Mittlerweile kommt es in der NHL häufig zu Duellen deutschsprachiger Akteure, so auch beim Spiel der New York Islanders gegen die Anaheim Ducks, doch ein Match zwischen Trainern, die sich auf Deutsch unterhalten können, ist selten. Mit Ralph Krueger und Marco Sturm ist es beim Aufeinandertreffen der Los Angeles Kings und der Buffalo Sabres so weit. In Carolina werden die Augen auf Noel Acciari nach seinen zwei Hattricks hintereinander für die Florida Panthers gerichtet sein.
21.12. NHL-Spiel-Vorschau: Deutschsprachiges Trainerduell
Sturm und Krueger treffen hinter der Bande aufeinander, während in New York drei Deutsche auf dem Eis stehen

© Harry How/Getty Images
Die Spiele am Samstag im Detail:
Deutsch-Schweizerisches-Trainer-Duell
Das Gastspiel der Los Angeles Kings (15-18-4) bei den Buffalo Sabres (16-13-7) (19 Uhr MEZ; NHL.tv) wird zum Deutsch-Schweizerischen Trainerduell hinter den Spielerbänken. Während Ralph Krueger als Trainer der Sabres die Verantwortung trägt, kann sich Marco Sturm seit der vergangenen Saison als Assistenztrainer bei den Kings beweisen. Beide Trainer dürften mit der aktuellen Position ihrer Teams nicht zufrieden sein. Während die Kings auf dem vorletzten Rang im Westen rangieren, müssen sich die Mannen des Schweizer Trainers seit kurzem ebenfalls mit einem Platz außerhalb der Playoff-Ränge im Osten zufrieden geben. Für Sturm und Krueger gilt es schnell den Umschwung zu schaffen, wollen sie eine realistische Chance auf die Schlussrunde haben.
Deutsches Trio aus Bayern in New York
Im NHL Europa-Spiel der Woche empfangen die New York Islanders (22-8-2) im Nassau Veterans Memorial Coliseum die Anaheim Ducks (14-17-4) (19 Uhr MEZ; Sport1+, DAZN, Teleclub Sport, NHL.tv). Das Aufeinandertreffen bietet für die deutschen Fans die Möglichkeit mit Thomas Greiss, Tom Kühnhackl und Korbinian Holzer gleich drei bayerische Akteure mit deutscher Flagge zu bestaunen. Für die drittschwächste Offensive der Liga aus Anaheim dürfte die Top-Defensive der Islanders eine nahezu unüberwindbare Herausforderung werden. Sollte Greiss im Kasten New Yorks seine bisherige Saisonform bestätigen, müssen Holzer und seine Ducks vermutlich punktlos vom Eis gehen. Für Kühnhackl ist es die zweite Partie nach der Verletzungspause und eine weitere Chance auf den ersten Punkt der Saison.

© Dave Reginek/Getty Images
Wie oft trifft Acciari heute?
Die Noel Acciari-Show bei den Florida Panthers (17-12-5) könnte in der Ferne bei den Carolina Hurricanes (22-11-2) weitergehen (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Der Angreifer der Panthers traf in den beiden vergangenen Spielen jeweils dreifach und sicherte sich so einen Platz in den Geschichtsbüchern. Seit 1943/44 gelang es vor Acciari nur fünf Spielern ihre beiden ersten Karriere-Hattricks in aufeinanderfolgenden Matches zu erzielen. Mit seinem lupenreinen Hattrick in nur 3:59 Minuten erzielte er den Schnellsten der Vereinsgeschichte und ist einer von nur fünf Spielern mit einem der heiß begehrten lupenreinen Hattricks. Neben ihm gelang dies nur Steve Reinprecht, dem vorherigen Rekordhalter der schnellsten Drei-Tore-Serie (5:11), Pavel Bure, David Booth und Jonathan Marchessault. Drei weitere Acciari-Treffer gegen die Hurricanes dürften den Panthers einen weiteren Erfolg einbringen, doch Carolina ist vor der drittbesten Offensive der Liga gewarnt.
Bruins in der Krise
Die Boston Bruins (21-7-8) waren lange Zeit das Non-Plus-Ultra der Liga, doch in den vergangenen zehn Partien kriselte der Stanley Cup-Finalist der vergangenen Saison (3-4-3). Im TD Garden geht es gegen die Nashville Predators (16-12-6), die bislang die eigenen Erwartungen nicht erfüllen können und besonders in den Special Teams anfällig sind (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Besonders das schwache Unterzahlspiel Nashvilles (76,8%, siebtschlechtester Wert) könnte für Boston ein Ansatzpunkt für die Trendwende sein. In numerischer Überlegenheit treffen die Bruins in 26,1 Prozent der Fälle und sind damit das drittgefährlichste Team der Liga. Während beide Teams in der Offensive gut aufgelegt sind (Boston 120 Treffer, Nashville 119) muss sich besonders das Team aus der Music City in der eigenen Zone verbessern, um die Bruins tiefer in die Krise zu ziehen.
