Zusätzlich wertet er die Fitness-Werte der Spieler aus. Bei Ausdauer- (verpflichtend) und Kraft-Einheiten (freiwillig) werden Daten mit einem Pulsgurt aufgezeichnet. "Ich kann sehen, wer wann und wie trainiert hat. Die Fitness ist die Basis und der unterste Teil der Pyramide, selbst die oberen Teile wie etwa die Skills bauen darauf auf. Eishockey ist eine Sportart, die von Schnellkraft geprägt ist: Es gibt viele explosive Antritte und Richtungswechsel. Ich betrachte aber auch jeden Spieler individuell. Eher dünne Typen brauchen längere Muskelaufbau-Phasen. Bei schwereren und größeren Athleten kann man den Fokus mehr auf das Kraftausdauer-Training legen", verrät Gerg. "Ich gebe dann Feedback und bleibe per Telefon oder Video-Calls in Kontakt mit den Spielern. Diese Überwachung ist natürlich eine Gratwanderung, aber auch die Spieler wissen: Je größer das Leistungsniveau im Sommer ist, desto mehr Luft haben sie hintenraus in der Saison und auch in den Playoffs. Wir Athletik-Trainer werden also im Sommer verflucht, später aber sind die Spieler froh darüber und wissen unsere Arbeit sehr zu schätzen."
Verletzungen verhindern, bevor sie passieren
Die schweißtreibende Arbeit im Sommer dient aber nicht nur der Schnellkraft und der Luft, sondern auch der Verletzungsprävention. "Verletzungen zu verhindern, bevor sie überhaupt passieren, ist mitunter unsere wichtigste Aufgabe", sagt Gerg. "Im Eishockey ist es natürlich ein wenig schwieriger, weil es eine Vollkontaktsportart ist und statistisch gesehen die meisten Verletzungen durch Kontakt mit der Bande oder dem Gegner zu Stande kommen. Daher ist es wichtig, dass die Spieler viel Muskelmasse und eine gute Maximalkraft haben, denn beides sorgt für Robustheit, was eine wichtige Voraussetzung ist, um etwa Schulter-, Adduktoren- oder Leistenverletzungen zu vermeiden."