NHL.com/de Autor Rupp über Spiel 2 vom SCF 2023

Die Vegas Golden Knights fliegen mit breiter Brust nach Florida: Hinter ihnen liegen zwei torreiche und verdiente Siege. Nicht nur in den gesamten Stanley Cup Playoffs 2023, sondern insbesondere auch im Stanley Cup Finale zahlt sich die Tiefe der Golden Knights voll aus. Nahezu jeder Spieler auf dem Eis strahlt Gefahr aus.

Vegas bekommt Tore von (fast) allen Spielern

Die zwölf Vegas-Tore im Stanley Cup Finale wurden von neun unterschiedlichen Spielern erzielt. Nur Jonathan Marchessault (3-1-4) und Brett Howden (2-1-3) trafen schon doppelt. 15 Golden-Knights-Spieler verzeichneten in der Finalserie mindestens einen Scorerpunkt. Einzig Keegan Kolesar, Alex Pietrangelo und Nicolas Hague tauchten noch nicht auf dem Scoreboard auf. Dass Verteidiger Brayden McNabb der einzige Vegas-Akteur ist, der in den Playoffs 2023 noch nicht ins Tor traf, zeigt die gut das Secondary Scoring funktioniert.

"Unsere Tiefe ist schon das ganze Jahr unsere Stärke", sagt Golden-Knights-Trainer Bruce Cassidy. "Es ist auch der Hauptgrund, warum wir immer noch hier sind, warum wir Winnipeg, Edmonton und Dallas geschlagen haben und warum wir jetzt gegen Florida in Führung liegen. Ich habe das Gefühl, dass wir das beste Team sind, von Spieler eins bis Spieler 20."

FLA@VGK, Sp2: Marchessault schießt PPG vom Kreis aus

Auch Torjäger Jonathan Marchessault schätzt die Tiefe im eigenen Kader sehr: "Wir wissen, dass wenn wir mit allen vier Reihen spielen und zusammen forechecken, dass wir dann belohnt werden."

Alleine beim 7:2-Erfolg in Spiel 2 gab es fünf verschiedene Torschützen: Marchessault (2-1-3) und Howden (2-0-2) avancierten zu Doppelpackern, außerdem trafen die Bottom-Six-Stürmer Nicolas Roy (1-0-1) und Michael Amadio (1-1-2) sowie Verteidiger Alec Martinez.

"Jeder spielt richtig gut", betonte Howden am Mikrofon von Sky Sport. "Wir haben ein sehr tiefes Team und können in jeder Situation alle vier Reihen rausschicken. Das gibt uns viel Selbstvertrauen."

Selbstvertrauen, das sich von Serie zu Serie und von Spiel zu Spiel immer mehr zu steigern scheint.

"Jede Geschichte über den Stanley Cup beinhaltet ein oder zwei Spieler, die unerwartet in der Offensive mit Toren beitragen. Wir sind gerade ein Teil dieser Geschichte", sagt Cassidy. "Das ist schon seit Spiel 6 gegen Dallas so, als Carrier und Kolesar getroffen haben. Jeder auf dem Eis ist eine Gefahr. Die Verteidigung schießt hart aufs Tor und schaltet sich in den richtigen Momenten nach vorne mit ein. Was für unsere Stürmer spricht, ist, dass jeder forecheckt, Strafen killt und ins Tor trifft. Am Ende des Tages brauchst du genau das."

FLA@VGK, Sp2: Howden tanzt Bobrovsky raffiniert aus

Mit Tempo, Kreativität und Disziplin gegen aggressive Panthers

Neben der kollektiven Torgefahr beeindruckte Vegas mit seiner Schnelligkeit, Spielstärke und Disziplin. Diese drei Faktoren sind auch der Schlüssel, sich gegen das aggressive Forechecking und das harte Körperspiel der Florida Panthers zu wehren. Dazu helfen die Stürmer den Verteidigern immer wieder mit hartnäckigem und kräftezehrendem Backchecking aus.

Durch dieses 200-Fuß-Spiel schaffen sich die Golden Knights Räume, um auf dem Eis kreativ zu werden. Ein Musterbeispiel dafür war das zwischenzeitliche 4:0 in Spiel 2 durch Howden. In der Hauptrolle allerdings: Kapitän Mark Stone.

"Er hat einen hohen Hockey-IQ, erst stellt er sich in die Schusslinie und blockt den Schuss, dann fährt er den Check gegen Montour zu Ende, weil er weiß, dass er ein aktiver Spieler ist, und kauft sich etwas Zeit. Daraufhin fährt er zur Bank, unser Equipment Manager reicht ihm einen neuen Schläger, wofür er einen Assist bekommen sollte, und Mark findet sofort den freien Spieler vor dem Tor. Insgesamt ein toller Spielzug und typisch Mark. Er ist unser Kapitän, er ist unser Anführer, er macht diese wichtigen Plays."

Zudem lässt sich Vegas nicht vom harten und teils provokativen Spiel der Panthers anstecken.

"Unsere Disziplin ist unglaublich", findet Marchessault. "Sie wollten mit Undiszipliniertheiten den Ton angeben, wir haben mit dem 1:0 die Antwort gegeben."

Auch in Spiel 3 am Donnerstag (Freitag, 2 Uhr MESZ, live bei Sky Sport) in der FLA Live Arena erwarten die Golden Knights einen Gegner, der seinem physischen Stil treu bleiben wird: "Sie werden hart rauskommen, ihrem Spiel treu bleiben und nach dem Pfiff ihr Ding machen", blickt Howden voraus. "Wir wollen uns da aber raushalten, diszipliniert bleiben und uns auf uns konzentrieren."