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Der Dienstagabend hätte für den Österreicher Thomas Vanek nicht viel schöner verlaufen können. Nicht nur, dass die Vancouver Canucks, der Klub des Eishockey-Veteranen, ihr Spiel gegen die rivalisierenden Calgary Flames am Ende mit 5:3 gewinnen konnten, sondern der erfahrene Profi konnte sich zudem ausgerechnet in seinem insgesamt 900 Hauptrunden-Einsatz in der Liga über einen eigenen Treffer und einen Assist-Punkt freuen.

Jetzt können sich die Blicke der Beobachter in Sachen Vanek also weiter nach vorn richten. Diese fragen sich, ob der 33-Jährige, der in den vergangenen sechs Jahren immerhin für sieben NHL-Teams tätig war, auch die 1000 Spiele-Marke in der besten Eishockeyliga der Welt noch voll machen kann?
Der Steirer bereitete im Jubiläums-Spiel am Dienstag mit seinem vierten Saison-Assist die Führung der Canucks durch Sam Gagner (16., pp) vor. In der 36. Spielminute gelang ihm mit dem immerhin schon fünften Saisontor für Vancouver selber das 2:2. Am Ende besiegelten die Mitspieler Bo Horvat und Henrik Sedin binnen nur 38 Sekunden das 5:3 für das gut gestartete Westküstenteam.

Der Österreicher gab sich nach dem Erfolg folglich überglücklich. "Das war ein schöner Sieg. Ich habe vor dem Spiel nichts von meinem Jubiläum gewusst", sagte er im Nachgang der Begegnung vom Dienstag.
In der regulären Saison steht Vanek in den NHL-Statistiken jetzt bei 338 Toren und 368 Assists. Hinzu kommen bisher weitere 63 Einsätze in den Playoffs.
Die ganz großen Tage des Österreichers, der ursprünglich im Draft des Jahres 2003 an Nummer fünf von den Buffalo Sabres ausgewählt wurde, liegen inzwischen jedoch schon ein paar Tage, um nicht zu sagen Jahre, zurück.
Noch im Rahmen der NHL Premiere des Jahres 2011, als er mit den Sabres seinerzeit ein Spiel gegen die Los Angeles Kings in Berlin absolvierte, war er einer der ganz großen Stars der gesamten Liga, wurde von Buffalo in der deutschen Bundeshauptstadt überaus prominent den Fans und Medienvertretern präsentiert.

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Seine Zeit in der NHL begann vor inzwischen zwölf Jahren in der Saison 2005/06. Damals absolvierte er 81 von 82 Spielen der Hauptrunde für das Franchise aus dem Nordwesten des Bundesstaates New York und erzielte dabei auf Anhieb gute 25 Tore und zusätzlich 23 Assists.
In der folgenden Vorrunde der Saison 2006/07 gewann Vanek als erster Österreicher (und als erster Sabre seit dem Jahre 1980) sogar den NHL Plus/Minus-Award mit damals +47 in 82 Spielen. Mit nun bereits 43 Toren in dieser Runde schaffte er es auf den Liga weit fünften Rang, und Vanek war damit seinerzeit sogar der beste Torschütze seines Teams.
In der Saison 2013/14 wurde der Österreicher vom damaligen Headcoach seines Teams, Ron Rolston, als erster Österreicher in der Geschichte zum Kapitän einer NHL-Mannschaft ernannt.
Dann jedoch gingen die ganz großen Zeiten des Stürmers so langsam ihrem Ende entgegen. Nach einem schwachen Saisonstart im Folgejahr wurde Vanek von seinem Team an die New York Islanders abgegeben. Unmittelbar vor dem Transferschluss wurde Vanek von den 'Isles' im März 2014 bereits zu den Montreal Canadiens weiter geschickt.
Im Juli 2014 unterschrieb der Stürmer einen neuen Vertrag über drei Jahre bei den Minnesota Wild. Nach der Saison 2015/16 kauften die Wild Vanek jedoch vorzeitig aus seinem letzten Vertragsjahr mit dem Team vorzeitig heraus, sodass er sich schon im Sommer 2016 als nächsten Karriereschritt in Nordamerika den traditionsreichen Detroit Red Wings anschloss.

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Der Stürmer unterzeichnete in der Motorstadt einen Einjahresvertrag, wurde von diesen allerdings bereits im März 2017 abermals an die Florida Panthers abgegeben. Im September dieses Jahres wechselte der Österreicher als Free Agent auf Basis eines Einjahresvertrages weiter, dieses Mal zu den Vancouver Canucks.
Die Karriere des inzwischen 33-Jährigen wurde zuletzt also in erster Linie von recht vielen Teamwechseln geprägt. Längst vorbei inzwischen die sportlich wirklich herausragenden Zeiten bei den Sabres. Auch bei seinem neuen Team ist er aktuell bisher längst nicht unumstritten.
Viele Fans und Beobachter sahen in ihm bisher auch dort keinen wirklich geeigneten Kandidaten um den angedachten Umbruch des im Neuaufbau befindlichen Teams der Canucks voranzutreiben. So gesehen wird ihm die jüngste Erfolgsphase sicherlich besonders gut tun.
Ob es für ihn jedoch wirklich noch zur 1000 Spiele-Marke in der Liga reichen wird, das erscheint derzeit doch eher zweifelhaft.
Vanek sollte sich somit erst einmal über das aktuelle Jubiläum bestmöglich freuen. Seine letzten Jahre dürften ihm vermutlich längst klar gemacht haben, dass ein Aktiver in der NHL nicht wirklich langfristig planen kann. Und im fortgeschrittenen Spieler-Alter erst recht nicht mehr.
Er selber gab sich kürzlich gegenüber NHL.com/de diesbezüglich auch entsprechend bescheiden, jedoch gleichzeitig auch noch immer sportlich durchaus ambitioniert: "Ich fühle mich sehr gut und mein Ziel noch den Stanley Cup zu gewinnen, steht. Mit 33 bin ich auch noch nicht zu alt und jedes Jahr lernt man ein bisschen dazu, wie man den Körper im Sommer anders trainiert. Zurzeit bin ich glücklich, solange es noch geht und dann werden wir sehen, was dabei herauskommt. Es gibt keinen Plan und schon im nächsten Sommer kann Schluss sein. Ich nehme es von Jahr zu Jahr."