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Seitdem die Vegas Golden Knights in der Saison 2017/18 furios in der NHL gestartet, auf Anhieb die Pacific Division und schließlich die Western Conference gewannen sowie gleich bis ins Stanley Cup Finale durchmarschiert sind, gehören sie zur Elite der Liga. Zwar mussten die Golden Knights in ihrem zweiten Jahr mit ein paar Widrigkeiten kämpfen, wurden Dritter in der Division und scheiterten denkbar knapp und unglücklich in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in sieben Spielen an den San Jose Sharks, doch ihren Status als Titelaspirant haben sie sich auch durch spektakuläre Neuverpflichtungen gewahrt.

Jeder Kontrahent weiß mittlerweile, dass beim Antreten in der T-Mobile Arena von Las Vegas die Trauben hoch hängen und auch in der Fremde ist Vegas ein gefürchteter Gast.
Beide Aspekte mussten auch die Sharks spüren, als sie zum Saisonauftakt zunächst am Mittwoch in Las Vegas und dann am Freitag im SAP Center zu Hause gegen die Golden Knights antraten und dadurch die in den Stanley Cup Playoffs gewonnene Rivalität neu auflebte.
Es wurden zwei bittere Erlebnisse für die Sharks. Im ersten Aufeinandertreffen setzten sich die Golden Knights mit 4:1 durch. Reilly Smith traf doppelt und Mark Stone erzielte ein Tor sowie einen Assist beim Treffer von Cody Glass, dem Draft-Pick der ersten Runde (Nr. 6) beim NHl Draft 2017, bei dessen NHL-Debüt.

SJS@VGK: Glass nutzt tolle Vorlage zum ersten Tor

Glass, der in einer Reihe mit Max Pacioretty und Stone auflief, wurde der jüngste Golden Knights Spieler (20 Jahre, 184 Tage), der ein Tor markieren konnte und überholte den derzeit verletzten Stürmer Alex Tuch (21 Jahre, 158 Tage am 15. Oktober 2017).
Torhüter Marc-Andre Fleury hatte mit 21 Saves zu seinem 440. NHL-Sieg einen relativ ruhigen Abend. "Es ist nett, den ersten Sieg gleich zu Hause eingefahren zu haben, besonders gegen diese Jungs", hob Fleury die Bedeutung hervor. "Unsere Zuschauer waren wieder außergewöhnlich, es war sehr laut hier drin. Ich denke unser Team hat vom Anfang bis Ende ein tolles Spiel geliefert und ich hatte hinten nicht viel zu tun."
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Der neue Sharks-Kapitän Logan Couture verdeutlichte, wie schwer es ist, Vegas im Griff zu halten. "Wir haben uns vorgenommen in den ersten zehn Minuten nichts zuzulassen und wir haben gleich zwei kassiert", betonte er frustriert. "Es ist schwer, in dieser Halle zurückzukommen, wenn du sie so beginnen lässt."
Vegas-Stürmer Stone indes wusste, dass seine Farben bereit sein würden. "Es war nicht schwer für uns, bereit zu sein", erklärte er. "Es ist der Saisonstart und eine große Rivalität. Sie eliminierten uns aus den Playoffs und wir wollten bereit sein, wenn es weitergeht. Es ist nur ein Spiel, aber wir sind motiviert. Letztes Jahr ist vorbei und wir sind bereit für die 82 Spiele der regulären Saison und haben heute Abend damit begonnen."

VGK@SJS: Stone bedient Nosek zu dessen zweitem Tor

Nahtlos daran angeknüpft und vielleicht sogar noch eine Schippe draufgelegt, haben die Golden Knights in ihrer Auswärtspartie in San Jose am Freitag. Fleury hatte zwar in seinem 800. NHL-Spiel mehr zu tun und wehrte 34 Torschüsse ab, weil die Sharks offensiv engagierter wirkten, doch am Ende entführten die Golden Knights auch in diesem Spiel mit einem deutlichen 5:1 beide Punkte. Die Bilanz aus beiden Duellen lautet vier Punkte und 9:2-Tore. Ein deutliches Ausrufezeichen von Vegas.
"Es löscht nicht aus, was letzten Frühling passierte, aber es fühlt sich gut an", sagte Fleury mit einem Lächeln im Gesicht. "Vier Punkte gegen sie ist bereits eine gute Sache."
Die Gefährlichkeit des Sturms von Vegas trat augenscheinlich hervor, indem mit Tomas Nosek ein Spieler der vierten Reihe die Tiefe des Kaders deutlich machte und durch zwei Tore und einen Assist in den Fokus rückte. Stone steuerte aber indes zwei weitere Vorlagen bei. Außerdem trafen die Golden Knights zwei weitere Male in Unterzahl und schraubten ihr Konto in diesem Bereich bereits auf drei Tore in den zwei Spielen.
"Ich hatte noch nie einen Abend mit drei Punkten in der NHL", merkte ein glücklicher Nosek an. "Ich bin glücklich über den Sieg und glücklich über die drei Punkte."

SJS@VGK: Smith nutzt Karlssons Pass in Unterzahl

Sharks-Trainer Peter DeBoer musste anerkennen, dass an beiden Tagen der Sieg an die bessere Mannschaft ging und bei seinem Team noch einiges im Argen liegt. "Wir trafen gleich am Anfang auf ein sehr gutes Team, vielleicht das Beste derzeit im Westen und sie haben uns gezeigt, wie es aussehen sollte", analysierte DeBoer. "Wir haben einiges an Arbeit vor uns."
Natürlich sind erst zwei Spiele absolviert und es ist zu früh, etwas daraus abzulesen. Aber die beiden Partien haben schon gezeigt, zu was die Golden Knights in der Lage sein könnten. Es ist zwar nicht überraschend, aber die Deutlichkeit möglicherweise schon.
"Wir haben großartig gespielt", sagte Brayden McNabb. "Wir müssen aber nach vorne schauen. Wir haben einige gute Teams vor der Nase." Weiter geht es für Vegas nach drei Tagen Pause am Dienstag mit einem Heimspiel gegen die Boston Bruins (Mi. 4 Uhr; NHL.tv), immerhin ihres Zeichens Finalist des Stanley Cup Finales 2019. Vielleicht liegt die Messlatte dann noch um einiges höher.