11.1. NHL-Spiel-Vorschau: Pavelskis Rückkehr
Stürmer der Stars kehrt an alte Wirkungsstätte zurück, Oilers McDavid hat eine letztmalige Chance
von Stefan Herget @NHLde / NHL.com/de Freier Chefautor
Neben dem NHL Europa-Spiel der Woche zwischen den Vancouver Canucks und Buffalo Sabres zur besten Sendezeit in Europa (19 Uhr MEZ; live auf Sport1+, DAZN, Teleclub Sport, NHL.tv), stehen weitere zehn Partien am Samstag an. Im Fokus sind die Tampa Bay Lightning, die ihre Siegesserie auf zehn Spiele bei den heimstarken Philadelphia Flyers ausbauen wollen. Zum Abschluss des Spieltages hat Connor McDavid von den Edmonton Oilers letztmalig die Chance, seine Punktausbeute vor seinem 23. Geburtstag am Montag zu erhöhen. Wenn die San Jose Sharks die Dallas Stars empfangen, dann tritt der langjährige Shark Joe Pavelski zum ersten Mal als Gast im SAP Center auf. Im selben Spiel feiert Patrick Marleau sein 1700. NHL-Spiel.
Die Spiele am Samstag im Detail:
Kampf um Anschluss bei Canucks gegen Sabres
Die Vancouver Canucks (23-17-4) treten nach zwei Niederlagen mit 14 Gegentoren auf ihrem fünf Spiele umfassenden Auswärtstrip an ihrer dritten Station bei den Buffalo Sabres (19-18-7) im KeyBank Center an (19 Uhr MESZ; Sport1+, DAZN, Teleclub Sport, NHL.tv). Die Sabres zeigten sich zuletzt mit zwei Siegen in drei Spielen verbessert, erlitten aber mit einer 1:5-Niederlage bei den St. Louis Blues am Donnerstag einen Rückschlag. Vancouver fehlen zwei Punkte auf die Wildcard-Plätze und Buffalo hat einen Rückstand von sieben Zählern. Es ist das zweite und letzte Duell der beiden Teams in dieser Saison. Am 7. Dezember gewannen die Canucks zu Hause spektakulär mit 6:5 nach Verlängerung.
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Wieder Verlängerung bei Montreal gegen Ottawa?
Entscheidet sich auch die dritte Begegnung zwischen den Montreal Canadiens (18-20-7) und Ottawa Senators (16-22-6) in der Verlängerung? Die Frage wird ab Sonntag, 1 Uhr MEZ (NHL.tv) beantwortet, wenn im Canadian Tire Centre der kanadischen Hauptstadt der Puck zum Eröffnungsbully fällt. Beide Mannschaften haben dringend einen Sieg nötig. Ottawa unterlag erst am Freitag den Detroit Red Wings mit 2:3 SO und ist seit sechs Spielen ohne Sieg (0-4-2). Montreal wartet seit sieben (0-7-1) Partien auf zwei Punkte. In den bisherigen Derbys dieser Saison, am 21. November (2:1 OT für Ottawa) und 12. Dezember (3:2 OT für Montreal), wurde der Sieger erst in der Overtime gefunden. Bitter für Montreal, dass sie 17 ihrer insgesamt 27 Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied erlitten. Wird es dieses Mal so oder so deutlicher?
Spitzenspiel im Osten zwischen Islanders und Bruins
Im Barclays Center des New Yorker Stadtteils Brooklyn stehen sich die Boston Bruins (26-8-11) und New York Islanders (27-12-3) gegenüber (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Beide Mannschaften konnten zuletzt zwei Siege einfahren. Die Bruins liegen weiterhin auf dem 1. Platz der Atlantic Division, spüren allerdings schon den Atem der Lightning, die sich mit großen Schritten nähern. Die Islanders müssen ihren Platz unter den besten drei in der Metropolitan Division verteidigen. Das erste Aufeinandertreffen am 20. Dezember in Boston ging mit 3:2 nach Penaltyschießen an die New Yorker. Stürmer Tom Kühnhackl traf für die Gastgeber in den jüngsten sechs Spielen drei Mal. Im Tor wird vermutlich Semyon Varlamov den Vorzug gegenüber Thomas Greiss erhalten.
