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Crosby und Lundqvist sind kein altes Eisen

Beim All-Star Game 2019 in San Jose bewiesen die Routiniers, dass mit ihnen noch immer zu rechnen ist

von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor

Seit Jahren freuen sich Eishockeyfans in aller Welt darüber, dass die NHL einem starken Trend zur Verjüngung folgt. Immer mehr Spieler können der Liga schon direkt zu Beginn ihrer Karriere auf höchstem Level ihren Stempel aufdrücken. Das Spiel scheint dadurch nicht nur schneller, sondern auch aufregender zu werden. 

Beim NHL All-Star Game 2019 im SAP Center in San Jose haben die Routiniers des Eishockeys von Weltformat den Millionen von Fans rund um den Globus jetzt gezeigt, dass sie noch längst nicht zum alten Eisen gerechnet werden dürfen. Sie haben nachdrücklich untermauert, dass auf sie weiterhin zu zählen ist, wenn die Entscheidungen auf dem Eis fallen. 

Unter der Führung von Sidney Crosby, dem Kapitän der Pittsburgh Penguins, und von Henrik Lundqvist, dem erfahrenen Torhüter der New York Rangers, sicherte sich die Auswahl der Metropolitan Division den Sieg beim All-Star Game in Nordkalifornien.

 

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Crosby beeindruckte am Samstagabend in San Jose mit insgesamt vier Treffern und vier Assists, zwei Tore und drei Vorlagen davon gelangen ihm im Finale, einem 10:5-Erfolg über die Central Division. Bereits im ersten Auftritt des Abends glänzte er mit zwei Erfolgserlebnissen und einem weiteren Scorerpunkt. Die logische Konsequenz war die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Veranstaltung. Eine bemerkenswerte Errungenschaft für einen Aktiven, der am Tag zuvor bei der Skills Competition krankheitsbedingt aussetzen musste.

Video: MET@CEN: Crosby erzielt sein zweites Tor des Spiels

Ebenfalls sehr beeindruckend war die Leistung von Lundqvist, der im ersten Abschnitt des Finales zum Einsatz kam, bevor er durch seinen Teamkameraden Braden Holtby ersetzt wurde. Der Torsteher überzeugte mit einigen schönen Paraden, konnte alle sechs der im Finale auf ihn abgefeuerten Schüsse erfolgreich entschärfen. 

Auch dank seiner starken Vorstellung gelang es den späteren Champions vorentscheidend mit 5:0 Toren in Führung zu gehen. Diesen Rückstand vermochte die Central Division im weiteren Spielverlauf nicht mehr aufzuholen. 

Crosby und Lundqvist waren an diesem Wochenende da, als es am meisten zählte, bewiesen damit, dass die Spieler im fortgeschrittenen Alter, die beiden sind aktuell immerhin 31 bzw. 36 Jahre alt, nach wie vor den entscheidenden Unterschied ausmachen können.

Video: MET@CEN: Lundqvist stoppt perfekt Landeskog

Kein Wunder, dass ihre Mitspieler und Gegner nach dem Erfolg viele nette Worte für die Routiniers übrig hatten.

Cam Atkinson von den Columbus Blue Jackets lobte im Gespräch mit NHL.com/de zum Beispiel den ausgeprägten Siegeswillen der beiden: "Die beiden waren die Anführer. Sie wollten unbedingt gewinnen. Das hat man zu jedem Zeitpunkt gespürt."

Carolina Hurricanes-Stürmer Sebastian Aho, selber erst 21 Jahre alt, hob auf der anderen Seite die Erfahrung aus vorherigen All-Star-Wochenenden hervor, die die beiden an diesem Wochenende zu ihrem Vorteil genutzt hätten: "Sie haben eben ihre Erfahrungen aus den All-Star-Spielen zuvor, an denen sie teilgenommen haben. Sie haben heute einmal mehr ihre großen Klasse bewiesen, gar keine Frage."

Der 31-jährige Kris Letang, ein Teamkamerad von Crosby aus Pittsburgh, bezog sich aufgrund seines ebenfalls fortgeschrittenen Alters direkt in die Gruppe der Erfahrenen mit ein. "Ich gehöre ja mit zu den Alten. Wir wollen halt noch ein wichtiger Teil des Ganzen sein. Die Jugend hat ihr Tempo, aber auch wir können etwas beitragen, wie man gesehen hat", scherzte er.

"Erfahrung hilft einem in solchen Situationen. Die Jungs haben schon einige Spiele mehr gewonnen. Davon profitieren sie offensichtlich in diesen Spielen", bestätigte der erst 22-jährige Mikko Rantanen, der bei den Colorado Avalanche sein Geld verdient.

Ebenfalls zur Gruppe der Routiniers zählt der 28 Jahre alte Schweizer Verteidiger Roman Josi. Der Eidgenosse sah ebenfalls einen bedeutenden Vorteil in der vergleichsweise großen Erfahrung der Matchwinner: "Die beiden waren hier ja nicht bei ihrem ersten All-Star Game. Die Erlebnisse aus der Vergangenheit haben sich heute für die beiden ausgezahlt. Das war zu spüren."

Video: CEN@PAC: Josi profitiert von Kanes schöner Vorlage

Minnesota Wild-Torwart Devan Dubnyk relativierte das Alter von Crosby und Lundqvist. "Die beiden sind halt immer noch zwei der Besten. Sie sind offensichtlich nicht wirklich alt. Ich kenne sie ja jetzt auch schon eine ganze Weile. Es war ein tolles Erlebnis dieses Wochenende hier mit ihnen verbringen zu dürfen", freute sich der 32-Jährige.

Ebenfalls die 30-Jahre-Schallmauer überschritten hat Patrick Kane von den Chicago Blackhawks. Der grundsätzlichen Tendenz zur Jugend in der NHL wollte er im Mediengespräch nicht widersprechen. Gleichzeitig brach der Stürmer eine Lanze für die erfahrenen Akteure: "Die Zukunft gehört in diesem Sport zweifelsohne den Jungen. Deshalb wird auch so viel über sie gesprochen und berichtet. Doch heute haben die Erfahrenen allen gezeigt, dass sie es unverändert drauf haben."

Und die beiden Gefeierten selber? Die gaben sich nach dem Triumph von San Jose ganz bescheiden und demütig. 

"Gegen die besten Spieler der Liga will sich ein Aktiver selber natürlich immer besonders beweisen, zeigen was er drauf hat. Jetzt, wo ich schon zu den Älteren hier gehöre, da weiß ich es mehr zu schätzen, wie talentiert meine Mitspieler sind. Das motiviert mich immer ein Stück mehr, wenn es gegen sie zu spielen gilt", meinte MVP Crosby auf der Pressekonferenz nach dem Erfolg. 

Senior Lundqvist ergänzte zum Schluss: "Das hat mir hier viel Spaß gemacht! Ich habe es wirklich sehr genossen. Wir hatten in der Defensive eine ganz gute Struktur, obwohl ja nur drei Feldspieler zum Einsatz kamen. Mit einem 5:0-Vorsprung im Rücken fühlt sich das natürlich gut an. Das war eine schöne Art und Weise dieses Wochenende abzuschließen. Es gibt eben nichts Schöneres als Siege, und wir haben beide Spiele gewonnen. Besser geht es nicht..."

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