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Ab dem 1. November nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.
In dieser Ausgabe geht es um die Arizona Coyotes.

Erstmals nach sieben Jahren Abstinenz schafften es die Coyotes wieder in die Playoffs. Übrigens zum ersten Mal seit der Standort-Umbenennung von Phoenix in Arizona. In der Stanley Cup Qualifikationsrunde hatten sich die Wüstenhunde in der Best-of-5-Serie zunächst mit 3:1 gegen die Nashville Predators durchgesetzt. In der 1. Runde der Stanley Cup Playoffs 2020 zogen sie dann in der Best-of-7-Serie gegen die Colorado Avalanche mit 1:4 den Kürzeren.
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Bilanz 2019/20: 33-29-8, 11. Platz in Western Conference
Postseason 2020:1. Playoff-Runde, 1:4 gegen die Colorado Avalanche
Trainer: Rick Tocchet, 4. Saison
Zugänge:C Tyler Pitlick, C Johan Larsson, C John Hayden, LW Dryden Hunt
Abgänge:LW Taylor Hall, RW Brad Richardson, RW Vinnie Hinostroza, LW Michael Grabner
"Das stinkt uns", sagte Stürmer Derek Stepan damals. "Wenn du verlierst, macht das keinen Spaß. Das wird uns eine Zeit sauer aufstoßen, aber ich hoffe auch, dass uns das für die nächste Saison ein wenig antreibt."
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Der Antreiber Nummer 1 wird dann allerdings nicht mehr mit an Bord sein: Superstar Taylor Hall verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht und schloss sich stattdessen den Buffalo Sabres an. Auch das österreichische Kraftpaket Michael Grabner (vereinslos), Unterzahl-Spezialist Brad Richardson (jetzt Nashville Predators) und Flügelstürmer Vinnie Hinostroza (jetzt Florida Panthers) haben die Wüstenhunde verlassen.
Immerhin blieb Kapitän und Abwehrchef Oliver Ekman-Larsson an Bord. Um den 29-jährigen Schweden rankten sich Trade-Gerüchte: Für einen Wechsel zu den Vancouver Canucks oder Boston Bruins hätte der Abwehrspieler auf seine No-Move-Klausel verzichtet. "Ich habe diese Teams für den Fall ausgewählt, wenn sie mich hätten transfieren wollen. Es waren lediglich Alternativen, denn ich wollte niemals wirklich weg. Ich lebe gerne hier und es wäre hart für mich gewesen, zu gehen. Ich wollte immer in Arizona bleiben und bin froh, dass es so gekommen ist. Ich habe so lange (bis 2027) unterschrieben, weil ich hier spielen möchte, bis ich 36 bin."

ARI@NSH, Gm1: OEL erzielt verrücktes Tor

Den schwerwiegenden Verlust von Hall wollen die Coyotes als Kollektiv auffangen. Gehalten werden konnte Stürmer Christian Fischer (Zweijahresvertrag). Neu sind die Stürmer Tyler Pitlick (Philadelphia Flyers), Johan Larsson (Buffalo Sabres), John Hayden (New Jersey Devils) und Dryden Hunt (Florida Panthers) - allesamt Spieler für die Tiefe. Im NHL Draft 2020 kamen hingegen kaum neue Talente nach: Auch durch Verstöße gegen die Scouting-Regeln durften die Wüstenhunde erst in der vierten Runde ziehen. Aus vorausgegangenen Jahrgängen könnten Stürmer Barrett Hayton oder die Verteidiger Kyle Capobianco und Victor Soderstrom den Sprung in den NHL-Kader schaffen und so für eine Blutauffrischung sorgen. Im Sturm allerdings fehlt es noch an Qualität in der Spitze.
Um diese zu besorgen, wurde mit Bill Armstrong ein neuer General Manager installiert. John Chayka war Ende Juli als GM zurückgetreten, sein bisheriger Assistent Steve Sullivan hatte zwischenzeitlich übernommen. "Wir haben dem Puzzle kleine Teile hinzugefügt. Wir müssen giftiger werden", erklärte Armstrong, der in Glendale Großes vorhat: "Arizona ist ein Ort, an den du kommen und eine Meisterschaft gewinnen willst", so Armstrong. "Die Kultur wird sich hier ein bisschen ändern und das könnte einige Leute schockieren. Gleichzeitig muss das aber auch passieren. Wir müssen besser zusammenarbeiten."
Armstrong arbeitete zuvor als Assistenz-GM und Scout bei den St. Louis Blues. Dass er ein gutes Auge für Talente hat, zeigte er mit der Wahl von Jaden Schwartz 2010, Vladimir Tarasenko (2010), Jordan Binnington (2011), Colton Parayko (2012), Vince Dunn (2015), Sammy Blais (2014), Robert Thomas (2017), die während seiner Amtszeit von den Blues gedraftet wurden. Sie alle holten 2019 den Stanley Cup nach St. Louis.
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2019/20 konnten die Coyotes endlich wertvolle Playoff-Erfahrungen sammeln und haben Blut geleckt. "Ich denke, wir haben auf dem Papier eine gute Mannschaft", ist Ekman-Larsson vom Team überzeugt. "Wir sind eine eingeschworene Mannschaft, was ich sehr zu schätzen weiß. Wir haben es im letzten Jahr in die Playoffs geschafft und ich glaube, dass wir es im nächsten Jahr noch weiter schaffen können."
Das Prunkstück bliebt die Defensive sowie die beiden starken Goalies Darcy Kuemper und Antti Raanta. Aufgrund der prominenten Abgänge scheint sich Arizona über den Sommer nicht verstärkt zu haben. Die Ziele aber bleiben ambitioniert: "Ich bin nicht den weiten Weg in die Wüste gekommen, um braun zu werden", betonte Armstrong. "Ich bin hierhergekommen, um Meister zu werden!"