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Er war der Held der beiden ersten Spiele, besonders im zweiten, als er seine Farben mit 39 Saves einen 2-1 Sieg rettete. Edmonton Oilers Torhüter Cam Talbot musste nach dem Spiel 3 in der Western Conference Stanley Cup Playoff Serie der zweiten Runde gegen die Anaheim Ducks zugeben, dass der Sonntag, der 30. April nicht sein Tag war.

Talbot ließ sechs Tore bei 28 Torschüssen zu, was zu einer 6-3 Niederlage im Rogers Place führte und die Ducks den Stand in der Serie auf 1-2 verkürzen ließ.
Doch besonders wurmte ihn, der erste Treffer von Rickard Rakell nur 25 Sekunden nach dem Beginn der Partie. Dieser lief alleine auf den Torhüter zu und überwand ihn auf der linken Seite.
"Ich habe den Save nicht gemacht, den ich wirklich hätte machen müssen", sagte Talbot. "Und ich habe auch während des Spiels nicht genug weitere Saves gemacht, die ich hätte machen müssen. Das ist meine Aufgabe diese wichtigen Saves zu machen, die ich schon gemacht habe und die ich heute nicht gemacht habe."
In der Tat war Talbot nicht auf der Höhe seines Spiels, was ihn über weite Strecken der regulären Saison (42 Siege) und zu Beginn der Playoffs auszeichnete, aber es wäre zu einfach, die alleinige Schuld bei ihm zu suchen, was seine Mitspieler auch nicht taten.

"Cam ist das Rückgrat dieser Mannschaft", sagte Oilers Rechtsaußen Jordan Eberle. "Er stahl für uns Spiel 2."
Oilers Linksaußen Pat Maroon, der am Sonntag im ersten Drittel traf, sagte, dass Talbot vom Rest der Mannschaft ziemlich im Stich gelassen worden wäre.
"Das lag nicht an ihm", sagte Maroon. "Das geht auf die Spieler, die bereit sein müssen und fokussiert sein müssen. Cam war das ganze Jahr für uns da. Das ist nicht Cams Fehler. Das ist nur schlampig, nicht die Zweikämpfe an der Bande zu gewinnen, nicht die Pucks aus dem Drittel zu bekommen, nicht auf unsere Struktur fokussiert zu sein. Das ist so oder so nicht Cams Fehler."
Maroon hatte Recht, denn bei Analyse der Gegentore fiel auf, dass es vor allem Fehler in der Defensive waren, die zu ihnen führten.
Beim 1-0 fuhr Andrew Cogliano unmittelbar nach dem Bully zum Wechsel und Rakell sprang hinter den Verteidigern Andrej Sekera und Kris Russell auf das Eis, die das zu spät bemerkten. Rakell wurde von Ryan Getzlaf angespielt und vollstreckte.
Vor dem 2-0 konnte Leon Draisaitl, attackiert von Ryan Kesler, den Puck nicht aus der Zone bringen. Ducks Verteidiger Hampus Lindholm konnte die Scheibe aufhalten und vor das Tor bringen, wo Jakob Silfverberg nach einem Save von Talbot und einem weiteren missglückten Abwehrversuch von Adam Larsson treffen konnte.

Wieder ein schlechter Versuch den Puck zu klären führte gar zum 3-0. Darnell Nurse war es dieses Mal, der an der Bande entlang statt zu klären Getzlaf bediente, ehe dieser vollenden konnte.
Auch zum 4-3 von Anaheim nur 48 Sekunden nach dem 3-3 Ausgleich durch Edmonton führte ein ungestümer Angriff von Benoit Pouliot an der gegnerischen Blauen Linie, der den Ducks eine hervorragende Kontersituation bescherte. Schließlich war es Pouliot selbst, der beim Schuss von Chris Wagner seinen Stock reinhielt und den ursprünglichen Schuss verlangsamte, was dazu führte, dass Talbot mit seiner Abwehraktion zu früh dran war und den Puck ins Tor abfälschte.
"Ich habe versucht ihn abzuwehren, er kam aber nicht so schnell, wie ich ihn erwartet hatte", sagte Talbot. "Er wurde irgendwie langsamer. Das war der entscheidende Moment des Spiels. Wir waren nach dem 3-3 am Drücker und ein Schuss wie dieser ging rein, der nicht reingehen darf. Das war mein Fehler."
Doch Talbot wäre nicht er, wenn er es nicht abhaken könnte und erklärt, dass er für Spiel 4 am Mittwoch (10 p.m. ET; NBCSN, SN, TVA Sports) bereit wäre.
"Ich blende es aus, wie ich es mit jedem anderen Spiel gemacht habe, das in diesem Jahr passiert ist", sagte Talbot. "Ich denke, dass ich derzeit gut drauf bin und deswegen kann ich das hinter mir lassen, wieder normal trainieren und bereit sein am Mittwoch zu spielen."