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Vorschau auf die Halbfinalspiele im Westen

Die Begegnungen Edmonton gegen Anheim und Nashville gegen St. Louis versprechen spannend zu werden

von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor

Anaheim Ducks vs. Edmonton Oilers

Das Aufeinandertreffen der Nummer Eins und der Nummer Zwei der Pacific Division ist mit Sicherheit aus deutscher Sicht einer der absoluten Höhepunkte in den diesjährigen NHL-Playoffs.

Und natürlich muss man sich die Spiele längst nicht nur deshalb anschauen, weil hier die beiden Nationalspieler Leon Draisaitl und Korbinian Holzer direkt aufeinandertreffen. Es gibt hier etliche weitere spannende Personalien zu verfolgen.

Ryan Kessler und Connor McDavid gibt es in diesem Duell beispielsweise auch zu bestaunen. Das Duell eines Selke Trophy Kandidaten und des Topstürmers, des ligaweit führenden Topscorers. Das hat schon was.

Die Oilers, welche zum ersten Mal seit 11 Jahren in diesem Jahr wieder an der Endrunde in der besten Eishockeyliga der Welt teilnehmen dürfen, ließen den San Jose Sharks in der ersten Playoff-Runde kaum eine echte Chance auf ein Weiterkommen. Jugend hat sich hier gegen Erfahrung durchgesetzt könnte man resümieren. Wird ihnen dies nun auch gegen die Anaheim Ducks gelingen, welche ebenfalls über den deutlich erfahreneren Kader verfügen?  

Es wird spannend werden, denn die Ducks haben den Calgary Flames in ihrem Erstrundenduell ebenfalls keine große Chance auf ein Weiterkommen gelassen. Blieben zudem auch die letzten achtzehn Spiele in regulärer Spielzeit ungeschlagen (15-0-3), befinden sich also unzweifelhaft in Top-Form. Vor zwei Jahren war man zudem nur einen einzigen Sieg entfernt vom Erreichen des Stanley Cup-Finales, verfügt also tatsächlich bereits über vergleichsweise viel Endrunden-Erfahrung. Nach dem frühen Erstrundenaus im Vorjahr dürfte die Motivation bei den Kaliforniern enorm sein.

In der Hauptrunde waren die Vergleiche beider Teams eng. Aus Sicht der Ducks betrug die Bilanz hier 2-1-2. Edmonton gewann das letzte Spiel mit 3:2 nach Verlängerung. Das könnte uns so ähnlich auch in den Playoff-Spielen blühen.
Weiterhin verzichten muss man dabei auf Verteidiger Cam Fowler, der inzwischen schon seit dem 4. April verletzt fehlt. Ob er, nachdem er zuletzt wieder ins Mannschaftstraining einstieg, irgendwann in dieser Runde noch einmal zum Einsatz kommen kann muss abgewartet werden.

Auch Sami Vatanen versäumte die letzten drei Spiele gegen die Flames. Ob er wieder zur Verfügung steht? Zuletzt trainierte er noch nicht wieder.

Die Oilers ihrerseits können weitestgehend aus dem Vollen schöpfen. Jedoch haben einige Spieler zuletzt über Erkältungen geklagt.

In den Spielen gegen die Sharks überzeugten die Oilers auch mit Cam Talbot auf der Torhüterposition. Er war sicherlich eine der Hauptgründe dafür, dass man sich gegen die leicht favorisierten Sharks durchsetzen konnte. Kann er auch gegen die Ducks seine Leistungen so fortsetzen? Talbot enttäuschte nur im 0:7 in Spiel Vier. Ansonsten spielte er herausragend.

Video: EDM@SJS, Gm6: Talbot stoppt Karlsson mit dem Blocker

Ähnlich erging es aber auch seinem über John Gibson wurde in Spiel Drei vorzeitig vom Eis geholt, spielte aber auch ansonsten eine gute Serie gegen Calgary. In Sachen Fangquote liegen beide mit 92,7% und 92,6% nahezu auf gleichen Quoten bisher. Ob man da von einem leichten Vorteil für Talbot bzw. Edmonton sprechen kann?
Auch das Aufeinandertreffen der beiden Cheftrainer, Todd McLellan und Randy Carlisle, verspricht Spannung. Mc Lellan hat es in dieser Saison bisher auf sehr beeindruckende Art und Weise geschafft die Oilers ein gutes Stück zu entwickeln. Das steht ja außer Frage.

Aber auch sein Gegenüber kann mit dem Erreichten nach seiner Rückkehr nach Anaheim bisher sehr zufrieden sein. Nur der Weg von einem der Beiden wird nach dieser Runde weitergehen, doch beide Trainer gehören schon vor diesem Kräftemessen eindeutig zu den Gewinnern der Saison. Egal wer hier nun ausscheidet.

Spannend auch die Frage wie es für McDavid in dieser Runde gegen Anaheim laufen wird. In den Spielen gegen die Sharks blieb er weitestgehend relativ blass, zumindest gemessen an den Ansprüchen, konnte nur einen Zähler bei gleicher Personalstärke auf dem Eis für die Jungs aus Alberta beisteuern. Und das war auch noch ein Tor in das verwaiste Gehäuse des Gegners.

Kommt von ihm mehr in den nächsten Spielen? Man kann und darf es fast erwarten.

