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Österreich - Großbritannien 5:3
Was für ein Krimi in Tampere, der an Spannung nicht zu überbieten war und am Ende an Österreich ging. Großbritannien führte mit 2:0 und 3:1 in einem Spiel, das sie in der regulären Spielzeit gewinnen mussten, um den Klassenerhalt noch zu schaffen und Österreich in die Zweitklassigkeit zu schicken. Doch die Österreicher drehten im 3. Drittel die Partie und gewannen mit 5:3. Sie sind damit auch im kommenden Jahr in der Top-Division vertreten. Großbritannien steigt indes ab.

Matthew Myers, Robert Dowd und Cade Neilson waren die britischen Torschützen, doch Österreich kam durch Tore von Ali Wukovits, Dominque Heinrich und Benjamin Nissner wieder heran, bevor Kapitän Thomas Raffl 66 Sekunden vor Schluss den umjubelten Siegtreffer erzielte. Peter Schneiders Treffer ins leere Tor machte den wichtigen Sieg für die Österreicher perfekt.
Die Angriffe der Briten auf das österreichische Tor wurden frühzeitig deutlich: In der neunten Minute hatte Cade Neilson eine große Chance vor dem Tor von Bernhard Starkbaum, Bernd Wolf konnte den Stürmer aber nur auf Kosten eines hohen Stocks vom Tor fernhalten. In der Überzahl ergaben sich erste Chancen. Österreich versuchte indes danach, das Tempo zu erhöhen. Kurz vor der ersten Pause machten die Briten ernst und schlugen in einem Powerplay zum 1:0 zu.
Die Briten hatten den Vorsprung, den sie brauchten, und zu Beginn des zweiten Drittels verdoppelten sie ihn. Die Österreicher monierten ein Schlittschuhtor, doch Dowd hatte keine Kickbewegung gemacht, wie die Videoüberprüfung ergab.
Nun musste Österreich das Tempo erhöhen, und die Mannschaft von Roger Bader hatte im zweiten Drittel den größeren Anteil am Spiel. Die Briten verteidigten jedoch weiterhin stark, und eine Zeit lang ergaben sich die besseren Chancen durch Konter. Viermal blieb Österreich hängen und die Briten konnte im Alleingang auf Starkbaums Tor stürmen. Der 36-jährige Torhüter der Vienna Capitals hielt mit starken Paraden sein Team im Spiel.
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Auf der anderen Seite gab es Anzeichen dafür, dass der österreichische Druck die Defensive der Briten zu schwächen begann. Doch noch gab es bis zum zweiten Wechsel kein Durchkommen für die Österreicher.
Kein Team der Gruppe B hat ein schlechteres Penalty Killing als Großbritannien. Zwei Drittel lang spielten die Mannen von Pete Russell vorbildlich und hielten sich aus der Box heraus, doch zu Beginn des dritten Drittels bot sich Österreich nach einem Foul an Josh Batch die Chance, wieder ins Spiel zu kommen. Diese Gelegenheit nutzte Wukovits, der nach einem Zuspiel von Peter Schneider mit einem Onetimer die Lücke zwischen Dallas Ehrhardt und Ben Bowns fand und den Rückstand verkürzte. Das war das 11. Powerplay-Tor, das Großbritannien zugelassen hatte.
Die Briten dachten, sie hätten das Comeback gestoppt, als Neilson einen freien Puck in der Mitte des Eises aufnahm und mit Gelassenheit das Duell mit Starkbaum zum 3:1 gewann. Doch Österreich gab nicht auf. Es dauerte kaum eine Minute, bis sie zurückschlugen. Lukas Haudum und Marco Kasper kombinierten, um Heinrich für einen wuchtigen Onetimer in Szene zu setzen, der den Weg ins Netz fand. Alles war wieder offen, doch zunächst mussten die Österreicher eine weitere Unterzahl überstehen.
Dann kam die Erlösung. Etwas mehr als eine Minute nach der Vollzähligkeit glich Nissner die Partie mit einem platzierten Schuss aus. Plötzlich war Österreich wieder erstklassig. Raffl 66 Sekunden vor dem Ende und Schneider 22 Sekunden darauf mit einem Empty-Netter machten alles klar und setzten den Schlusspunkt in dieser umkämpften Partie.
Die weiteren Spiele am Montag:
Gruppe A
Kasachstan - Italien 5:2
Kasachstan hat am Nachmittag Italien mit 5:2 besiegt und durch die ersten Punkte im Turnier den Abstieg in die Zweitklassigkeit vermieden. Italien muss stattdessen den bitteren Weg antreten und belegt mit einem Punkt den letzten Platz in der Gruppe. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung der Siegermannschaft. Alikhan Asetov erzielte im zweiten Drittel den Siegtreffer. Verteidiger Valeri Orekhov trug mit einem Tor und einer Vorlage dazu bei. Curtis Valk, Kapitän Roman Starchenko und Nikita Mikhailis trafen außerdem für Kasachstan. Die Kasachen profitierten zweimal von einem Powerplay. Brandon McNally und Diego Kostner antworteten für Italien. Die Italiener belegten 2021 den 16. und letzten Platz, aber damals gab es aufgrund der Covid-19-Pandemie keinen Abstieg.
Kanada - Dänemark 2:3
Nach 73 Jahren seit dem ersten Duell besiegt Dänemark erstmals Kanada bei einer Weltmeisterschaft und macht so den morgigen Schlusstag in der Gruppe A extrem spannend. Den Gruppensieg machen durch die Niederlage Kanadas die Schweiz und Deutschland in ihrem Aufeinandertreffen am Dienstag untereinander aus. Die Dänen zeigten eine engagierte Leistung und verbesserten vor dem direkten Duell gegen die Slowakei am Dienstag ihre Ausgangsposition für die Teilnahme am Viertelfinale. Ein Punkt würde ihnen reichen, den Kontrahenten auf Distanz zu halten.
Gruppe B
USA - Tschechien 0:1
Tschechien hat sich dank eines 1:0-Sieges gegen die USA im vorletzten Spiel der Gruppenphase einen Platz im Viertelfinale gesichert. Matej Blumel erzielte das einzige Tor des Spiels nach einem Alleingang im ersten Drittel, und Karel Vejmelka hielt alle 24 Schüsse, die auf ihn abgefeuert wurden, darunter auch einige gefährliche in den Schlussminuten. Jeremy Swayman auf der anderen Seite wehrte 15 von 16 tschechischen Schüssen in einem reinen NHL-Torwartduell ab.