„Keine Selbstgefälligkeit“: Toronto analysiert das Aus knallhart

Die Toronto Maple Leafs sind nach dem Aus in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 (3-4 in der Serie gegen die Boston Bruins) nach wie vor bei der Fehleranalyse. Auf einer Pressekonferenz am Freitag sprach die Sportliche Leitung, die tags zuvor bereits Trainer Sheldon Keefe gefeuert hatte, über eigene Fehler, übte Selbstkritik und will den Klub für die Zukunft neu aufstellen.

Shanahan stellt Verhalten in kritischen Situationen in Frage

„Es gibt keine Selbstgefälligkeit“, sagte Keith Pelly, Präsident von Maple Leafs Sports & Entertainment. „Wir sind nicht hier, um Trikots zu verkaufen. Wir sind hier, um zu gewinnen."

Genau das gelang in den letzten Jahren zumindest in der regulären Saison sehr gut. Acht Jahre in Folge kam Toronto in die Stanley Cup Playoffs. Allerdings scheint die Mannschaft zur wichtigsten Zeit des Jahres plötzlich nicht mehr zu funktionieren. Seit 2004 gewannen die Maple Leafs nur eine einzige Playoff-Serie (2023, 4-2 gegen den Tampa Bay Lightning). Seit Jahrzehnten haftet dem Original-Six-Klub also ein gewisses Versager-Image an.

„Unsere Playoff-Ergebnisse waren nicht gut genug“, sagte Team-Präsident Brendan Shanahan und übte Selbstkritik: „Das liegt an mir. Die Ergebnisse, die wir in den Playoffs erzielt haben, kennen unsere Spieler, ich kenne sie, wir kennen sie. Sie sind inakzeptabel. Sie sind inakzeptabel für unsere Fans und diejenigen, die die Maple Leafs unterstützen."

Genau diese sind ganz besonders gespannt auf die Fehleranalyse. Immerhin konnte eine mit Superstars wie Auston Matthew, Mitchell Marner, William Nylander, John Tavares oder Morgan Rielly gespickte Mannschaft erneut nicht in den Playoffs liefern. 

„Ich stelle nicht die Hingabe aller unserer Spieler in Frage. Aber ich stelle unsere Fähigkeit als Gruppe in Frage, es in diesen kritischen Situationen zu schaffen“, so Shanahan. „Deshalb müssen wir einige Änderungen vornehmen und wir werden uns hinter diesem Hintergrund weitere Änderungen vorbehalten. Was die Maple Leafs besser macht, nicht nur in der regulären Saison, sondern auch in den Playoffs."

Viele Veränderung scheinen wahrscheinlich

Intern soll nun jeder Stein in Toronto umgedreht werden. General Manager Brad Treliving will für einen Kurswechsel in der kanadischen Metropole sorgen: „Wenn man so eine Saison wie wir hinter sich hat, muss alles auf den Prüfstand gestellt werden. Man muss sich alles ansehen. Alles muss in Betracht gezogen werden“, so der GM. „Wir müssen einen Weg finden, auch die schwierigen, unsexy Dinge länger zu tun. Diese haben nichts mit dem Können zu tun."