Eriksson Ek kehrt mit viel Selbstvertrauen zurück
Wild-Talent markierte sieben Punkte in sieben Spielen für Iowa und will wieder in der NHL angreifen
von Marc Rösch / NHL.com/de Autor
Wie machen sich die deutschsprachigen Spieler in der American Hockey League? Welche Akteure stehen vor dem Sprung in die NHL? Wer wurde von seiner Organisation nach unten geschickt und wer erhielt den erhofften Anruf eines NHL General Managers? Jeden Sonntag wirft NHL.com/de einen Blick auf die nordamerikanischen Minor Leagues und beantwortet diese und noch viele andere Fragen.
Ob nun mit den Iowa Wild oder den Minnesota Wild, Joel Eriksson Ek hätte am Freitag so oder so in den Süden Kaliforniens reisen müssen.
Während sich das NHL-Team aus Minnesota auf den Weg zum Honda Center in Anaheim machte, gab das American Hockey League Farmteam aus Iowa seine Visitenkarte bei den San Diego Gulls, dem Minorleague Partner der Anaheim Ducks, ab.
Bis zuletzt war für den schwedischen Prospect der Wild-Franchise unklar, ob ihn sein Flugticket an die US-amerikanisch/mexikanische Grenze nach San Diego oder ins knapp 100 Meilen nördlich gelegene Anaheim führen sollte.
Eriksson Ek ist eines der heißesten Eisen in Minnesotas Talentschmiede. Der blutjunge Schwede ließ in der vergangenen Spielzeit mit einem furiosen Einstand in Minnesota ligaweit aufhorchen. Ohne Eingewöhnungszeit für sich zu beanspruchen, hinterließ Eriksson Ek in der vergangenen Saison vom ersten Tag an einen bleibenden Eindruck.
Im Oktober und November 2016 kam Minnesotas Erstrundendraftpick (Nummer 20) von 2015 auf neun Einsätze im Wilddress und markierte dabei fünf Scorerpunkte. Doch so beeindruckend diese Werte auch waren, Eriksson Ek und die Wild einigten sich darauf, dass er weiter Spielpraxis beim SHL-Team Färjestad BK sammeln sollte.
Nachdem Eriksson Ek seine Schlittschuhe noch einige Male für seinen Jugendklub schnürte, gelang ihm in dieser Saison der NHL-Durchbruch. Der Schwede absolvierte die gesamte Vorbereitung zusammen mit den Wild und war fest für deren NHL-Kader eingeplant.
Doch Eriksson Ek präsentierte sich nicht als ein Calder Trophy Anwärter, wie von etlichen Wild-Anhängern erhofft. Nach einem Treffer bei der 2:4-Auftaktniederlage am 5. Oktober gegen die Detroit Red Wings, konnte der skandinavische Stürmer sein Talent in der NHL nicht mehr aufs Eis bringen. In den 19 folgenden Spielen blieb er gänzlich ohne Torerfolg. Lediglich zwei Assists und eine Plus-/Minus-Statistik von 0 sind Ausdruck von zahlreichen blassen Auftritten des 20-Jährigen.
Wild Headcoach Bruce Boudreau deckte seinem Schützling anfangs noch den Rücken und mahnte zu Geduld.
"Es ist ganz normal für Spieler in ihrem ersten Jahr, dass sie auch mal inkonstant sind", sagte er Anfang November gegenüber TheAthletic.com. "Er ist definitiv einer unserer besten Forechecker und vielleicht bekommt er bald wieder Aufwind. Das erhoffen wir uns."
Die Hoffnungen des Trainerteams wurden nicht erfüllt. Eriksson Ek haderte auch in den folgenden Partien mehr und mehr mit seinem Spiel. Zunächst sanken seine Einsatzzeiten und mit einer Erfolgsquote von 29,7 Prozent am Bullypunkt war der junge Center zeitweise der schlechteste Spieler der Liga.
Letztendlich ließen sich die Teamverantwortlichen von Minnesota zu einem drastischen Schritt hinreißen. Am 21. November entschieden sie sich Rookie Eriksson Ek dem AHL-Farmteam aus Iowa zuzuteilen.
"Wir denken einfach, dass er wieder etwas Selbstsicherheit braucht", begründete Headcoach Boudreau diesen Schritt. "Man konnte sehen, dass Eriksson Ek nicht mehr so skatete, wie wir es von ihm eigentlich kennen", analysierte Boudreau. "Ich denke, dass das an seinem Selbstvertrauen liegt", fügte er hinzu. Er spielte defensiv eine hervorragende Rolle, aber es steckt eindeutig mehr in ihm, als das. Deshalb denke ich, dass dieser Schritt ein guter ist."
Tatsächlich scheint die Maßnahme für die Wild aufzugehen: Eriksson Ek fand sich in Iowa hervorragend zurecht. Im Team des Schweizer Stürmers Christoph Bertschy besann er sich auf seine unbestritten vorhandenen Offensivqualitäten zurück. In sieben Einsätzen für Iowa markierte er sieben Punkte (3 Tore, 4 Assists).
Diese Leistungen blieb selbstverständlich von Boudreau nicht unbemerkt und pünktlich zum Wochenende holte er den Schweden wieder zurück in sein Team. Während Iowa ohne Eriksson Ek eine 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen die Reto Berras Gulls kassierte, holte Minnesota, auch dank tatkräftiger Unterstützung ihres Rookies, nach zuvor drei Auswärtspleiten hintereinander einen 3:2-Erfolg.
Die wichtigsten Ergänzungen der vergangenen Woche:
Michael Chaput (C), von den Utica Comets zu den Vancouver Canucks
Kevin Czuczman (D), von den Wilkes-Barre/Scranton Penguins zu den Pittsburgh Penguins
Joel Eriksson Ek (C), von den Iowa Wild zu den Minnesota Wild
Hudson Fasching (RW), von den Rochester Americans zu den Buffalo Sabres
Vinnie Hinostroza (C), von den Rockford Ice Hogs zu den Chicago Blackhawks
Ville Husso (G), von den San Antonio Rampage zu den St. Louis Blues
Alex Lyon (G), von den Lehigh Valley Phantoms zu den Philadelphia Flyers
Jaycob Megna (D), von den San Diego Gulls zu den Anaheim Ducks
Marcus Sorensen (LW), von den San Jose Sharks zu den San Jose Barracuda
Die wichtigsten Streichungen der vergangenen Woche:
Tyler Bertuzzi (LW), von den Detroit Red Wings zu den Grand Rapids Griffins
Tyler Graovac (C), von den Washington Capitals zu den Hershey Bears
Joel Hanley (D), von den Arizona Coyotes zu den Tucson Roadrunners
Tanner Kero (C), von den Chicago Blackhawks zu den Rockford Ice Hogs
Marek Mazanec (G), von den New York Rangers zu den Hartford Wolf Pack
Sonny Milano (LW), von den Columbus Blue Jackets zu den Cleveland Monsters
Kyle Quincey (D), von den Minnesota Wild zu den Iowa Wild