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Cam Talbot bislang ein Schlüssel des Erfolgs

Oilers Torhüter überzeugt durch seine Leistungen und ist ein starker Rückhalt

von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor

Lange hatte Cam Talbot auf diese Chance warten müssen. Erst in der Saison 2013-14 im Alter von 26 Jahren kam der Kanadier zu seinem Debüt in der NHL. Damals im Dienst der New York Rangers als Vertreter von Henrik Lundqvist konnte er 21 Spiele in der Saison absolvieren und dabei mit einem Gegentorschnitt von insgesamt 1,64 und einer Fangquote von 94,1 Prozent aufwarten.

Nach einer weiteren erfolgreichen Backup Saison in Manhattan holten ihn die Edmonton Oilers als neue Nummer 1 und er zahlte das Vertrauen mit guten Leistungen zurück. Der vorläufige Gipfel der Geschichte folgte am Freitag beim 2-1 Sieg seiner Oilers im Spiel 2 der Stanley Cup Playoffs Serie der zweiten Runde in der Western Conference gegen die Anaheim Ducks. Edmonton ging dadurch nach den Auswärtsspielen mit 2-0 in Führung.

"Er mag die Möglichkeit zu spielen", sagte Oilers Trainer Todd McLellan auf der Pressekonferenz nach der Frage, ob es für Talbot etwas Besonderes ist Nummer 1 zu sein. "Es macht viel mehr Spaß, als auf der Bank zuzuschauen. Und wenn du dann gewinnst und so spielst, dann bist du natürlich glücklich. Er will jeden Abend spielen."

Talbot verbuchte 39 Saves beim Sieg und krönte damit seine bisherigen Auftritte in den Playoffs. Die Hälfte des Weges in das Conference Finale in der ersten Playoff Teilnahme von Edmonton seit 2006, als sie im Stanley Cup Finale standen, ist geschafft. Kein Anzeichen von Müdigkeit beim Torhüter, nachdem er in der Saison bereits stolze 73 Mal auflief. Eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Spielen für eine Nummer 1.

Video: EDM@ANA, Sp2: Talbot wehrt Keslers Schuss ab

"Es wurde viel darüber gesprochen oder geschrieben, ob er nicht müde wird?", sagte McLellan. "Lässt er ihn zu viel spielen? Aber man musste ihn schon an den Haaren ziehen, um ihn vom Eis zu kriegen, damit er einen freien Tag hat. Er liebt es seine Ausrüstung anzuziehen und zu spielen. Seine Einsatzfreude und sein Willen zu spielen und sein Bestes zu geben, färbt sich auch auf die anderen Jungs ab."

Talbot, der nun in den Playoffs auf sechs Siege und zwei Niederlagen kommt und trotz eines 0-7 im Spiel 4 gegen San Jose in der ersten Runde (nach dem 0-5 ausgewechselt) einen Gegentorschnitt von nur 2,03 und eine Fangquote von 93,4 Prozent vorweisen kann, lobte seine Vorderleute für deren Arbeit.

"Ich denke, dass vieles heute sehr gut für mich lief und ich konnte auch die Nachschüsse gut entschärfen", sagte Talbot. "Ich habe einiges aus dem ersten Spiel gelernt und versucht das heute umzusetzen, was gut funktioniert hat. Aber auch die Jungs vor mir haben gute Arbeit geleistet, so dass ich die Schüsse sehen konnte und waren auch bei Abpraller präsent."

Sein Trainer McLellan fand hingegen ganz andere Worte für das Auftreten seines Schlussmanns. "Er war heute definitiv der Unterschied", sagte er. "Ein wahnsinniges Spiel von ihm. Wir waren nicht dasselbe Team wie in Spiel 1, aber sie auch nicht. Sie waren wesentlich aggressiver und haben viel Druck ausgeübt. Wir wissen, dass wir wieder besser spielen müssen, um in der Serie zu bestehen. Wir sind heute trotz der frühen Führung nicht so reingekommen, wie wir es wollten, aber unser Torhüter hat alles wettgemacht. Wenn dein Torhüter in den Playoffs zu den zwei oder drei besten Spielern gehört, dann hast du viel erreicht. Und Talbot war heute die Nummer 1."

Egal wen man fragte, ob Mitspieler oder Gegenspieler, es wurde deutlich, wer dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt hatte. Talbot war in aller Munde, wenngleich das Glück ihn auch zur Seite stand. So in der 50. Minute, als der Schuss von Cam Fowler im Powerplay, abgefälscht von Patrick Eaves unmittelbar vor Talbot stehend, durchrutschte und an den Pfosten ging.

"Nachdem ich das Horn für ein Tor nicht hörte, ging es mir ziemlich gut", scherzte Talbot über die Szene, die das 2-2 bedeutet hätte. "Sie haben große Körper vor mich positioniert und sie haben gute Schützen, also gehört auch einmal Glück dazu, wie in dieser Szene."

Die Ducks werden sich noch nicht geschlagen geben. Spiel 3 der Serie findet am Sonntag (7 p.m. ET; NBCSN, SN, TVA Sports) im Rogers Place von Edmonton statt, wo sie frenetische Fans erwarten werden. Trotzdem muss Anaheim Siege einfahren, um nicht vorentscheidend ins Hintertreffen zu geraten und dazu müssen sie auch ein Rezept gegen die gute Form von Talbot finden.

Video: EDM@ANA, Sp2: Maroon trifft im PP mit Schlittschuh

"Er ist ohne Zweifel ein guter Torhüter", sagte Anaheim Kapitän Ryan Getzlaf. "Er hat sich das ganze Jahr für diese Jungs eingesetzt. Aber wir müssen vor ihm besser arbeiten … die, welche er nicht sehen kann, viele davon gingen an den Pfosten."

Edmontons Patrick Maroon verdeutlicht jedoch das Selbstvertrauen der Mannschaft, das nach den zwei Siegen kaum weniger geworden sein dürfte. "Wir wollten nicht hierher kommen und ein 1-1 erreichen, sondern Eishockeyspiele gewinnen", sagte er. "Das ist es, was wir gemacht haben."

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