Minnesota holt Coyotes Duo
Die Minnesota Wild wollen mit Neuzugängen Martin Hanzal und Ryan White vor der Transferdeadline für mehr Tiefe sorgen
von Alexander Gammel / NHL.com/de Autor
Zwei Tage vor der NHL Trade Deadline wird es für viele Spieler, Teams und Fans spannend. Nach dem ersten März dürfen in dieser Saison keine Spielertransfers mehr durchgeführt werden und bereits jetzt hat sich schon einiges bewegt. Neben dem Torhütertransfer der Tampa Bay Lightning, die Torwart Ben Bishop für Schlussmann Ben Bishop und Verteidiger Erik Cernak an die Los Angeles Kings abgegeben haben, haben sich auch die Minnesota Wild entschieden, ihren Kader zu verändern.
Die Wild gaben drei Draft Picks ab, um Stürmer Martin Hanzal und Ryan White von den Arizona Coyotes zu holen. Die Wild stehen derzeit auf Platz eins der Central Division, einen Punkt vor den Chicago Blackhawks, haben aber noch drei Spiele mehr vor sich. Damit stehen die sie praktisch sicher in den Playoffs, zum fünften Mal in Folge. In den letzten vier Saisons kamen sie allerdings nie über die zweite Runde hinaus und scheiterten drei Mal an den Blackhawks und ein Mal an den Dallas Stars. Das soll sich dieses Jahr ändern.
"Wir versuchen alles", erklärte GM Chuck Fletcher. "Unsere Spieler und Fans verdienen das und wir werden sehen, wie weit wir kommen." Mit den Zugängen Hanzal und White wollen die Wild, die ihre Tabellenposition nicht ein paar wenigen Stars verdanken, sondern einer geschlossenen, starken und ausgeglichenen Teamleistung, einer hervorragenden Defensive und einem unglaublichen Devan Dubnyk im Tor, für noch mehr Tiefe in ihrem Kader sorgen.
Video: TBL@ARI: Hanzal bekommt den Puck von Vrbata
Martin Hanzal soll mit seinen 1,96 Meter und 102 Kilo als Dritter Center der Wild hinter Kapitän Mikko Koivu und Eric Staal für einen starken Rückhalt in der dritten Reihe sorgen und den gegnerischen Angriff vor eine Herausforderung stellen. Der 30-jährige Tscheche, der auf seine Erfahrung aus 608 NHL Spielen zurückgreifen kann, ist als stabiler Zwei-Wege-Stürmer bekannt. Er kann 117 Tore und 313 Punkte in seiner Karriere vorweisen, hatte letzte Saison mit 41 Punkten seine stärkste Saison und stellte diese Saison mit 16 Toren bereits seine persönliche Bestleistung ein. Mit seinen 16 Toren war er bisher auch der beste Torschütze der Coyotes, strahlt neben einer stabilen Abwehrleistung also auch Gefahr für die Torhüter seiner Gegner aus.
Ryan White ist mit 1,83 Meter und 90 Kilo ebenfalls ein Zugang, der das physische Spiel der Wild stärken dürfte. Der 28-jährige Kanadier trat in der NHL 294 Mal an, erzielte dabei 29 Tore und 58 Assists. Er kommt diese Saison auf sieben Tore und 13 Punkte in 46 Spielen und ist damit auf Kurs zu seiner punktstärksten Saison. Er ist eine Option für das Unterzahlspiel der Wild, kann mit seinem breiten Körper aber auch bei fünf gegen fünf, oder auch im Powerplay vor dem Tor parken und dem Torhüter die Sicht nehmen. Er könnte mit Hanzal in der dritten Reihe auflaufen, oder in der vierten Reihe für Rückhalt sorgen.
"Mit seiner Vielseitigkeit, seinem Kampfgeist und seinem Einsatz ist er ein Spieler, der Qualitäten mit sich bringt, die man zu dieser Jahreszeit braucht", sagte Fletcher über den Neuzugang.
Ob sich der Transfer lohnt wird sich zeigen. Mit dem Pick der ersten Runde 2017, dem der zweiten Runde 2018 und einem Pick 2019, dessen Position davon abhängt, wie weit die Wild in den Playoffs kommen und wie oft Hanzal eingesetzt wird, so wie Minor League Stürmer Grayson Downing zahlten die Wild möglicherweise mit ihrer Zukunft für die Gegenwart. Die Wild sind aber zuversichtlich, dass sie genug junge Talente haben, um das auszugleichen, beispielsweise Joel Eriksson Ek, der diese Saison neun Mal in der NHL antreten durfte und dabei fünf Punkte erzielte, oder Luke Kunin, der dieses Jahr bei der Nachwuchs-WM mit den USA Gold holte.
"Es gibt keine Garantie und wir wissen, es wird hart", gab Fletcher zu. "Aber unser Gedanke war, wir sollten einfach etwas wagen und sehen, wie weit es uns bringt."