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JJ Peterka hatte als zweisportlich begabter Nachwuchsathlet in München eine Entscheidung zu treffen. Zum Glück für die Utah Mammoth entschied sich der 23-jährige Stürmer für eine Profikarriere im Eishockey.

„Ich habe als Kind sowohl Fußball als auch Eishockey gespielt, aber mir hat Eishockey immer mehr Spaß gemacht“, sagte Peterka gegenüber NHL.com. „Ich musste irgendwann eine Entscheidung treffen, weil es zu viel wurde, beides zu spielen. Ich war etwa elf Jahre alt. Beide Sportarten haben mir Spaß gemacht, aber Eishockey war die Hauptsache.“

Peterka ist überzeugt, dass er auch eine Profikarriere im Fußball hätte einschlagen können, wenn er diesen Weg gewählt hätte. „Ich glaube an mich, also würde ich sagen: ja“, meinte er.

UTA@EDM: Peterka trifft mit einem ansatzlosen Strahl in den Winkel

Per Trade von Buffalo nach Utah

Der Verlust des Fußballs ist der Gewinn der NHL, denn Peterka entwickelt sich zu einem Top-Offensivspieler. Er wurde am 26. Juni im Tauschgeschäft von den Buffalo Sabres nach Utah transferiert – im Gegenzug gingen Stürmer Josh Doan und Verteidiger Michael Kesselring – und unterschrieb noch am selben Tag einen Fünfjahresvertrag. In dieser Saison hat er bisher 10 Punkte (vier Tore, sechs Vorlagen) in 11 Spielen gesammelt und half Utah zu einem 8-3-0-Start.

„Das ist ein Verdienst der Mannschaft, die mich so gut aufgenommen hat – es fühlte sich sofort wie Zuhause an“, sagte Peterka. „Wir haben viel Spaß, und ich glaube, das ist der Schlüssel zu unserem Erfolg: Wir unterstützen uns gegenseitig, auf und neben dem Eis.“

Erste Erfahrungen bei EHC München und EC Salzburg

Vor seiner NHL-Karriere spielte Peterka zwei Spielzeiten für seinen Heimatverein EHC München in der Deutschen Eishockey Liga sowie 12 Spiele für den EC Salzburg in Österreich. Beim NHL-Draft 2020 wurde er von Buffalo in der zweiten Runde an Position 34 ausgewählt.

Peterka, der drei volle Spielzeiten für die Sabres auflief, trifft am Dienstag (7:00 PM ET, Mi. 1:00 Uhr) erstmals auf sein früheres Team, wenn die Mammoth in Buffalo gastieren. In der vergangenen Saison verbuchte er 68 Punkte (27 Tore, 41 Assists) in 77 Spielen für die Sabres. Derzeit spielt er erfolgreich als linker Flügel neben Center Logan Cooley und Rechtsaußen Dylan Guenther.

Lob von Cooley: „Unglaublich talentierter Spieler“

„Er ist ein unglaublich talentierter Spieler. Ich glaube, wir drei als Reihe mögen es, schnell zu spielen“, sagte Cooley. „Er kann sich gut bewegen, und wenn wir unsere Geschwindigkeit einsetzen, ist es für Gegner schwer mitzuhalten. Er spielt sehr smart, kann Tore schießen, Pässe geben – momentan harmonieren wir richtig gut.“

Die Mammoth wussten, dass sie sich mit Peterka einen hochqualifizierten Spieler in ihren jungen, talentierten Kern holen. Utah startete mit einer sieben Spiele andauernden Siegesserie stark in die Saison, die erst am 28. Oktober mit einer 3:6-Niederlage bei den Edmonton Oilers endete.

„Ich kannte ihn vorher persönlich nicht, aber als Spieler schon ein bisschen“, sagte Cooley. „Wir waren nicht in derselben Division wie Buffalo, also sieht man sie nicht so oft. Aber insgesamt ist er ein Schütze, er liebt es, aufs Tor zu schießen, und sein Schuss ist unglaublich. Außerdem ist er ein super Kerl, es macht Spaß, mit ihm zusammen zu sein, besonders jetzt, wo alles so gut läuft.“

UTA@STL: Cooley bringt die Mammoth mit einem Hattrick im 1. in Führung

Peterka bringt Geschwindigkeit, Können und Chemie ins Team

Bisher verlief der Wechsel von Buffalo nach Utah für Peterka reibungslos. Für die Sabres erzielte er in 238 Spielen 150 Punkte (67 Tore, 83 Assists).

„Er bringt Geschwindigkeit, Können und Chemie in unser Team“, sagte Mammoth-Coach André Tourigny. „Wenn man sich unsere vier Reihen ansieht, jede hat eine eigene Identität und Spielweise – genauso wollten wir es. Wir haben in der Aufstellung von allem etwas, und JJ bringt mit seinen Reihenpartnern viel Tempo. Sie bewegen die Scheibe gut und verstehen sich blind auf dem Eis.“

Tourigny betonte, dass Peterka an beiden Enden des Eises Fortschritte gemacht hat und sich zu einem starken Zwei-Wege-Spieler entwickelt. „Man muss ihm viel Anerkennung zollen. Wir haben intensiv an seinem Spiel ohne Puck und an seiner Defensivarbeit gearbeitet, und er hat sich enorm verbessert“, so Tourigny. „Er ist sehr aufnahmefähig. Von seinem Einsatz im Zweikampf über seine Defensivdetails bis hin zu seinem Stellungsspiel – man sieht, wie er Scheiben im Rückcheck erobert, er ist voll engagiert.“

Olympia an der Seite von Draisaitl?

Auch wenn Peterka nicht im vorläufigen Kader des deutschen Teams für die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 im Februar steht, wird er voraussichtlich sein Land vertreten – und dabei die Gelegenheit haben, gemeinsam mit Oilers-Stürmer Leon Draisaitl zu spielen.

Die beiden standen noch nie gemeinsam im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft.

„Ich habe sechs oder sieben Mal gegen ihn gespielt, und diese Duelle machen immer Spaß“, sagte Peterka. „Aus irgendeinem Grund haben wir uns im Nationalteam immer verpasst. Wenn er bei der WM spielte, war ich nicht dabei – und umgekehrt. Aber bei Olympia mit allen Jungs auf dem Eis zu stehen, das wird großartig.“

Draisaitl, Verteidiger Moritz Seider (Detroit Red Wings), Torhüter Philipp Grubauer (Seattle Kraken) sowie die Stürmer Lukas Reichel (Vancouver Canucks), Nico Sturm (Minnesota Wild) und Tim Stützle (Ottawa Senators) wurden alle in Deutschlands vorläufigen Olympia-Kader berufen.

Deutschland spielt in einer Gruppe mit den USA, Lettland und Dänemark und eröffnet das 12-Nationen-Turnier am 12. Februar gegen Dänemark.

„Ich kenne ihn ein bisschen“, sagte Draisaitl über Peterka. „Ich hatte bisher nie die Chance, mit ihm zu spielen, aber ich freue mich darauf, das hoffentlich im Februar bei Olympia zu tun. Er ist ein sehr talentierter Junge und macht seine Sache in Utah richtig gut.“

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