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Flyers bereit für die heißen Lightning
Die Tampa Bay Lightning (26-13-4) treten mit neun Siegen im Rücken bei den Philadelphia Flyers (23-15-6) im Wells Fargo Center an (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Die Flyers setzen ihre Heimstärke dagegen. Sie haben erst sechs von 20 Spielen vor ihren Fans verloren und nur zwei davon nach regulärer Spielzeit (14-2-4). Philadelphia ist gemäß des Punkteschnitts von 1,6 pro Heimspiel das stärkste Team der Liga. Es sind zwar wieder einige Langzeitverletzte zurückgekehrt, doch fehlen Philadelphia weiterhin Leistungsträger wie Verteidiger Shayne Gostisbehere. Der zehnte Sieg in Serie von Tampa Bay wäre eine Einstellung des Franchise-Rekordes aus dem Februar 2019.
Devils versuchen Capitals ein Bein zu stellen
Die New Jersey Devils (15-21-7) sind krasser Außenseiter, wenn sie bei den Washington Capitals (30-10-5) in der Capital One Arena (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) antreten. Die Capitals führen die NHL mit 65 Punkten und 30 Siegen an, am Mittwoch verloren sie allerdings gegen die Flyers (2:3) nach drei Siegen hintereinander. Das Powerplay, Washingtons einstige Stärke, hakt seit Anfang Dezember, denn nur sieben von 51 Möglichkeiten verwerteten sie in dieser Zeitspanne (13,7 Prozent). Es ist die zweitschlechteste Bilanz der Liga. Gegen Philadelphia kassierten sie auch noch das entscheidende Tor bei eigener Überzahl. Die Devils kommen mit drei Niederlagen hintereinander (0-2-1) in die Hauptstadt. Sie haben zehn der jüngsten zwölf Duelle gegen die Capitals verloren.
Hurricanes streben gegen Kings dritten Sieg in fünf Tagen an
Wenn die Los Angeles Kings (18-24-4) bei den Carolina Hurricanes (26-16-2) in der PNC Arena antreten (So. 1 Uhr MEZ; NHL.tv), dann sind auf dem Papier die Kräfteverhältnisse klar verteilt. Die Hurricanes schließen ihr siebtes Heimspiel in Folge ab und streben den dritten Sieg in fünf Tagen an, um die Bilanz in diesen Partien auf 5-2-0 auszubauen. Los Angeles ist Vorletzter im Westen, nur einen Punkt vor Anaheim. Allerdings lassen die Kings immer wieder aufhorchen, wie am Donnerstag, als sie 5:2 bei den Vegas Golden Knights siegten. Die Hurricanes waren schon am Freitag im Einsatz und Torhüter Petr Mrazek feierte mit 32 Saves seinen dritten Saison-Shutout beim 3:0-Sieg gegen die Arizona Coyotes. Das erste Spiel gegen die Kings in dieser Saison gewann Carolina am 16. Oktober in Los Angeles mit 2:0.
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Blues sind gegen Rangers auf Ausbau ihrer Heimserie aus
Im Enterprise Center waren die St. Louis Blues (28-10-7) zuletzt eine Macht. Sie fuhren vor den eigenen Fans sieben Siege in Folge ein. Gegen die New York Rangers (21-18-4) soll Nummer acht folgen (So. 2 Uhr MEZ; NHL.tv). Die New Yorker verbreiten auswärts wenig Schrecken und konnten in den zurückliegenden sechs Spielen in der Fremde nur einmal gewinnen (1-4-1). Allerdings kommen sie nach zwei Mut machenden Heimsiegen gegen Colorado (5:3) und New Jersey (6:3) zu den Blues. Heiß bei den Rangers sind Artemi Panarin, der seinen 60. Punkt in 43 Spielen erreichte und Chris Kreider, der sechs Tore und vier Assists in neun Spielen vorweisen kann. St. Louis hat mit zehn Siegen aus 13 Spielen (10-2-1) die Führung in der Central Division auf sieben Punkte ausgebaut und sich auf Tuchfühlung zu den punktbesten Capitals begeben (zwei Punkte Rückstand).
Ducks beginnen Auswärtsreise in Chicago
Die Anaheim Ducks (17-22-5) beginnen eine fünf Spiele umfassende Auswärtsreise bei den Chicago Blackhawks (19-20-6) im United Center (So. 2.30 Uhr MEZ; NHL.tv). Keine guten Voraussetzungen für ein Erfolgserlebnis sind fünf Niederlagen in sechs Spielen und weiterhin der letzte Platz in der Western Conference. Eine Mannschaft, die in Reichweite ist, sind die Blackhawks mit fünf Punkten Vorsprung. Zuletzt verloren die Ducks am Donnerstag gegen die Stars mit 0:3. Zu allem Überfluss musste Anaheim, als das Team mit den ohnehin wenigsten erzielten Toren im Westen (113), auch noch auf ihren besten Torschützen Jakub Silfverberg (15) verzichten, der sich am Dienstag verletzt hatte. Sein Einsatz bleibt fraglich. Das erste von drei Duellen in dieser Saison entschieden die Blackhawks am 4. November in Anaheim mit 3:2 OT für sich.
