niederreiter

Während der regulären Saison 2019/20 bringt NHL.com/de jeden Donnerstag eine Story aus der Rubrik "Breaking the Ice". Darin stellen wir jeweils einen Spieler vor und holen von ihm in fünf abschließenden Fragen seine Meinung zu verschiedenen Themen rund ums Eishockey und auch darüber hinaus ein.
In dieser Folge: Nino Niederreiter (Carolina Hurricanes)

Die Zeiten, in denen die Carolina Hurricanes in der NHL als Underdog galten, sind spätestens seit dem Einzug ins Conference Finale bei den Stanley Cup Playoffs im vergangenen Jahr passé. Dass sich das Verhältnis der Konkurrenz zum Team aus Raleigh verändert hat, ist laut Nino Niederreiter in dieser Saison deutlich spürbar. "Alle Mannschaften haben großen Respekt vor uns. Das merkt man extrem", sagte er im Gespräch mit NHL.com/de. Der 27 Jahre alte Churer freut sich über diese Entwicklung, wenngleich das Leben im Ligaalltag dadurch nicht einfacher werde.
Liebend gerne würden die Hurricanes an die erfolgreiche Spielzeit aus dem Vorjahr anknüpfen und nach Möglichkeit weitere Schritte hin zum Titelgewinn machen. "Wenn du nicht die Absicht hast, den Stanley Cup zu gewinnen, bist du definitiv fehl am Platz und brauchst gar nicht erst anzutreten. Von daher musst du alle Gedanken darauf ausrichten", betont Niederreiter selbstbewusst.
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Der Stürmer sieht Carolina für das Rennen um den Einzug in die Playoffs bestens gerüstet. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, auch wenn wir sicherlich an der einen oder anderen Stelle noch am Feinschliff arbeiten müssen. Unser Start war gut, aber zuletzt es gab auch Spiele, in denen wir gewackelt haben", lautet seine Einschätzung.
Ein Selbstläufer werde das Unterfangen jedoch nicht, gerade im Hinblick auf den harten Konkurrenzkampf innerhalb der Metropolitan Division. "Da ist es nie einfach, in die Playoffs zu kommen. Wichtig ist, dass wir nicht zu weit vorausblicken, sondern von Spiel zu Spiel denken. Je früher wir die notwendigen Punkte zusammen haben, umso besser ist es. Später im März wird es sonst brutal schwierig, vor allem wenn sich alles so zuspitzt wie letztes Jahr", meint Niederreiter.
Neben dem Playoff-Einzug mit der Mannschaft hat sich der Bündner ein spezielles persönliches Ziel gesetzt. Er will den Meilenstein von 300 Scorerpunkten erreichen. 32 Zähler fehlen ihm dafür noch. "Das sollte in dieser Saison machbar sein. Auf jeden Fall habe ich mir fest vorgenommen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und meinem Team zu helfen, so gut es geht", betonte er. Ob er die Marke erreiche hänge jedoch von vielen Faktoren ab. "Mal legst du ein super Spiel hin und hast keine Punkte, mal spielst du schlecht und gehst mit zwei Toren vom Eis. Das ist manchmal das Kuriose an dieser Sportart."

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Fünf Fragen an Nino Niederreiter:
Vor Kurzem hattet ihr euer erstes Gastspiel in dieser Saison in Philadelphia. Hast du bei dieser Gelegenheit am Vortag wieder im Barclays Prime vorbeigeschaut?
Nein, leider nicht. Die Mannschaft hat sich entschieden, dieses Mal woanders essen zu gehen. Da habe ich mich natürlich angeschlossen. Das war ein Italiener. Dort hat es auch sehr gut geschmeckt. Aber ich freue mich jetzt schon darauf, wenn wir wieder in Philadelphia sind und ich in mein Lieblingsrestaurant gehen kann.
Gibt es sonst Städte oder Stadien, in denen du auf Auswärtstouren gerne bist und umgekehrt auch Spielorte, an denen du dich nicht wohlfühlst?
Chicago ist für mich eine absolute Traumstadt. Ich finde sie wirklich sensationell. Auch die Arena dort ist cool. Nashville ist ebenfalls toll. Die Frage nach Orten, die ich nicht so mag, ist dagegen schwierig zu beantworten. Ich bin eigentlich überall gerne, weil in jeder Stadt eine ganz eigene Atmosphäre herrscht.

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Als Ausgleich zum Eishockey gehst du gerne zum Fischen, wie man von dir weiß. Hast du inzwischen passende Gewässer dafür in der Gegend um Raleigh ausgemacht und welche Fische fängst du bevorzugt?
Es gibt sicher ein paar Seen hier, in denen das möglich ist. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich bisher nicht so viel Zeit, mich richtig umzusehen. Zunächst habe ich mir Stück für Stück mein Apartment so eingerichtet, wie ich das wollte und mich sonst natürlich voll und ganz aufs Eishockey fokussiert. Etwas ganz Besonderes ist das Fischen von Lachsen. Das habe ich mal in Alaska gemacht. Das war ein echtes Highlight für mich.
Bist du froh, dass dir jetzt die bitterkalten Winter in St. Paul erspart bleiben oder vermisst du sie womöglich?
Als Schweizer habe die Kälte dort eigentlich ganz gerne gehabt. Von daher ist Raleigh natürlich eine Umstellung für mich. Hier ist es warm und angenehm. Aber grundsätzlich nehme ich das Wetter so wie es ist.
Wie kommst du zu deinem Spitznamen El Niño?
Den habe ich seit meiner ersten U20-Weltmeisterschaft. Bei diesem Turnier war ich gut drauf und nach einem Spiel hat mir Bob McKenzie (eine kanadische Reporterlegende - d. Red.) diesen Spitznamen gegeben.