Doch danach kamen die Ducks besser ins Spiel, auch begünstigt durch Fehler des Gegners. Frank Vatrano gelang der Anschlusstreffer (36.), Adam Henrique glich noch vor der zweiten Drittelpause aus (39.). Letzterer stibitzte Rantanen an der eigenen blauen Linie den Puck und hatte bei seinem Alleingang dann keine Probleme, Pavel Francouz zu überwinden. Für den Tschechen war es der erste Start seit 7. Februar. Eine Verletzung hatte ihn außer Gefecht gesetzt. Als erneut Vatrano (46.) und schließlich Brett Leason (48.) im dritten Drittel für die Gastgeber zwei weitere Treffer gelangen, glaubten die Fans im Honda Center schon an eine Überraschung.
"Die Ducks wissen, dass sie nicht mehr in die Playoffs kommen können. Unabhängig davon kämpfen sie noch um ihre Jobs für die kommende Saison", sagte Avalanche-Stürmer Logan O'Connor. Im Team der Ducks seien viele junge und hungrige Spieler, die gerade am Ende der Saison noch mal auf sich aufmerksam machen wollten.
Allerdings brachten sich die Gastgeber mit einigen Undiszipliniertheiten dann selbst um den Lohn ihrer Arbeit. Eine Folge von Strafzeiten brachte den Titelverteidiger wieder zurück in die Partie. Und im Überzahlspiel war erneut Verlass auf die Leistungsträger im Trikot der Avalanche. Als Trevor Zegras auf der Strafbank weilte, gelang Rantanen der Anschlusstreffer zum 3:4 (53.), und als Derek Grant auf dem Sünderbänkchen schmorte, glich MacKinnon aus (56.). Für Rantanen war es der 54. Saisontreffer. Damit zog er mit Joe Sakic gleich für die meisten Tore in einer Saison, seit die Franchise zur Saison 1995/1996 von Quebec nach Denver umgezogen ist. Drei Partien hat der Finne noch, um an Sakic vorbeizuziehen.
Das Überzahlspiel machte auch in der Verlängerung den Unterschied. Als Vatrano auf der Strafbank saß, spielten die Gäste mustergültig MacKinnon frei, der mit seiner Direktabnahme den Sieg für Colorado sicherstellte (65.). MacKinnon und Rantanen sind quasi die Lebensversicherung der Avalanche in dieser Saison. Die beiden sind das erste Duo der Franchise mit 100 Scorerpunkten seit Sakic und Peter Forsberg in der Spielzeit 1995/1996. Sakic kam damals auf 120 (51-69), Forsberg auf 116 (30-86) Zähler. MacKinnon steht nun bei 107 Punkten (39-68), Rantanen bei 102 (54-48). Mit seinen vier Scorerpunkten gegen Anaheim - ihm gelangen auch noch zwei Vorlagen - knackte der Finne zudem erstmals in seiner NHL-Karriere die Marke von 100 Scorerpunkten.