Das Beste der Toronto Maple Leafs

Ab Mitte September beginnen in der NHL die Training Camps zur Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga genauer unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen.
In dieser Ausgabe: Toronto Maple Leafs

Seit 18 Jahren warten die Toronto Maple Leafs mittlerweile darauf, eine Serie in den Stanley Cup Playoffs zu gewinnen. Mit 115 Punkten landeten sie vergangene Saison auf dem zweiten Platz der Atlantic Division und dem dritten Platz der Eastern Conference. Das gute Abschneiden in der Hauptrunde hatten sie vor allem ihrer überragenden Offensive zu verdanken, die von den Starspielern Auston Matthews und Mitch Marner angeführt wurde.
Weniger zufriedenstellend waren die Leistungen im eigenen Drittel. Mit 3,07 Gegentoren pro Spiel landete die Abwehr der Maple Leafs auf dem 19. Platz der NHL. Allerdings wird Toronto mit komplett neuer Besetzung im Tor in die kommende Saison gehen.
Reguläre Saison 2021/22: 54-21-7, 2. Platz in der Atlantic Division
Stanley Cup Playoffs 2022: 1. Runde (3:4 gegen die Tampa Bay Lightning)
Trainer: Sheldon Keefe, 4. Saison
Top-Zugänge: F Calle Jarnkrok, F Nicolas Aube-Kubel, F Adam Gaudette, D Jordie Benn, D Victor Mete, G Matt Murray, G Ilya Samsonov
Top-Abgänge: F Jason Spezza, F Ilya Mikheyev, F Ondrej Kase, D Ilya Lyubushkin, G Jack Campbell, G Petr Mrazek

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Jack Campbell, Torontos Nummer eins im Tor, wechselte nach Ablauf seines Vertrags in diesem Sommer zu den Edmonton Oilers. Er hatte bei den Maple Leafs mit einer Bilanz von 31-9-6, 91,4 Prozent Fangquote, 2,64 Gegentoren pro Spiel und fünf Shutouts durchaus eine gute Saison. Petr Mrazek kam zwar auf eine Matchstatistik von 12-6-0, die 88,8 Prozent Fangquote und 3,34 Gegentore im Schnitt waren jedoch enttäuschende Werte, weshalb er an die Chicago Blackhawks abgegeben wurde.
"Es ist immer hart, wenn man sich von Mitspielern verabschieden muss, aber das Management hat in den vergangenen Jahren den Kern der Mannschaft gut zusammengehalten und die Lücken gefüllt", meinte Kapitän John Tavares. "Wir wissen, dass die Verantwortlichen hart arbeiten, um die Mannschaft zu verstärken und wir freuen uns auf die kommende Saison und das Team, das wir haben."
Die Lücke im Tor sollen die Neuzugänge Matt Murray und Ilya Samsonov füllen. Mit Murray kommt ein Torwart nach Toronto, der in der Vergangenheit genau das hatte, was den Maple Leafs fehlt: Erfolg in den Playoffs. Immerhin gewann der 28-jährige Schlussmann 2016 und 2017 mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup und lief in seinen ersten Playoffs keinem Geringeren als Marc-Andre Fleury den Rang als Nummer eins zwischen den Pfosten ab.
Diese Zeiten sind aber längst passé. In den vergangenen Jahren hatte Murray mit Verletzungen zu kämpfen und seine Leistungen fielen deutlich ab. Vorige Saison kam er nur auf 20 Spiele für die Ottawa Senators, bei einer Bilanz von 5-12-2, 90,6 Prozent Fangquote, 3,05 Gegentoren pro Spiel und einem Shutout. Aufgrund dieser Statistiken und seiner Verletzungsgeschichte war seine Verpflichtung in Toronto nicht unumstritten.
"Man geht mit jedem Spieler ein Risiko ein. Bei einem Spieler, der in der Vergangenheit Probleme mit Verletzungen hatte, ist das natürlich größer, da brauchen wir uns nichts vormachen", gab General Manager Kyle Dubas zu. "Wir konnten ihn hierherholen und haben ihn komplett durchgecheckt. Wir haben ein gutes Gefühl bei ihm und allem was er tut, um gesund zu bleiben."
Die zweite Neuverpflichtung für Tor wurde ebenfalls nicht ohne Fragezeichen getätigt. Genau wie Murray bewies Samsonov in seiner jungen NHL-Karriere schon großes Potenzial, fiel zuletzt bei den Washington Capitals aber mit ziemlich durchwachsenen Leistungen auf. Seine Matchbilanz von 23-12-5 konnte sich sehen lassen, seine Fangquote von 89,6 Prozent und sein Gegentorschnitt von 3,02 waren dagegen die schlechtesten Werte seiner dreijährigen Laufbahn.
Die Position des Torwarts dürfte in der kommenden Saison sicherlich die spannendste und unvorhersehbarste bei den Maple Leafs sein. Sollten Murray und Samsonov zu ihrer Bestform zurückfinden, würden sie ein überaus starkes Tandem bilden. Selbst wenn das nur einem der beiden gelingt, kann er sein neues Team weit bringen. Sollten jedoch beide ihren Weg aus der vergangenen Saison fortsetzen, würde das GM Dubas vor ein Problem stellen. Wer von den beiden die Nummer eins im Tor sein soll, oder ob sie sich den Posten teilen, ist bisher noch komplett offen.
"Darum dürfen die beiden kämpfen", ließ Dubas mit Blick auf die Rollenverteilung wissen. "Wir werden sie beide unter die Lupe nehmen und hoffen, dass sie beide gut spielen. Im September können wir mit ihnen arbeiten und sie auf Touren bringen. Wenn beide so spielen, wie wir ihr Potenzial einschätzen, wäre das grandios."

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