Die VSV-Verantwortlichen schätzten sich glücklich, dass Raffl beim österreichischen Erstligisten auflief. "Wir möchte uns ganz besonders bei unserem Villacher NHL-Star Michi Raffl bedanken, der sich bereit erklärt hat, seinem Heimatverein in einer schwierigen Phase zu helfen", ließ Geschäftsführer Andreas Napokoj auf der Webseite des Klubs verlauten. "Danke, Michi, du hast nicht nur am Eis deine Extraklasse gezeigt, sondern warst auch mit deinem Villacher Herzen in der Kabine ein ganz wichtiger Faktor, der auch mal Klartext gesprochen hat."
Lobende Worte zum Abschied fand auch VSV-Stürmer Christof Wappis: "Es war schon etwas ganz Besonderes mit Michi Raffl gemeinsam am Eis zu stehen, sowohl im Match als auch bei den Trainingseinheiten. Jeder einzelne Spieler, vor allem aber unsere jungen Cracks, haben von seiner Erfahrung aus der besten Liga der Welt enorm profitiert. Er hat uns allen immer wieder wertvolle Tipps gegeben."
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Die reguläre NHL-Saison 2019/20 war für Raffl von Höhen und Tiefen geprägt gewesen. Sportlich lief es für ihn und die Flyers gut. Die Mannschaft belegte in der Eastern Conference mit 89 Punkten (41-21-7) aus 69 Spielen den vierten Platz und sicherte sich damit die direkte Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs. Zwischendurch hatte der Kärtner jedoch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Deswegen verpasste er elf Begegnungen in der Hauptrunde. Alles in allem standen für ihn 58 Einsätze und 20 Scorerpunkte (zwei Tore, zwölf Assists) zu Buche.
Bärenstark präsentierte sich der Linksaußen in der anschließenden Postseason. Beim Auftaktspiel der Platzierungsrunde gegen die Boston Bruins (4:1) zeichnete er im zweiten Drittel für den 1:0-Führungstreffer und die Vorlage zum 2:0 von Nate Thompson verantwortlich. In die Freude mischte sich aber ein Wermutstropfen. Sieben Minuten vor Ende der Partie krachte Raffl in die Bande. Es folgte eine Zwangspause von vier Spielen. Doch damit war noch nicht Schluss mit dem Verletzungspech. In der Best-of-7-Serie der zweiten Playoff-Runde gegen die New York Islanders fiel er drei Spiele am Stück aus.
Wenn Raffl in den K.o.-Spielen auf dem Eis stand, wusste er durchweg zu überzeugen. Zum Erfolg der Flyers in der ersten Playoff-Runde gegen die Montreal Canadiens (4:2) steuerte er zwei Tore bei. In Runde zwei gegen die Islanders (3:4) traf er ein weiteres Mal ins Schwarze, so dass am Ende fünf Punkte (vier Tore, ein Assist) aus neun Spielen für ihn verzeichnet waren. Das bedeutete für ihn die mit Abstand höchste Endrunden-Ausbeute seiner NHL-Laufbahn. Bei seinen drei vorangegangenen Teilnahmen war ihm jeweils nur ein Zähler geglückt.