Ähnliches: [Boston droht in eine ernste Krise zu geraten]
Minnesota im Angriffsrausch
Die Winnipeg Jets (20-13-2) müssen bei ihrer Auswärtspartie bei den Minnesota Wild (17-14-5) besonders in der Defensive sicher stehen, sind die Wild doch mit acht Treffern in der vergangenen Partie offensiv heiß gelaufen (20 Uhr MEZ; NHL.tv). "Ich glaube wir haben den Puck gut bewegt und viele Top-Chancen generiert", sagte Eric Staal nach dem 8:5-Erfolg über die Arizona Coyotes am Donnerstag. "Wir hätten noch mehr Tore machen können. Das ist etwas, dass wir konservieren und fortsetzen wollen." Gegen die Jets könnte Minnesota genau diese Treffer benötigen, um den Abstand zum Kontrahenten in der Central Division auf nur einen Punkt zu verringern.
Toronto will mit Backup siegen
Für die Toronto Maple Leafs (18-14-4) hat sich nach dem Trainerwechsel viel zum Positiven verändert. Die Siegesserie von drei Partien soll auch gegen die Detroit Red Wings (9-24-3) fortgesetzt werden (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Nachdem Nummer-Eins-Torwart Frederik Andersen bereits am Freitag gegen die New York Islanders im Tor der Maple Leafs stand, ist die Partie gegen Detroit die Gelegenheit für den Backup Michael Hutchinson seinen ersten Saisonsieg einzufahren. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Detroit stehen die Chancen hierfür gut, konnte Toronto doch das erste Aufeinandertreffen der Saison, am 27. November, mit 6:0 gewinnen.
TOR@NYR: Nylander im Gegenzug zum 2. Mal erfolgreich
Flyers immer weiter hoch hinaus?
Die Philadelphia Flyers (19-11-5) sind besonders in heimischen Gefilden eine Macht (12-2-4). Gegen die Ottawa Senators (15-18-3) müssen sie sich jedoch in der Fremde, bei einer nur geringfügig schwächeren Heimmannschaft (10-5-0) beweisen (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Für die beiden Teams ist es das dritte und entscheidende Aufeinandertreffen der Saison. In den beiden bisherigen Duellen konnte jeweils das Heimteam mit einem Tor Vorsprung gewinnen. Mit zwei Siegen im Rücken dürfte das Selbstvertrauen der Flyers, nach den vorherigen drei Niederlagen, wieder aufgebaut sein, doch die Auswärtsschwäche (7-9-1) bleibt ein großes Fragezeichen bei Philadelphias Weg weiter nach oben.
Tampa Bay muss mehr als nur gut spielen
48 zu 20 Schüsse standen am Ende für die Tampa Bay Lightning (17-12-4) bei der 4:3-Overtime-Niederlage gegen die Dallas Stars am Donnerstag in den Statistikblättern, doch für den Sieg genügte das nicht. Gegen die Washington Capitals (25-6-5) werden die Lightning an ihrer Chancenverwertung arbeiten müssen (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv, Teleclub Sport). "Wir haben gut gespielt. Wir alle wissen, dass du das Spiel in neun von zehn Fällen gewinnst", analysierte Lightning-Co-Trainer Derek Lalonde nach dem Dallas-Match. Gegen die Capitals wird die Offensivabteilung Tampa Bays vermutlich nicht so viele Chancen erhalten und muss entsprechend effizienter werden, um den Ligaprimus ernsthaft in Gefahr zu bringen. Sollte Washington siegen, hätte das Team um Torjäger Alex Ovechkin alle drei Partien der Saison gegen den Presidents Trophy Gewinner der Vorsaison erfolgreich gestalten können.
Können die Blackhakws einmal gegen Colorado siegen?