Golden Knights empfangen Blue Jackets
Das siebte Heimspiel in Folge steht für die Vegas Golden Knights (24-17-6) in der T-Mobile Arena an, wenn die Columbus Blue Jackets (21-16-8) zu Gast sind (So. 4 Uhr MEZ; NHL.tv). Für Vegas, das die ersten vier Spiele in dieser Periode gewinnen konnte, wird es besonders darum gehen, besser zu starten. 0:3 lagen sie am Dienstag nach 25 Minuten gegen die Pittsburgh Penguins zurück und verloren mit 3:4. Am Donnerstag legten die Kings mit vier Toren in 6:26 Minuten des ersten Drittels den Grundstein zu ihrem 5:2-Sieg. Die Golden Knights bekamen dafür eine in Vegas seltene Quittung: Die Fans verabschiedeten ihre Jungs zur ersten Pause buhend in die Kabine. Im Spiel gegen Columbus ist die Zeit für eine Wiedergutmachung gekommen, die bereits mit 36:5 Schüssen, davon 24:3 im zweiten Drittel, gegen die Kings anfing. Die Blue Jackets kommen aus San Jose mit einer 1:3-Niederlage, die ihre gute Auswärtsbilanz in den vergangenen zehn Spielen in der Fremde trübte (6-1-3).
Eine "Schlacht um Alberta" auf Augenhöhe
Zum zweiten von insgesamt fünf Mal in dieser Saison kommt es zur "Schlacht von Alberta", wie es aus dem Englischen übersetzt, martialisch ausgedrückt heißt. Zum Glück geht es nur um Eishockey, wenn die Edmonton Oilers (24-17-5) bei den Calgary Flames (24-17-5) im Scotiabank Saddledome antreten (So. 4 Uhr MEZ; NHL.tv). Es ist auch das Duell der Deutschen Leon Draisaitl von den Oilers gegen Tobias Rieder von den Flames. Am 28. Dezember gewann Calgary in Edmonton mit 5:1. Seitdem konnten die Oilers in fünf Spielen punkten und drei Siege in Serie einfahren (4-0-1). Calgary kann vier Siege hintereinander vorweisen. Eng wie selten sind die Kontrahenten punktgleiche Tabellennachbarn mit der gleichen Bilanz. Oilers-Stürmer Connor McDavid hat letztmalig die Chance vor seinem 23. Geburtstag am Montag zu punkten. Mit 152 Toren und 292 Assists zu 442 Punkten in 333 Spielen steht er auf dem fünften Platz der ewigen Bestenliste der Spieler unter 23 Jahren. Wayne Gretzky führt hier mit unglaublichen 329 Toren und 532 Assists zu 861 Punkten. Vor McDavid rangiert auf Rang vier Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins) mit 506 Punkten, sowie Mario Lemieux (516) und Dale Hawerchuk (529).
Pavelski kehrt zu Marleaus 1700. NHL-Spiel nach San Jose zurück
Kein Autor hätte das Drehbuch besser schreiben können. Ausgerechnet wenn der langjährige Teamkollege Joe Pavelski mit den Dallas Stars (26-14-4) nach Kalifornien ins SAP Center erstmals zurückkehrt und gegen die San Jose Sharks (20-22-4) antritt (So. 4.30 Uhr MEZ; NHL.tv), feiert der verlorene Sohn Patrick Marleau sein 1.700 NHL-Spiel. Marleau wird der fünfte Spieler in der NHL-Geschichte und jüngste von ihnen, der diese Marke erreicht. Er hatte zu Saisonbeginn seine zweijährige Abwesenheit beendet und seine 20. Saison mit den Sharks in Angriff genommen. Pavelski schloss sich im Sommer den Stars an, nach 13 Spielzeiten in San Jose und vier Jahren als deren Kapitän. Sportlich ist es ein wichtiges Duell, denn die Sharks suchen weiter den Anschluss an die Wildcard-Plätze, während Dallas zu den führenden Blues in der Central Division aufschließen will. Die Gäste treten durch sechs Siege hintereinander im Rücken sicher mit viel Selbstvertrauen an.