Am 5. September war der Traum der Philadelphia Flyers vom ersten Titelgewinn seit 45 Jahren ausgeträumt. Platzen ließen ihn vor allem Thomas Greiss und Scott Mayfield in Spiel 7 der Zweitrundenserie gegen die New York Islanders. Der deutsche Schlussmann hielt mit 16 Paraden seinen Kasten sauber und Mayfield schoss mit seinem ersten Tor in der Postseason 2020 die Islanders auf die Siegerstraße. Mayfields Treffer in der zehnten Spielminute zeigte Wirkung, wie Flyers Coach Alain Vigneault im Rückblick auf die Begegnung attestierte.
"Mir hat gefallen, wie wir das Spiel begonnen haben. In den ersten sechs Spielminuten waren wir auf Zack, wir hatten starke Spielzüge und wir haben in ihrem Drittel gespielt. Nachdem sie das erste Tor geschossen hatten, hatten wir einfach nicht mehr den gleichen Schwung. Das war sehr enttäuschend für unsere ganze Gruppe", sagte Philadelphias Trainer Alain Vigneault.
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Der Stachel saß besonders tief, da die Flyers als viertbestes Team der Eastern Conference, noch vor dem Erzrivalen aus Pittsburgh, in die Stanley Cup Qualifikation eingezogen waren und die Round Robin der Top 4 ungeschlagen mit 11:3-Toren als Tabellenerster abgeschlossen hatten. Des Weiteren rangen die Flyers in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs die Montreal Canadiens mit 4:2-Siegen nieder. Seit der Saison 2010/11 hatten die Flyers nicht mehr eine solch starke Mannschaft ins Rennen um den Stanley Cup geschickt.
In der Saison 2020/21 würden die Flyers gerne noch einen Zahn zulegen. Damit ihnen das gelingt, sollten folgende Wünsche in Erfüllung gehen.
Hart überzeugt ebenso auf fremden Eis
Im Wells Fargo Center fühlt sich Philadelphias Schlussmann Carter Hart pudelwohl wie im heimischen Wohnzimmer. Mit ihm im Kasten gewannen die Flyers in 2019/20 20 von 25 Heimpartien und verloren nur drei Spiele in der regulären Spielzeit. Harts Heimbilanz von 20-3-2 mit einer Punktegewinnquote von 84,0 Prozent ist die beste eines Torhüters der Flyers seit Pelle Lindbergh in der Saison 1984/85 (23-3-4; 86,2 Prozent).
Eine Franchise-Bestmarke stellte Hart mit seiner Heim-Fangquote von 94,3 Prozent auf. Unter den Flyers-Goalies, die mindestens in 20 Heimspielen einer Saison auf dem Eis standen, hatte seit 1967/68 kein Geringerer als Bernie Parent mit 93,8 Prozent den Bestwert inne. Überragend ist auch Harts Heim-Gegentrefferschnitt von 1,63. Diesen konnten in der Historie der Flyers nur zwei Stammtorhüter unterbieten: Roman Cechmanek (2002/03: GAA 1,59; 14-8-6) und Parent (1974/75: GAA 1,40; 27-6-2).
In der Fremde lief es dagegen für Hart weniger gut: Von 18 Einsätzen, 15 als Starter, gewann er mit einer Fangquote von 85,7 Prozent und einer GAA von 3,81 lediglich vier (4-10-1). Steigert sich der 22-Jährige auswärts, sind die Flyers ein Anwärter auf den ersten Platz in der East Division.