Auston Matthews #34 of the Toronto Maple Leafs waits for a faceoff against the Florida Panthers during the second period in an NHL game at Scotiabank Arena on March 13, 2025 in Toronto, Ontario, Canada. (Photo by Claus Andersen/Getty Images)

Am Montag (8 p.m. ET; Dienstag, 2 Uhr MEZ; NHL.tv) beginnt die Zweite Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 mit der Serie zwischen den Toronto Maple Leafs und den Florida Panthers, bei der die physische Komponente eine entscheidende Rolle spielen könnte. Tags darauf am Dienstag (7 p.m. ET; Mittwoch, 1 Uhr MESZ) empfangen die Washington Capitals die Carolina Hurricanes zu Spiel 1. Hier stehen die Torhüter im Scheinwerferlicht.

NHL.com/de blickt in einer Vorschau auf die beiden Serien in der Eastern Conference.

Toronto Maple Leafs (1. Atlantic Division) – Florida Panthers (3. Atlantic Division)
Saison-Serie: 1:3

Die Toronto Maple Leafs sind definitiv bereits auf Betriebstemperatur, denn die sechs Spiele in der Ersten Runde im „Battle of Ontario“ gegen die Ottawa Senators (4:2) waren sehr heiße. Wie schon in der regulären Saison präsentierte sich Toronto als „Shot Blocking Team“, also als eine Mannschaft die viele Schüsse blockt, was klar die Handschrift von Trainer Craig Berube trägt. Die Maple Leafs blockten 128 Schüsse und hatten sechs Spieler mit zweistelligen Block-Zahlen, darunter übrigens auch Superstar Auston Matthews (elf).

Matthews zählt zu den sogenannten „Core Four“ also zu den vier Schlüsselspielern bei Toronto, die seit Jahren als Leistungsträger und Scorer vorneweg gehen. Diese liefern auch in den Stanley Cup Playoffs 2025 zuverlässig ab: William Nylander (3-6-9), Mitch Marner (1-7-8), Matthews (2-5-7) und John Tavares (3-2-5) markierten allesamt mindestens fünf Scorerpunkte. Hinzu kommen starke individuelle Leistungen von Stürmer Matthew Knies (3-0-3) und Verteidiger Morgan Rielly (2-1-3), womit aus den „Core Four“ eigentlich „Core Six“ geworden sind.

William Nylander #88 of the Toronto Maple Leafs skates against the Florida Panthers during the second period at Scotiabank Arena on April 1, 2024 in Toronto, Ontario, Canada. (Photo by Mark Blinch/NHLI via Getty Images)

Die Maple Leafs überzeugten außerdem mit einem starken Powerplay (35,3 Prozent Erfolgsquote) und einer grundsoliden Defensive, die nur 2,67 Gegentore pro Spiel sowie nur 24 gegnerische Torschüsse pro Partie zuließ. Eine positive Überraschung war Torwart Anthony Stolarz (sechs Spiele, vier Siege, 2,21 Gegentore/Spiel, 90,1 Prozent Fangquote), der sich als Playoff-Starter weiter beweisen muss. Sucht man nach einer Schwäche bei Toronto, so sind es am ehesten noch die Anzahl an gefahrenen Checks (204). Dies könnte gegen eine Knochenmühle wie Florida zur Achillesferse werden.

Die Florida Panthers stehen nämlich wie keine andere Mannschaft für ein brutales Forechecking mit zahlreichen zermürbenden Hits. 217 (im Schnitt 43,4 Checks/60 Minuten) waren es alleine in den fünf Spielen in der Ersten Runde gegen den Lokalrivalen Tampa Bay Lightning (4:1). Die Panthers sorgen mit ihrem System für Puckeroberungen in der Offensivzone, weshalb die schnellen Spieler der Lightning gar nicht recht ins Laufen kamen. Ein Schicksal, das nun auch den Maple Leafs drohen könnte.

Während Toronto auf seine „Core Four“ oder jetzt „Core Six“ vertraut, kommt Florida über seine unglaubliche Tiefe: Zehn unterschiedliche Torschützen stehen auf dem Scoreboard, sechs Spieler sammelten mindestens fünf Punkte. Sam Reinhart (2-4-6), Sam Bennett (3-2-5), Matthew Tkachuk (3-2-5), Anton Lundell (2-3-5), Aleksander Barkov (1-4-5) und Eetu Luostarinen (1-4-5) waren nicht nur vorne gefährlich, sondern arbeiteten emsig nach hinten mit und teilten kräftig aus. Dieses konsequente Zwei-Wege-Spiel ist es, was die Panthers zu einem so unangenehmen Gegner macht.

