Fillpula Finlad Wins IIHF Worlds

Finnland ist IIHF Weltmeister 2022 und holt Gold, Silber geht an Kanada, Bronze an Tschechien. Die Fakten standen bereits seit Sonntag fest, NHL.com/de aber nutzt den Montag um in einer Kolumne auf die besten Geschichten bei dieser WM zurückzublicken.

NHL-Spieler werten die Qualität bei der WM auf
Viele Nationen erhielten prominente Unterstützung aus der NHL. Eben diese NHL-Exporte werteten auch die Qualität des Turniers auf. So stehen drei der vier besten Scorer in der NHL unter Vertrag: Drake Batherson (Ottawa Senators / Kanada, 3-11-14), Dylan Cozens (Buffalo Sabres / Kanada, 7-6-13) und Pierre-Luc Dubois (Winnipeg Jets / Kanada, 7-6-13).
Unter den 25 besten Scorern waren sogar 16 Spieler, die aktuell ein Arbeitspapier in der NHL unterschrieben haben. 19 der 25 Top-Scorer spielen oder spielten einmal in der NHL. Hinzu kamen noch Torhüter wie etwa Jeremy Swayman (Boston Bruins / USA), Karel Vejmelka (Arizona Coyotes / Tschechien) oder Philipp Grubauer (Seattle Kraken / Deutschland), die in ihren Teams eine Schlüsselrolle spielten.
Auch Deutschland und die Schweiz erlebten durch die NHL-Stars noch einmal eine klare Aufwertung: Für die DEB-Auswahl kamen Philipp Grubauer (Seattle Kraken), Moritz Seider (Detroit Red Wings), Tim Stützle (Ottawa Senators) und Lukas Reichel (Chicago Blackhawks / Rockford IceHogs) zum Einsatz. Top-Scorer auf einem geteilten dritten Platz war Verteidiger Seider (2-5-7, wie auch Marc Michaelis und Kai Wissmann). Im Kader der Nati standen mit Nico Hischier (New Jersey Devils), Pius Suter (Detroit Red Wings), Timo Meier (San Jose Sharks), Dean Kukan (Columbus Blue Jackets), Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils), Philipp Kurashev (Chicago Blackhawks) und J.J. Moser (Arizona Coyotes) gleich sieben NHL-Spieler.
Finnland ist das Team des Jahres
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Mit WM-Gold krönte Finnland ein berauschendes Eishockey-Jahr! Erst im Februar hatte Suomi bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking die Goldmedaille abgeräumt. Nun bestätigten die Finnen ihre enorme Qualität, wurden Weltmeister und dürfen sich verdientermaßen den inoffiziellen Titel "Team des Jahres" verleihen. Auch in der Weltrangliste belegt Suomi weiterhin Rang 1 vor Kanada (2.), Russland (3.), USA (4.), Schweden (5.), Tschechien (6.), Schweiz (7.), Slowakei (8.) und Deutschland (9.). Österreich ist auf Platz 15 gelistet.
Filppula im Triple Gold Club
Valtteri Filppula schrieb gleich doppelt Geschichte: Mit dem WM-Sieg ist der 38-jährige Stürmer nun der erste Finne im Tripple Gold Club. Filppula gewann den Stanley Cup im Jahr 2008 mit den Detroit Red Wings, holte Olympia-Gold 2022 und nun auch WM-Gold 2022. Der Center spielte zwischen 2005/06 und 2020/21 insgesamt 16 Jahre in der NHL und absolvierte im Trikot der Detroit Red Wings, Tampa Bay Lightning, Philadelphia Flyers und New York Islanders insgesamt 1056 Spiele (197-333-530).
Kanada kann Comeback
Team Kanada zeigte bei der WM 2022 unglaubliche Comeback-Qualitäten. Die Gruppenphase schlossen die Ahornblätter "nur" auf Platz 3 ab. Im Viertelfinale gegen Schweden lagen die Kanadier im dritten Drittel bereits mit 0:3 zurück, doch zwei Tore in den letzten zwei Minuten retteten das Mutterland des Eishockeys in die Overtime, wo Drake Batherson (Ottawa Senators) das Ticket für die nächste Runde löste. Auch im Finale war Kanada kaum kleinzukriegen und schaffte erneut eine Aufholjagd: Drei Minuten vor Schluss lagen die Kanadier mit 1:3 zurück, doch Zach Whitecloud (Vegas Golden Knights) und Max Comtois (Anaheim Ducks) glich noch auf 3:3 aus. Ein Happy End blieb dieses Mal allerdings aus, denn Sakari Manninen erzielte den goldenen Treffer für Finnland im Powerplay.
Gatorade-Dusche und eine Wiedervereinigung
Tschechien sicherte sich Bronze mit einem 8:4-Sieg im kleinen Finale gegen die USA. Der tschechische Trainer Kari Jalonen erhielt daraufhin in der Kabine eine Gatorade-Dusche. Das Märchen im Team Tschechien war die Wiedervereinigung zweier langjähriger NHL-Spieler: Flügelstürmer David Pastrnak (Boston Bruins) und Center David Krejci (jetzt HC Olomouc) spielten wieder in einer Reihe wie früher in Boston. Hinzu kam WM-Top-Scorer Roman Cervenka (SC Rapperswil-Jona Lakers). Cervenka (5-12-17), Krejci (3-9-12) und Pastrnak (7-3-10) stellten die wohl gefährlichste Sturmlinie bei dieser Weltmeisterschaft. Insbesondere Pastrnak und Krejci verstanden sich blind und scorten auch fleißig im Powerplay.
Nielsen hängt die Schlittschuhe an den Nagel
Mit Frans Nielsen hat ein dänischer Nationalspieler seine Schlittschuhe nach der WM an den Nagel gehängt. Nielsen bestritt in 15 Jahren 925 Spiele in der NHL (167-306-473) für die New York Islanders und Detroit Red Wings. Zuletzt wurde der 38-jährige Mittelstürmer noch einmal Deutscher Meister mit den Eisbären Berlin 2022. Bei der WM hatte er mit Dänemark das Viertelfinale zum Greifen nahe, doch eine 1:7-Klatsche gegen die Slowakei sorgte für das WM-Aus und das Karriereende von Nielsen.
Deutschland und die Schweiz in Favoritenrollen
Überragend präsentierten sich Deutschland und die Schweiz in der Gruppenphase: Deutschland landete historisch stark auf Platz 2, die Schweiz auf Rang 1. Dennoch war für beide Teams im Viertelfinale Schluss: Das DEB-Team verlor gegen Tschechien (1:4), die Nati gegen die USA (0:3).
Nachrücker Österreich hält die Klasse
Wer hätte das gedacht? Durch den Ausschluss von Russland und Belarus rückten Frankreich und Österreich nach - und beide Teams schafften den Klassenerhalt! Frankreich wurde Sechster in der Gruppe A (Absteiger: Italien), Österreich überraschte in der Gruppe B als Sechster (Absteiger: Großbritannien).
Zurück nach Finnland: Hammer-Gruppe in 2023
Auch die WM 2023 wird erneut in Finnland stattfinden, allerdings wird Lettland als Co-Gastgeber auftreten. Gespielt wird in Tampere und Riga. Auch die vorläufige Gruppen-Einteilung steht schon fest: Deutschland und Österreich treten in der Hammer-Gruppe A (Tampere) gegen Finnland, Schweden, Tschechien, Dänemark, Frankreich und Aufsteiger Ungarn an. Die Schweiz findet sich in der Staffel B (Riga) mit Kanada, USA, Slowakei, Lettland, Norwegen, Kasachstan und Aufsteiger Slowenien wieder.