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Patrick Kane von den Chicago Blackhawks machte den Unterschied und führte das mit NHL-Stars gespickte Team USA bei der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft zu einem verdienten 3:0-Erfolg über Deutschland. Für die Truppe von Bundestrainer Marco Sturm war es die dritte Niederlage im dritten Spiel, jedoch dieses Mal ohne Punktgewinn.

Trotzdem überzeugten die Deutschen durch sehr viel Einsatzwillen und Kampfbereitschaft, die allerdings Torhüter Niklas Treutle durch zahlreiche, teilweise spektakuläre Saves, am Ende insgesamt 33, lange im Spiel hielt. Auf der anderen Seite zeigte sich Keith Kinkaid von den New Jersey Devils unüberwindbar. Er holte sich auch dank der Latte mit 24 Rettungstaten einen Shutout.
Sturm hatte sich entschieden, dieses Mal Treutle das Vertrauen zwischen den Pfosten zu schenken. Damit kam der Nürnberger Keeper zu seinem ersten WM-Einsatz von Anfang an. Zudem "sprengte" der 39 Jahre alte Coach die erste Formation um Leon Draisaitl, in der Dominik Kahun an Stelle von Matthias Plachta stürmte. Auch sonst nahm Sturm einige Änderungen vor.
Im aus deutscher Sicht besten ersten Drittel des laufenden Turniers versteckte sich der Außenseiter nicht. Im Gegenteil: Deutschland präsentierte sich lauffreudig, scheibensicher und zweikampfstark. Markus Eisenschmid und Dominik Kahun hatten die besten Gelegenheiten. Auf der anderen Seite parierte Treutle spektakulär gegen beste Chancen des Favoriten.
Spätestens im zweiten Abschnitt wusste jeder in der Arena, wer Treutle war. Mehrfach stand der deutsche Schlussmann im Brennpunkt, rettete das 0:0 gegen den haushohen Favoriten phasenweise aus unmöglichen Winkeln. Deutschland "rackerte" sich quasi in Unterzahl durch das Drittel. Superstar Patrick Kane markierte im Powerplay das 1:0 für die Amerikaner in der Sekunde, als die deutsche Auswahl gerade wieder zu viert war. Derek Ryan legte - erneut in deutscher Unterzahl - das 2:0 nach.
Die Nationalmannschaft wehrte sich auch im Schlussdurchgang nach Kräften, brachte viele Scheiben zum Tor und beschäftigte die amerikanische Defensive ein ums andere Mal aussichtsreich. Mit dem 0:3 durch Alex DeBrincat war das Match zugunsten der Amerikaner allerdings entschieden.
"Der Einsatz und die Leidenschaft haben heute gestimmt", konstatierte Sturm im Anschluss. "Spielerisch haben wir uns gesteigert und uns weitaus mehr zugetraut. Gegen eine Top-Nation wie die USA braucht man auch Glück. Es wäre wichtig gewesen, dass erste Tor zu schießen. Die US-Boys haben das Powerplay dann gnadenlos ausgenutzt. Teilweise haben wir unnötige und zu viele Strafen gezogen. Niklas Treutle hat sich den Titel des "MVP" redlich verdient - er hat ein tolles Spiel abgeliefert."
Die weiteren Partien am Montag:
Weißrussland-Russland 0:6 (0:1/0:3/0:2)
Kapitän Pavel Datsyuk war mit zwei Toren und einer Vorlage der überragende Mann, ihm folgend Ilya Kablukov mit einem Tor und einem Assist. Maxim Shalunov, Maxim Mamin und Kirill Kaprizov erzielten die weiteren Treffer der Russen. Torhüter Igor Shestyorkin holte mit 18 Saves den Shutout.
Schweden-Frankreich 4:0 (2:0/1:0/1:0)
Torhüter Anders Nilsson kam mit 14 Saves gegen weitgehend harmlose Franzosen zu einem Shutout. Rickard Rakell, Mikael Backlund, Oliver Ekman-Larsson und Elias Pettersson sorgten für den dritten Sieg von Schweden im dritten Spiel.
Kanada-Dänemark 7:1 (2:0/3:0/2:1)
Fünf Kanadier konnten ein Spierl mit mehreren Punkten vorweisen, inklusive Ryan-Nugent Hopkins mit zwei Toren und Kapitän Connor McDavid mit drei Assists. Kanada schoss ein Torschussverhältnis von 31:15 heraus, so dass der dänische Torhüter Sebastian Dahm doppelt so beschäftigt war als der kanadische Curtis McElhinney.