Die größte Überraschung war Defensivverteidiger Nate Schmidt, der plötzlich das Toreschießen für sich entdeckte (3-0-3). So verwundert es nicht, dass Florida die viertbeste Offensive (3,8 Tore/Spiel) und zweitbeste Defensive (2,4 Gegentore/Spiel) mit den wenigsten gegnerischen Torschüssen (22,4 Schüsse/Spiel) zuließ.

Steigerungspotenzial hat noch die vierte Reihe um den Deutschen Nico Sturm, Jesper Boqvist und A.J. Greer, die allesamt noch ohne Scorerpunkt sind. Allerdings gewann der Augsburger, der am Samstag seinen 30. Geburtstag feierte, 51,1 Prozent seiner Faceoffs, darunter 62,5 Prozent in der neutralen und 50 Prozent in der Defensiv-Zone. Auch teilte Sturm zwölf Checks aus.

Washington Capitals (1. Metro Division) – Carolina Hurricanes (2. Metro Division)
Saison-Serie: 2:2 (es gewann immer das Heim-Team)

Die Washington Capitals kamen schon in der Ersten Runde gegen die Montreal Canadiens (4:1) über eine schwer zu knackende Defensive, die nur 2,4 Gegentore pro Spiel kassierte (T-2.). Einen großen Anteil daran hatte Torwart Logan Thompson, der mit 2,23 Gegentoren/Spiel und 92,3 Prozent Fangquote der ultimative Unterschiedsspieler für die Capitals war.

Washington profitierte außerdem von einer gut-geölten ersten Sturmreihe mit dem besten NHL-Torjäger aller Zeiten, Alex Ovechkin (4-1-5), Dylan Strome (2-7-9) und Anthony Beauvillier (1-4-5). Letztere rotierte in die Top-Formation aufgrund der Verletzung von Aliaksei Protas, der im „Series-Clinching-Game“ sein Comeback feierte. Lässt Trainer Spencer Carbery also die bislang gut-funktionierende Reihe zusammen oder rotiert doch Protas für Beauvillier zurück?

Noch ist aber nicht alles Gold was glänzt bei den Capitals. Da wären etwa die stark-ausbaufähigen Special Teams, die es mit einem Powerplay von 23,1 Prozent und einem Penalty Killing von 66,7 Prozent zusammengerechnet nur auf 89,9 Prozent bringt, was weit unter der magischen Marke von 100 liegt. Auch Pierre-Luc-Dubois (0-2-2), einer der großen Leistungsträger aus der Hauptrunde, findet bis lang noch zu selten statt. Im Sachen Hitting-Game muss Washington angesichts von nur 160 Checks (31,74 pro 60 Minuten) noch deutlich zulegen.

Die Carolina Hurricanes bestachen beim 4:1-Serien-Erfolg gegen die New Jersey Devils mit einer starken Defensivleistung: 2,2 Gegentore/Spiel bedeuten genauso den besten Wert aller Playoff-Teams wie ein perfektes Penalty Killing von 100 Prozent (15/15). Die Hurricanes haben in allen vier Reihen ein effektives Forechecking etabliert und kommen ansonsten über ihr überfallartiges Umschaltspiel.

In der Offensive wird die Torproduktion auf mehrere Schultern verteilt, so kann Carolina elf unterschiedliche Torschützen vorweisen. Besonders torgefährlich präsentierten sich Andrei Svechnikov (5-1-6), Sebastian Aho (3-5-8), Seth Jarvis (2-3-5) und Logan Stankoven (2-1-3).

Steigerungspotenzial gibt es noch in Sachen Blocks (73; 12,63 pro 60 Minuten). Das große Fragezeichen aber steht hinter dem wohl besten Hurricane: Torwart Frederik Andersen. Der Däne war mit 1,59 Gegentoren/Spiel und 93,6 Prozent Fangquote der ultimative Sieggarant, fiel zuletzt aber verletzt aus und wurde durch Pyotr Kochetkov ersetzt. Ist Anderson rechtzeitig fit? Kann der verletzungsanfällige 35-Jährige die Serie durchspielen und das mit Spannung erwartete Goalie-Duell mit Thompson gewinnen?

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