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Matt Murray war erneut nicht zu bezwingen

Der Torhüter der Pittsburgh Penguins blieb zuletzt in über 140 Minuten gegen Nashville komplett ohne Gegentreffer

von Robin Patzwaldt @RobinPatzwaldt / NHL.com/de Autor

Er gehörte mal wieder nicht zu den ganz großen Helden des Abends im Mittelpunkt einer großen Öffentlichkeit, doch Pittsburghs Torhüter Matt Murray erspielte sich in Spiel Sechs der diesjährigen Finalserie um den heißbegehrten Stanley Cup zwischen den Nashville Predators und den Pittsburgh Penguins tatsächlich nicht nur den ersehnten Titel, sondern auch den zweiten Shutout in Serie. Damit sicherte er seinem Team erfolgreich die so wichtige Grundlage für den jüngsten 2:0-Erfolg in der Bridgestone Arena zu Nashville.

Und damit gewann der Goalie nun übrigens auch bereits seinen zweiten Titel in der besten Eishockeyliga der Welt. Mehr als bemerkenswert für einen Spieler, der ja noch immer keine 100 Spiele auf diesem Niveau auf der Habenseite in den Statistikbüchern des Welteishockeys stehen hat.

Murray, erst im Jahre 1994 im kanadischen Thunder Bay geboren, konnte den Kasten der Penguins somit übrigens in den letzten gut 140 Spielminuten der Playoffs komplett sauber halten. Am Sonntagabend benötigte er dabei, ungeachtet seiner erneut herausragenden Leistung, jedoch auch etwas Glück. Drei Mal trafen die Gastgeber in den 60 Minuten des Abends nämlich den Pfosten. Seiner mehr als soliden Leistung soll diese Tatsache jedoch keinen Abbruch tun.

Am Ende waren alle 27 auf ihn abgefeuerten Torschüsse erfolgreich abgewehrt, konnte dadurch mal wieder kein einziger der Preds ausgelassen jubeln. Stattdessen reckten am Ende eben Murray & Co. nicht nur die Arme, sondern auch den riesigen Silberling in den Nachthimmel in Tennessee.

Und dabei stand zu Beginn der diesjährigen KO-Runde in der NHL ja zunächst noch sein Teamkollege Marc-Andre Fleury im Kasten der Pinguine, nachdem sich Murray kurzfristig verletzt hatte.

Video: PIT@NSH, Sp6: Murray schnappt sich Arvidssons Schuss

Fleury führte das Team dann auch durch die ersten beiden Runden der Playoffs. Dann jedoch kehrt Murray, der bereits im Vorjahr herausragende Leistungen ablieferte, wieder in den Kasten des Titelverteidigers zurück und lieferte sich zuletzt in der Finalserie gegen die Nashville Predators ein häufig sehr spektakuläres Duell zweier herausragender Goalies mit seinem Gegenüber Pekka Rinne.

Letztendlich, das können wir nach dem erneuten Shutout in dieser Nacht sicher sagen, konnte Murray dieses zu seinen Gunsten entscheiden. Und das hinter einer relativ namenlosen, aber erfolgreichen Abwehrreihe von Verteidigern. Doch das war, wie wir alle mitzuerleben durften, wahrlich kein Nachteil. Ganz stark!

Am Ende konnten die 'Pens' auch dank seiner mitentscheidenden Hilfe als erstes Team seit den Detroit Red Wings 1997/98 den Titel in der besten Eishockeyliga wieder einmal verteidigen. Mit 4:2 Siegen ging die Finalserie an den Favoriten aus der Stahlstadt. Und Murray spielte bei beiden NHL-Triumphen im Rückblick eine große und wichtige Rolle.

Logisch, dass er sich nach dem Erfolg in der Nacht dann selber auch überaus glücklich präsentierte. "Das ist natürlich etwas ganz besonderes für mich heute. Ich war bis zum Ende sehr zuversichtlich, dass wir noch einen Treffer erzielen würden, wenn ich nur die Null für uns festhalten könnte. Und das hat dann ja auch geklappt. Jetzt bin ich wirklich sehr, sehr glücklich. Wir sind heute auch sehr selbstbewusst in das Spiel gegangen. Auch im Powerplay für den Gegner waren wir dann zum Glück stets voll konzentriert. Und am Ende hat uns Patric dann mit seinem Tor kurz vor dem Ende zum Glück auch wunschgemäß erlöst. Ich bin so glücklich und fühle mich unglaublich geehrt ein Teil dieses tollen Teams sein zu dürfen."

Video: PIT@NSH, Sp6: Murray macht Neals Chance zunichte

Angesprochen auf die Tatsache, dass er ja technisch immer noch als Rookie gilt, und seinen Torhüterkonkurrenten Fleury im Team gab sich Murray gegenüber NHL.com/de bescheiden. "Ich bin so glücklich mit Marc-Andre ein echtes Vorbild im Team zu haben. Ich habe bisher schon so unglaublich viel von ihm gelernt. Er ist wirklich ein toller Teamkollege und ein großes Vorbild für mich. Es ist mir eine große Ehre schon so früh in meiner Karriere so viel mit ihm zusammen erlebt zu haben." Gut dokumentiert wurde das gute Verhältnis der beiden zueinander ja auch von der Tatsache, dass es Fleury war, der Murray den Stanley Cup bei den Feierlichkeiten auf dem Eis zum Jubeln herüberreichte.

Patric Hornqvist, der Schütze des am Ende spielentscheidenden Tores zum 1:0 für die Penguins in Spiel Sechs, war ebenfalls stolz auf die insgesamt erneut sehr gute Defensivleistung des Teams: "Wir haben trotz all unseres Verletzungspechs in diesem Jahr auch heute bis zum Ende die Chance offen gehalten das Spiel zu gewinnen. Dazu war es wichtig, dass wir die Null gehalten haben. Matt hat das herausragend gemacht. Das war sehr wichtig, gerade auch hier in dieser so stimmungsvollen Arena in Nashville. So konnten wir dann am Ende mit einer Aktion das Spiel zu unseren Gunsten biegen. Und das 2:0 war dann noch die Sahne auf dem Kuchen. Aber das Spiel war lange so eng, dass eine unglückliche Aktion in der Abwehr schon ausgereicht hätte, damit das Spiel auch andersherum hätte ausgehen können."

Sein Trainer Mike Sullivan lobte die Torhüterleistung und die der Abwehrspieler ebenfalls erneut nach dem Spiel in der Pressekonferenz. "Das war erneut eine ganz herausragende Vorstellung unserer Defensive. Ich bin so stolz. Wir haben heute abermals am Limit gespielt. Das Ganze müssen wir jetzt aber auch erst einmal verarbeiten, diese tollen Eindrücke etwas auf uns wirken lassen. Pittsburgh kann stolz auf diese Gruppe von Spielern sein. Wir haben so viele tolle Persönlichkeiten im Team. Ich kann das gerade alles gar nicht so wirklich in Worte fassen."

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