Die Vancouver Canucks gehen positiv gestimmt in die bevorstehende NHL-Pause. Am Samstag rangen sie vor eigenem Publikum die Toronto Maple Leafs mit 2:1 nieder und feierten dadurch den dritten Sieg hintereinander. Zuvor hatten sie sich in dieser Woche gegen die Colorado Avalanche mit 3:0 behauptet und bei den San Jose Sharks mit 2:1 n.V. die Oberhand behalten. Die Grundlage für die Erfolge schufen die Canucks mit starken Defensivleistungen. Das ist umso bemerkenswerter, da mit Kapitän Quinn Hughes eine ihrer Säulen in der Abwehr verletzungsbedingt fehlte. Inzwischen hat der Blueliner aufgrund der nicht näher bestimmten Blessur vier Partien verpasst.

„Defensiv haben wir zuletzt großartig gespielt. Wir haben ein engmaschiges Netz ausgebreitet und wenig Chancen zugelassen. Jeder von uns hat seinen Teil dazu beigetragen. Und ich bin sicher, dass wir noch ein viel gefährlicherer Gegner sein werden, wenn wir unseren Kapitän zurückhaben“, sagte Vancouvers Torwart Kevin Lankinen nach dem doppelten Punktgewinn in der Rogers Arena gegen die Maple Leafs.

Lankinen verfolgte das Geschehen in diesem Spiel zunächst von der Bank aus, bevor er Mitte des ersten Drittels für den angeschlagenen Thatcher Demko zwischen die Pfosten rückte. In der Folge wehrte der Goalie 21 von 22 Schüssen auf sein Gehäuse ab. So ein Kaltstart sei immer eine Herausforderung, der er sich jedoch gerne stelle. „Man wird gewissermaßen ins Feuer geworfen und kommt irgendwie braun gebrannt wieder heraus“, verdeutlichte er scherzhaft. Der Schlussmann steht im Kader von Finnland für das 4 Nations Face-Off vom 12. bis 20. Februar.

TOR@VAN: Hronek schießt die Canucks in Führung

Lankinen ist in der laufenden Saison eine feste Größe bei den Canucks. Nach 34 Einsätzen sind für ihn 32 Starts, eine Matchbilanz von 19-8-7, eine Fangquote von 90,5 Prozent, ein Gegentorschnitt von 2,53 und vier Shutouts verzeichnet. Mehr Partien ohne Gegentreffer hat lediglich Connor Hellebuyck von den Winnipeg Jets vorzuweisen. Der hielt seinen Kasten sechsmal sauber.

Zum First Star in der Begegnung zwischen den Canucks und den Maple Leafs avancierte jedoch nicht Lankinen, sondern ein anderer Akteur seines Teams: Filip Hronek. Der Verteidiger zeichnete für die 1:0-Führung der Hausherren im ersten Drittel verantwortlich und war beim 2:1-Siegtor von Brock Boeser bei einem Powerplay im letzten Abschnitt mit dem Secondary Assist beteiligt. In den vergangenen fünf Spielen verbuchte Hronek fünf Punkte (ein Tor, vier Assists), obwohl er bei vier Auftritten ohne seinen angestammten Nebenmann Hughes auskommen musste.

Hronek hat eine längere Leidenszeit hinter sich. Zwischen dem 27. November und 14. Januar verpasste er 21 Spiele wegen einer Oberkörperverletzung. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten hat er sich in den vergangenen Wochen seiner Bestform genähert. „Nach der zweimonatigen Zwangspause war er ein wenig eingerostet. Aber inzwischen ist er wieder voll dabei. Sein Pass im Powerplay vor dem entscheidenden Tor war klasse“, äußerte sich Canucks-Coach Rick Tocchet zu den jüngsten Darbietungen des Defensivmannes.

Hronek selbst zeigte sich höchstzufrieden mit den 60 Minuten gegen die Maple Leafs. „Das Gesamtbild hat gepasst. Wir haben gut gespielt und hart gearbeitet. Das hat sich für uns ausgezahlt“, lautete sein Fazit.

Nach Ansicht von Angreifer Elias Pettersson ist der jüngste Aufschwung der Canucks vor allem einem besseren Zusammenspiel aller Mannschaftsteile geschuldet. „Jeder widmet sich der ihm zugedachten Aufgabe. Da klickt es dann einfach auf dem Eis. Wir reden oft darüber, wie wichtig es ist, clever mit dem Puck umzugehen und nur wenig vor dem eigenen Tor zuzulassen. Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, sich mit drei Siegen in die Pause zu verabschieden. Wir wissen aber, dass noch eine Menge Arbeit vor uns liegt“, erläuterte Pettersson.

Im Kampf um eine Wildcard für die Stanley Cup Playoffs in der Western Conference haben sich die Canucks dank der jüngsten Erfolge einen kleinen Vorsprung auf die Konkurrenz erspielt. Mit 63 Punkten (26-18-11) aus 55 Partien liegen sie drei Zähler vor den Calgary Flames und jeweils acht vor dem Utah Hockey Club und den St. Louis Blues auf dem zweiten Wildcard-Spot. Der Rückstand auf die Los Angeles Kings, die den dritten Platz in der Pacific Division innehaben, beläuft sich auf zwei Punkte. Allerdings haben die Kalifornier zwei Begegnungen weniger ausgetragen als Vancouver.

Nach dem 4 Nations Face-Off brechen die Canucks zu einem fünf Stationen umfassenden Roadtrip auf. Erster Gegner auf dieser Dienstreise sind am 22. Februar die Vegas Golden Knights. Bis dahin heißt es jetzt erst mal für einen Großteil der Mannschaft auszuspannen und zu regenerieren.

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