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Nach seinem ersten Doppelpack in dieser Saison steht endgültig fest: Nino Niederreiter von den Minnesota Wild hat zu seiner alten Treffsicherheit zurückgefunden. Beim 5:1 gegen die Florida Panthers am Donnerstag zeichnete sich der 26 Jahre alte Schweizer im dritten Spiel hintereinander als Torschütze aus. Einmal in Fahrt gekommen, legte er noch einen Assist drauf und beendete das Match mit drei Scorerpunkten. Eine derart üppige Ausbeute hatte er zuletzt am 4. Januar dieses Jahres bei seinem Hattrick gegen die Buffalo Sabres verzeichnet. Nach der Galavorstellung im Xcel Energy Center gegen Florida stehen für ihn 18 Zähler (7 Tore, 11 Vorlagen) aus 31 Begegnungen zu Buche.

FLA@MIN: Niederreiter schlägt Reimer

Seine beiden Tore gegen die Panthers erzielte er aus Minnesotas Perspektive genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach drei Minuten lag Niederreiters Team mit 0:1 hinten, ausgerechnet durch einen Treffer seines Landsmannes Denis Malgin. Mit einer mächtigen Direktabnahme aus dem Slot sorgte der Churer nach etwas mehr als einer Viertelstunde für den Ausgleich. Dabei hatte er so viel Schwung geholt, dass es ihn im Anschluss aushob und er auf dem Rücken liegend einige Meter übers Eis schlitterte. Nach 32 Spielminuten brachte Niederreiter die Wild mit dem 2:1 auf die Siegesstraße. Er lenkte einen Schlagschuss von Ryan Suter ins Netz. Kurz nach Beginn des letzten Abschnitts bediente der Doppeltorschütze seinen Kollegen Zach Parise, der über Bande spielte und zum 4:1 vollendete.
Nach der Partie zeigte sich Niederreiter verständlicherweise zufrieden. "In den vergangenen Wochen konnte ich enorm viel Selbstvertrauen tanken. Das war wichtig für mich. Geholfen hat mir, dass ich seit einiger Zeit wieder auf dem rechten Flügel spiele", erläuterte der Stürmer die Gründe für seine starken Darbietungen in den jüngsten Begegnungen.

FLA@MIN: Niederreiter markiert seinen zweiten Treffer

Seit zwei Spielen bildet Niederreiter mit Linksaußen Parise und Center Charlie Coyle die zweite Angriffsformation der Wild. Diese Zusammenstellung ist das Resultat einer Neuordnung in der Offensive, zu der sich Trainer Bruce Boudreau nach der Verletzung von Kapitän Mikko Koivu gezwungen sah. Das neu formierte Trio entpuppte sich als explosive Mischung und zeichnete für elf Punkte (sechs Tore, fünf Assists) bei den Heimsiegen gegen Florida und die Montreal Canadiens (7:1) verantwortlich. Durch die zwei gewonnenen Duelle schob sich Minnesota näher an die Plätze für die Stanley Cup Playoffs heran.
Im Vergleich zur Anfangsphase der Hauptrunde hat sich Niederreiters Gemütslage um 180 Grad gedreht. In den ersten 14 Partien schien das gegnerische Gehäuse für ihn wie vernagelt. Mit einem Torerfolg bei den Los Angeles Kings am 8. November war der Bann schließlich gebrochen. Saisonübergreifend hatte es sogar 22 Spiele gedauert, bis der Wild-Angreifer einen eigenen Treffer bejubeln konnte. "Das war eine schwierige Zeit für mich, so lange ohne Tor", räumte er in einem Gespräch mit NHL.com/de freimütig ein. Verrückt machen lassen wollte er sich durch die Ladehemmung jedoch nicht. "Wenn du keine Tore schießt, versuchst du meistens noch härter zu arbeiten. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Im Grunde muss man einfach entspannt bleiben und mit einem guten Gefühl aufs Eis gehen", erläuterte Niederreiter. Die relaxte Haltung zahlte sich aus. Nach seiner Torpremiere schlug er sechs weitere Male zu.
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Bis Weihnachten wartet auf Niederreiter und seine Mitspieler ein straffes Programm. Vor allem die nächsten beiden Auftritte vor heimischer Kulisse haben es in sich. Am Samstag geben die Calgary Flames ihre Visitenkarte im Xcel Energy Center ab. Die Kanadier führen die Tabelle der Pacific Division an und präsentieren sich derzeit in bestechender Form. Am 6. Dezember unterlagen die Wild den Flames im Scotiabank Saddledome mit 0:2. Nach dem erneuten Vergleich gegen Calgary trifft Minnesota am Dienstag auf die San Jose Sharks, die ebenfalls in der Spitzengruppe der Pacific Division mitmischen. Zwei Tage später folgt ein Gastspiel bei den Pittsburgh Penguins, bevor sich die Wild-Belegschaft am 22. Dezember mit einer Vorstellung zu Hause gegen die Dallas Stars in die Weihnachtspause verabschiedet.
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Aufgrund ihrer Heimstärke kommt den Wild der Spielplan bis zu den Feiertagen sehr gelegen. Mit Besinnlichkeit und Gastfreundschaft dürfen die Kontrahenten in Minnesota nicht rechnen. Das ließ Niederreiter gegenüber NHL.com/de in aller Deutlichkeit durchblicken, obwohl er abseits des Punktspielbetriebs durchaus ein geselliger Typ ist. "Wir müssen schauen, dass die anderen Mannschaften nicht gerne zu uns kommen", beschrieb er die Art und Weise, wie man mit den Gegnern generell umzugehen pflegt.