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Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.
In dieser Ausgabe geht es um die Winnipeg Jets.

Trainer Paul Maurice kann mit seinen Winnipeg Jets durchaus zufrieden sein. In den vergangenen beiden Jahren etablierte sich das Team als Spitzenmannschaft in der hart umkämpften Central Division. In den Stanley Cup Playoffs blieb der ganz große Erfolg aus, jedoch scheiterten sie vor zwei Jahren erst im Conference Finale an den Vegas Golden Knights und vor wenigen Monaten unterlagen die Jets in der ersten Runde keinem Geringeren als dem späteren Champion die St. Louis Blues.
Mit einer über Jahre hinweg zusammengewachsenen Gruppe aus Starspielern können die Jets auch in der kommenden Saison wieder auf große Erfolge und einen weiteren Anlauf in Richtung Stanley Cup hoffen.
Die Schlüsselspieler
Fast ohne Neuzugänge, aber mit einem intakten Kern, dürften wieder genau die Spieler für den Erfolg sorgen, auf die Maurice bereits in den vergangenen Jahren baute. Im Angriff werden Kapitän Blake Wheeler und Mark Scheifele erneut Schlüsselfiguren sein, genau wie Nikolaj Ehlers. Spannend ist im Moment noch die Vertragssituation von Kyle Connor und Patrik Laine, ihren zwei besten Torschützen der vergangenen beiden Saisons. Die Einstiegsverträge der beiden liefen diesen Sommer aus, aktuell sind sie Restricted Free Agents. Vertragsverlängerungen mit ihnen sind das zentrale Thema der Jets in diesem Sommer.

WPG@STL, Sp3: Trouba und Laine bringen Jets in Front

In der Defensive ist die Situation nicht mit jener in der vergangenen Saison vergleichbar. Mit Tyler Myers, Jacob Trouba und Ben Chiarot haben drei Stammverteidiger die Jets verlassen. Dafür kam Neal Pionk von den New York Rangers, der eine der entscheidenden Figuren in der Abwehr sein wird. Zusätzlich hoffen die Jets auf einen gesunden Dustin Byfuglien. Der Riese verpasste vergangene Saison 40 Spiele verletzungsbedingt und dürfte in der kommenden Spielzeit wieder einen deutlich größeren Einfluss haben.
Sie könnten nachrücken
Die Jets setzen große Hoffnungen auf Sami Niku. Der 22-jährige Verteidiger aus Finnland kam vergangene Saison aufgrund der vielen Verletzungen der Jets bereits 30 Mal zum Einsatz und brachte sich gut in die Mannschaft ein. Er wird in der Stammbesetzung erwartet.
Mit Ville Heinola und Kristian Vesalainen warten zwei weitere vielversprechende Finnen auf ihre große Chance. Die Jets drafteten Verteidiger Heinola diesen Sommer in der ersten Runde an 20. Stelle. Er bestritt vergangene Saison bereits 34 Spiele in der finnischen Liiga für das Traditionsteam Lukko Rauma und lieferte 14 Punkte (zwei Tore, zwölf Assists).
Stürmer Vesalainen trat für die Manitoba Moose und Jokerit Helsinki in der KHL an, zusätzlich kam er auch zu fünf Einsätzen für die Jets, in denen er sich mit einem Assist seinen ersten Punkt auf der großen Bühne abholte.
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Aus deutscher Sicht ist vor allem Leon Gawanke noch einen Blick wert. Das Berliner Abwehrtalent aus der Organisation der Eisbären spielt seit drei Jahren für die Cape Breton Screaming Eagles in der Quebec Major Junior Hockey League und erlebte dort kürzlich die beste Saison seines Lebens. Mit 57 Punkten und 17 Toren war er der drittbeste Scorer unter allen Verteidigern der Liga und der beste Torschütze. In einer geschwächten Abwehr der Jets wären erste Einsätze für ihn denkbar.
Stärken
Die Paradedisziplin der Jets ist klar die Offensive. Sowohl bei gleicher Spielerzahl, als auch im Powerplay erreichten sie mit 270 Toren und einer Überzahlquote von 24,8 Prozent starke Werte. Sollten die Verträge mit Connor und Laine zustande kommen, würden die Jets mit einem intakten Kern in der Offensive antreten und könnten ihr Leistung aus dem Vorjahr wiederholen, oder womöglich darauf aufbauen.
Entwicklungspotenzial
Die Abwehr wird ein entscheidender Faktor für Erfolg oder Misserfolg werden. Vergangene Saison ließ die verletzungsgeplagte Defensive 33,7 Torschüsse pro Spiel zu, der vierthöchste Wert der Liga. Heraus kamen 243 Gegentore, Platz 15 in der Liga. Mit den Abgängen von Myers, Trouba und Chiarot hat die Abwehr ein komplett neues, sehr junges Gesicht. Ob die nachgerückten Spieler die Werte der vergangenen Saison verbessern können, ist alles andere als sicher. Weniger Schüsse auf den eigenen Kasten zu bekommen und eine bessere Unterzahlformation (79,9 Prozent), würden Torhüter Connor Hellebuyck das Leben zwischen den Pfosten deutlich erleichtern.

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Playoff-Chancen
Die Jets mussten diesen Sommer zwar Verluste hinnehmen, stellen aber nach wie vor eine schlagkräftige Offensive und ein talentiertes junges Team, das um ein Jahr Erfahrung reicher antreten und dadurch gefestigt wieder hochmotiviert Richtung Playoffs stürmen wird. Zudem rücken auf allen Positionen weiterhin Spitzentalente nach, die durchaus in der Lage sind die Abgänge zu vertreten. Mit diesem Kader dürften die Jets trotz starker Konkurrenz erneut um die Spitzenposition in der Central Division spielen.