eine Zahnbehandlung bevorsteht. Von daher kann ich nicht abschätzen, ob er im nächsten Spiel auflaufen wird oder nicht. Wir müssen erst sehen, wie sich das Ganze entwickelt."

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Für Cassidy ist die Situation nicht neu. Immer wieder war er im Laufe der Saison gezwungen, sein Team auf zentralen Positionen zu verändern. Kaum einer der Stars der Mannschaft blieb in den vergangenen Wochen und Monaten von Verletzungen verschont. Neben Chara umfasste die Liste der Ausfälle so illustre Namen, wie die von Torhüter Tuukka Rask, Verteidiger Torey Krug oder der Stürmer Patrice Bergeron und David Pastrnak. Die Bruins ließen sich jedoch von den Widrigkeiten zu keinem Zeitpunkt aus der Bahn werfen. Daran soll sich auch diesmal nichts ändern.
Bostons Trainerstab bleibt nun zwei Tage Zeit, um sich auf das mögliche Fehlen des Kapitäns einzustellen und die Defensive gegebenenfalls neu zu sortieren. Ein Comeback von Grzelcyk am Donnerstag erscheint nach Lage der Dinge eher unwahrscheinlich. Er schied in Spiel 2 verletzt aus und weist Symptome einer Gehirnerschütterung auf. Für ihn rückte John Moore in den vergangenen beiden Begegnungen an die Seite von Connor Clifton. Als potentielle Ersatzkandidaten für Chara kommen Steven Kampfer, Jeremy Lauzon, Urho Vaakanainen und Jakub Zboril in Betracht.
Der Coach machte bei einer Pressekonferenz am Dienstag keinen Hehl daraus, dass die Abwesenheit von zwei Schlüsselspielern wie Chara oder Grzelcyk eine Schwächung darstellen würde. "Z (Chara - d. Red.) ist unser Kapitän und Anführer und ein exzellenter Shutdown-Verteidiger. Gryz (Grzelcyk) ist ein herausragender Puckverteiler. Darüber hinaus zählen beide zu unseren besten Akteuren im Penalty-Killing. Wenn sie nicht zur Verfügung stehen, müssen wir uns natürlich etwas einfallen lassen", sagte er im Hinblick auf Spiel 5.
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Sollte dieser Fall eintreten, ist Cassidy dennoch nicht bange. "Wir haben in dieser Spielzeit schon oft solche Probleme gemeistert. Von daher besteht kein übermäßiger Grund zur Sorge. Wir müssen und werden das notfalls mit einer starken Teamleistung wettmachen", betonte er.
Ähnlich äußerte sich Angreifer Brad Marchand gegenüber den Medien. "Zu diesem Zeitpunkt des Jahres gibt es keine Ausflüchte mehr. Man kann jetzt nicht hingehen und das Ganze von vornherein abschreiben, bloß weil ein oder zwei wichtige Leute fehlen. Wir müssen zusammenstehen und alles in die Waagschale werfen", hob er hervor.
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Sein Stürmerkollege David Krejci verbreitete ebenfalls Optimismus. "Wir haben die Möglichkeit etwas zu verwirklichen, von dem man als Kind träumt. Da lassen wir uns doch von Verletzungen nicht aufhalten", sagte er. "Es wäre natürlich schön, wenn Gryz und Z dabei sein könnten. Aber wenn dies nicht der Fall ist, werden andere Spieler für sie in die Bresche springen. Davon bin ich felsenfest überzeugt."
Spiel 5 des Stanley Cup Finales zwischen den Bruins und den Blues wird am Donnerstag im TD Garden von Boston ausgetragen (8:00 p.m. ET; NBC, CBC, SN, TVAS; 2:00 MESZ, NHL-TV, DAZN, Sport1+, Teleclub Sport).