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Eine Kollision von Auston Matthews mit Jacob Trouba von den Winnipeg Jets hat nachhaltige Auswirkungen für die Toronto Maple Leafs. Der Top-Stürmer verletzte sich bei dem Zusammenprall am Samstag an der linken Schulter und wird den Leafs für vier Wochen fehlen. Ohne ihren Superstar wird Toronto zeigen müssen, dass die Kadertiefe genügt, um den Ausfall zu kompensieren.

Vor der Saison verpflichteten die Maple Leafs John Tavares, um einen weiteren Top-Center in ihren Reihen zu wissen. Tavares sollte Matthews entlasten, aber nicht ersetzen. Mit der langfristigen Verletzung des zu Beginn der Spielzeit hervorragend aufgelegten Stürmers muss Tavares nun einen Großteil der Last tragen. Matthews steuerte bereits zehn Tore und sechs Assists in elf Partien bei und hatte einen entscheidenden Anteil an dem hervorragenden 6-1-0 Start.
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Im Spiel gegen die Jets musste Matthews bereits im ersten Abschnitt in die Kabine gehen. Seine Teamkameraden lagen vor Beginn des dritten Drittels mit 0:2 zurück. Der Schlussabschnitt wurde zur Aufholjagd und durch Tore von Nazem Kadri, Kasperi Kapanen und Jake Gardiner konnten die Leafs auch ohne ihren besten Spieler das Eis als Sieger verlassen.
Für Tavares ist klar, was der entscheidende Faktor ist: "Du brauchst Tiefe, um zu gewinnen. Du brauchst Typen, die zu verschiedenen Zeiten in bestimmten Situationen einspringen. Verletzungen sind Teil des Spiels. Ich glaube wir haben das, und sind bereit damit umzugehen."

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Viel Last wird auf den Schultern von Tavares und Kadri liegen. Die Beiden haben in der vergangenen Saison zusammen 69 Tore erzielt. Die Tiefe der Leafs auf der Center-Position dürfte, wie die Zahlen belegen, außer Frage stehen und die Verstärkung bei den Mittelstürmern sollte sich bezahlt machen.
Tavares hat in dieser Spielzeit 13 Punkte in 12 Matches gesammelt. Der erfahrene Stürmer wird mit seiner Ruhe und den Fähigkeiten als Leader, die er von 2013 bis 2018 als Kapitän der New York Islanders gezeigt hat, voran gehen und die Truppe in der Spur halten.
Tavares sieht in der aktuellen Lage auch Chancen: "Ich denke es ist auch eine Möglichkeit für jeden. Wenn du einen der besten Spieler der Liga in deinen Reihen hast und einige Zeit auf ihn verzichten musst, dann ist das die Gelegenheit für viele Jungs einzuspringen. Bei seinen Fähigkeiten schaust du nicht auf einen Einzelnen, aber es fängt mit mir an und zieht sich durch das ganze Lineup."
Der Fokus in Toronto könnte sich in den nächsten Partien ändern. Mit dem Fehlen der schlagkräftigsten Offensivwaffe sind die Leafs gezwungen defensiver zu denken und Gegentreffer zu vermeiden. Gegen die Calgary Flames am Montag traf lediglich Kadri in Überzahl. Kadri kennt seine Aufgabe: "Mein Spiel wird sich nicht ändern. Ich muss defensiv Verantwortung übernehmen und diesen offensiven Flair haben, besonders mit den Jungs in meiner Reihe."

marleau marner

Kadri wird in die zweite Formation zwischen Mitchell Marner und Patrick Marleau aufrücken, während Tavares zwischen Zach Hyman und Kasperi Kapanen centert.
Kadri weiß, dass der Ausfall von Mathews nur als Team funktionieren kann: "Matthews ist ein Spieler, den du nicht ersetzen kannst, aber wir werden die Stellung halten, bis er wieder da ist. Jeder muss eine Schippe drauflegen. Wir haben die Tiefe um die Situation temporär zu überstehen."
Die Konkurrenz in der NHL glaubt ebenfalls daran, dass die Leafs den Ausfall zumindest vorübergehend kompensieren können.
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Jim Rutherford, Manager der Pittsburgh Penguins, blickt wenig besorgt nach Toronto: "Nicht viele Teams in der Liga haben das Glück auf der Center-Position so gut aufgestellt zu sein [wie wir], aber Toronto ist eines davon. Diese zwei Jungs (Tavares und Kadri) sind herausragend."
In Pittsburgh stehen mit Evgeni Malkin und Sidney Crosby ebenfalls zwei Top-Stürmer unter Vertrag, die im Notfall gegenseitig einspringen könnten, sollte einer ausfallen. Mit zwei Akteuren als Ersatz scheint die Situation in Toronto sogar noch entspannter.
Auch der Blick in die vergangene Saison dürfte den Fans der Leafs Hoffnung geben. In 20 Spielen ohne den Superstar konnte Toronto immerhin elf Partien gewinnen und 24 von 40 möglichen Punkten einfahren. Auch damals mussten die Leafs schon aufgrund einer Verletzung der rechten Schulter von Matthews vier Wochen auf ihn verzichten. Zu dieser Zeit konnte Trainer Mike Babcock aber noch nicht auf einen Ersatz wie Tavares zurückgreifen.