Mark Streit hofft am richtigen Ort zu sein
Der Neu-Penguin will mit Pittsburgh seinen Traum wahrmachen und den Stanley Cup gewinnen.
von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor
Es war die Geschichte der diesjährigen Trading Deadline am 1. März. Mark Streit, seines Zeichens damals Verteidiger der Philadelphia Flyers, wurde zunächst zu den Tampa Bay Lightning getradet und noch vor Ablauf der Frist zu den Pittsburgh Penguins, für die er jetzt spielt, weitergereicht.
Im Interview mit NHL.com/de schilderte der 39-jährige Berner, wie er die Situation selbst erlebt hat.
"Du wirst nur begrenzt informiert", sagte er. "Ich wusste nicht einmal, ob ich getradet werde. Ich hatte am Morgen ein kurzes Gespräch mit dem GM. Er teilte mir mit, dass einige Teams Interesse hätten. Gegen 14 Uhr rief er mich an und sagte sie hätten mich nach Tampa getradet und er wünsche mir alles Gute. Das geht hier alles sehr schnell. Ich habe dann meinen Agenten angerufen und er sagte zu mir ich solle bis 15 Uhr abwarten, weil es könnte noch etwas passieren. Und tatsächlich passierte es dann und es ging im gleichen Staat 450 km westlich nach Pittsburgh. Für mich eine tolle Sache."
Gar nicht toll war für den frisch gebackenen Vater einer zwei Monate alten Tochter, diese und seine Frau kurzfristig in Philadelphia zurück lassen musste und die Penguins gleich auf einer zehntägigen Auswärtstour waren.
"Eine sehr spezielle Erfahrung für mich, weil ich bisher während der Saison noch nie getradet wurde", sagte Streit. "Aber es ist Teil des Geschäfts und am nächsten Tag bin ich angereist und lässt alles hinter dir und es geht weiter."
Streit hat schnell gehandelt und seine Familie mittlerweile zu sich geholt. Ein Appartement in der Nähe der PPG Paints Arena wurde von ihm angemietet, um seine Frau und die Tochter jeden Tag zu sehen, wenn sie nicht auf auswärts spielen. Auch deswegen hat er sich schnell in Pittsburgh eingelebt.
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"Ich fühle mich sehr wohl hier", sagte er. "Die Jungs in der Mannschaften waren vor allem in den ersten Tagen unglaublich. Sie haben mich toll aufgenommen. Die Organisation ist sehr professionell. Sie haben in der Vergangenheit schon viel erreicht und tolle Spieler haben hier für diese Franchise schon gespielt. Von daher ist es eine Ehre hier zu sein."
Streit weiß, dass er zumindest in diesem Jahr die Chance hat, seinen Traum von Stanley Cup Gewinn als erster Schweizer Feldspieler zu erfüllen, nachdem sein bisheriger Arbeitgeber die KO-Runde wohl verpassen wird und Pittsburgh als amtierender Champion zum Favoritenkreis zählt.
"Wir sind eine Spitzenmannschaft, die bisher trotz der Verletzungssorgen eine gute Saison gespielt und viele Punkte gesammelt hat, um eine gute Ausgangsposition für die Playoffs zu erhalten, wo wir dann hoffentlich weit kommen werden", sagte er.
Zwei Tatsachen stören ihn dabei weniger. Erstens, dass seit 1998 keine Mannschaft in der NHL mehr ihren Titel verteidigen konnte und zweitens die Penguins derzeit mit Verletzungssorgen zu kämpfen haben.
"Wir hoffen sehr, dass die meisten Spieler bis zu dem Beginn der Playoffs zurück sind", betonte Streit und zieht ein positives Fazit aus den derzeitigen Gegebenheiten. "Der Vorteil an der Situation ist, dass die jungen Spieler mehr Eiszeit bekommen haben und so wichtige Erfahrungen sammeln konnten. Ich war beeindruckt, wie gut die Jungen sich eingefügt haben und wie stark sie gespielt haben. Es zeigt, dass wir sehr viel Tiefe und ein großes Spielerreservoir haben. Für einen Lauf in den Playoffs ist das alles unheimlich wichtig. Trotzdem gibt es natürlich nichts besseres, als aus den Vollen zu schöpfen, wenn alle gesund sind."