St. Louis Blues vs. Nashville Predators

Auch das Aufeinandertreffen des nach der Hauptrunde Dritten in der Central Division mit dem Gewinner des zweiten Wildcard-Platzes im Westen verspricht im Vorfeld so einiges an Spannung.

Beide Teams hatten vor dem Beginn der Playoffs eine Saison voller Höhen und Tiefen zu durchstehen, sahen zwischenzeitlich durchaus einmal so aus, als konnten sie die Endrunde in der besten Eishockeyliga der Welt sogar versäumen. Am Ende haben sie es nicht nur beide in die KO-Phase geschafft, sondern nun auch die erste Runde bereits erfolgreich überstanden. Nun muss einer von beiden ausscheiden, doch egal wer es dann am Ende sein wird, man dürfte in dessen Fan-Lager nicht mehr gänzlich unzufrieden mit dem Team sein. In dieser Gewissheit spielt es sich für Beide nun unbelastet und frei auf.

Nashville hatte nach der Verpflichtung von P.K. Subban in der 'Offseason' zunächst Probleme so richtig in Schwung zu kommen. Doch je länger die Saison andauerte, je besser lief es plötzlich. Der Erfolg gegen die Chicago Blackhawks zu Beginn der Playoffs war der bisherige Höhepunkt dieser Entwicklung. Nicht ausgeschlossen allerdings, dass da nun noch mehr kommt.

Angeführt von jungen dynamischen Stürmern wie Filip Forsberg, Ryan Johansen und Viktor Arvidsson gelang es gegen den Titelmitfavoriten aus der Windy-City ein Torverhältnis von 13:3 herauszuschießen.

Die Blues ihrerseits konnten nach der Übernahme von Cheftrainer Mike Yeo, der den Posten von Ken Hitchcock übernahm, erfolgreich eine Aufholjagd in der Tabelle hinlegen. Unter ihm brachte man es auf eine Bilanz von immerhin 22-8-2. In vier ihrer fünf Spiele gegen die Minnesota Wild zum Playoff-Auftakt gingen die Blues jeweils in Führung, konnten all diese Spiele am Ende auch gewinnen. Im Tor konnte man sich dabei auf Jake Allen verlassen, der nach einigen Problemen zum Saisonstart jedermann zeigte warum er die Nummer Eins des Teams ist.

Spannend wird auch sein zu beobachten wie sich Roman Josi und Alex Pietrangelo als Schlüsselspieler ihres Teams nun schlagen werden.

In den fünf Begegnungen der Hauptrunde gingen die Blues übrigens drei Mal als Sieger vom Eis. Vier der Fünf Spiele fanden allerdings noch vor dem Trainerwechsel bei St. Louis statt, sind demnach wohl inzwischen nicht mehr allzu aussagekräftig.

Spannend auch die Tatsache, dass beide Teams bisher noch nie in den Playoffs aufeinandertrafen, die Predators in ihrer Franchisegeschichte noch nie über die zweite Runde hinauskamen. Gemeinsam haben beide Franchises, dass sie noch nie einen Stanley Cup-Triumph feiern konnten.

Auf dem Weg dahin können die Blues nun wieder auf Paul Stastny zurückgreifen. Dieser hatte seit März gefehlt, feierte am Samstag nun endlich sein Comeback, konnte in knapp 23 Minuten Eiszeit auch gleich einen Treffer beisteuern. Bei Nashville fehlte zuletzt Colin Wilson. Ob er zurückkehren kann ist derzeit noch unklar.

Vladimir Sobotka, der erst kurz vor Beginn der Playoffs in die NHL zurückkehrte, war für die Blues zuletzt bereits eine klare Verstärkung. Er traf einmal ins Tor der Wild, konnte zudem zwei Assists beisteuern. Wie wird seine Integration nun in der Serie gegen Nashville voranschreiten?

Das Duell der Torhüter zwischen Allen und Pekka Rinne verspricht auch hier noch einmal etwas zusätzliche Spannung. Beide waren zu Beginn der Playoffs in den Augen vieler Beobachter in der Bringschuld und beide konnten nun vollends überzeugen. Rinne kassierte gegen Chicago gar nur drei Gegentreffer insgesamt. Und das bei 126 Torschüssen auf seinen Kasten.

Mit einer Fangquote von annähernd 98% liegt er derzeit sensationell gut. Allen hat hier derzeit 'nur' 95,6% vorzuweisen. Doch auch das ist natürlich ein herausragender Wert. In den ersten drei PO-Spielen des Frühjahrs kassierte auch er lediglich insgesamt drei Gegentore.

Spannend auch ein Blick auf die Trainer beider Teams. Yeo übernahm erst im Laufe der Saison, brachte dann rasch den Erfolg zurück zu seinem Team. Auf der Seite der Predators steht mit Peter Laviolette einer der erfolgreichsten Trainer der letzten Jahre, der mit den Carolina Hurricanes im Jahre 2006 ja auch schon einmal einen Titelgewinn feiern konnte. Wer wird sich hier von den beiden Übungsleitern durchsetzen? Der Erfahrene Laviolette, oder der relative Neuling Yeo. Die nächsten rund 14 Tage werden es auch in diesem Vergleich nun zeigen.

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