Zehn Siege aus zwölf Partien waren greifbar nahe für die Colorado Avalanche (22-10-3), doch die Carolina Hurricanes drehten die Partie am Donnerstag in den letzten drei Minuten auf eine 1:3-Niederlage. Das Gastspiel der Chicago Blackhawks (14-16-6) in Denver wollen die Avalanche nutzen, um die beeindruckende 7-2-1-Bilanz aus den vergangenen zehn Duellen weiter auszubauen. Mit den Blackhawks gastiert das Schlusslicht der Central Division im Pepsi Center, so dass die Verhältnisse klar geregelt sein sollten. Auch die bisherigen Ergebnisse der Saison sprechen eine klare Sprache für Colorado. Die drei direkten Duelle entschieden die Avalanche alle für sich, trafen dabei 16 Mal und erlaubten nur sechs Gegentreffer.
COL@CHI: Burakovsky profitiert von einem Turnover
Edmonton stürzt ab
Das Überraschungsteam zu Saisonbeginn waren die Edmonton Oilers (19-15-4). Die Franchise um Connor McDavid und Leon Draisaitl rangierte lange auf den vorderen Plätzen im Westen, muss jetzt aber zuhause gegen die Montreal Canadiens (17-12-6) punkten, um nicht aus den direkten Playoff-Plätzen zu rutschen (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Nur drei Siege konnte Edmonton aus den vergangenen zehn Matches einsammeln (3-6-1) und fiel damit auf Rang drei in der Pacific Division zurück. Die Calgary Flames und Vancouver Canucks machen von hinten bereits massiv Druck, so dass es für die Oilers wichtig wird, den Umschwung zu schaffen und aus den zwei Niederlagen hintereinander keine langfristige Negativserie zu machen.
Erfolgreiche Kanada-Reise der Penguins
Drei Partien auf kanadischem Boden standen für die Pittsburgh Penguins (21-10-4) auf dem Plan. Nach Erfolgen gegen die Edmonton Oilers und die Calgary Flames erwarten die Vancouver Canucks (17-15-4) das heißeste Team der Liga (So. 4 Uhr MEZ; NHL.tv). Die Penguins kommen mit der Empfehlung von vier Siegen hintereinander nach Vancouver und scheinen ihre Auswärtsschwäche (7-6-2) hinter sich gelassen zu haben. Die Mischung aus Angriff und Verteidigung ist das Markenzeichen der diesjährigen Penguins. 119 geschossene Tore, bei nur 92 Gegentreffern sorgen für die drittbeste Torbilanz (+27). Besonders aufgrund des Fehlens von Superstar Sidney Crosby ist die Leistung Pittsburgh bemerkenswert. Evgeni Malkin übernimmt noch mehr Verantwortung und führte das Team nach durchwachsenem Saisonstart auf einen Playoff-Platz.
Ein unglaubliches Blues-Jahr
Vor einem Jahr war die Welt der Blues-Fans alles andere als in Ordnung. Die St. Louis Blues (22-8-6) rangierten mit nur 30 Zählern auf dem 29. Rang der NHL. Die Playoffs schienen in weiter Ferne. Ein Jahr später gastieren sie als amtierender Stanley Cup Champion und Tabellenführer der Western Conference bei den San Jose Sharks (16-18-2), die sie in den Western Conference Finals 2019 niederrangen (So. 4:30 Uhr MEZ; NHL.tv). Die Gefühlslage in den beiden Lagern könnte kaum unterschiedlicher sein. St. Louis grüßt von der Spitze und mit vier Siegen in Serie, während die Sharks in den vergangenen zehn Partien nur sieben Punkte (3-6-1) einfahren konnten. Für Craig Berube wird das Match gegen San Jose sein 100. als Trainer der Blues. Von den bisherigen 99 konnte er 60 gewinnen und ein unglaublich erfolgreiches Jahr 2019 gestalten.
Kellerduell in Columbus
Während die Columbus Blue Jackets (15-14-6) mit positiven Gefühlen in das Heimspiel gegen die New Jersey Devils (11-18-5) gehen können, herrscht in New Jersey Katerstimmung (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Beide Teams befinden sich im Tabellenkeller der Eastern Conference und liegen weit hinter den Playoff-Rängen. Columbus konnte drei Partien hintereinander gewinnen und dabei immer drei oder mehr Treffer erzielen. Besonders der 3:0-Erfolg gegen die Washington Capitals war beachtlich. New Jersey konnte aus den zurückliegenden zehn Partien nur zwei gewinnen (8-2-0). Mit dem Trade von Taylor Hall zu den Coyotes scheinen die Devils den Umbruch innerhalb des Teams einzuläuten, der Weg nach oben dürfte damit schwierig werden, so dass die Blue Jackets ihrerseits weiter an dem Anschluss an die vorderen Tabellenregionen arbeiten können.