Damals hatte der Durchschnittswert der Treffer pro Spiel gerade eine neue Minus-Marke erreicht, war auf 5,38 abgesunken. Jonathan Toews von den Chicago Blackhawks beklagte sich: "Es ist nicht einfach zu treffen momentan. Keine Frage. Man hat dermaßen viel Talent in jedem Team, in allen vier Reihen. Da kommt es nicht darauf an, gegen wen ein Team antritt. Es ist immer sehr schwer erfolgreich zum Torabschluss zu kommen."
Defensivere Spielweisen wurden Anfang 2016 für die gesunkene Anzahl von Toren verantwortlich gemacht. Die durchschnittliche Fangquote der Torhüter hatte sich seinerzeit in zwanzig Jahren von 89,8 auf 91,6 Prozent gesteigert. "Die Torhüter sind verdammt gut geworden.", klagte seinerzeit Guy Lafleur mit einem Blick auf die sinkende Anzahl der Tore.
Jim Corsi hatte kürzlich in einem Beitrag auf NHL.com angemerkt, dass diese Sorgen in dieser Saison längst der Vergangenheit angehören. So verwies er in seiner Kolumne vor rund zwei Wochen auf die seit 2015/16 stetig steigende Anzahl von Toren. Der Wert sei über 5,42 auf 5,51 in der Vorsaison angestiegen merkte er an. In den ersten Spieltagen der Runde 2017/18 schnellte er gar auf 6,11 im Schnitt hoch. Und ein Ende ist nicht in Sicht, wie die vergangene Nacht eindrucksvoll untermauert hat.
Corsi sieht den Hauptgrund für diese Entwicklung in erster Linie in einer veränderten Taktik aller Teams. Ungewöhnliche Laufwege und mehr Risiko bei den angreifenden Teams machte er in seiner Kolumne für diese Entwicklung hauptverantwortlich. Diese würden es den Abwehrspielern sowie den Torhütern deutlich erschweren, den eigenen Kasten sauber zu halten.
Am Ende ist es sicherlich eine Mischung aus verschiedenen Entwicklungen. Neue Regeln, veränderte Ausrüstung, großes Offensivtalent, neue Verhaltensweisen der Stürmer auf dem Eis. Das alles ergibt derzeit torreiche und attraktive Spiele zuhauf.
Den Zuschauern dürfte das nur recht sein. Spiele mit 10 Toren und das auch noch halbwegs gleichwertig auf beide Mannschaften verteilt. Kann es aus Sicht eines neutralen Beobachters etwas Schöneres geben? Wohl kaum. Gerne weiter so!