4.10. Spiel-Vorschau: Deutsches NHL-Debüt
Blackhawks Kahun vor seinem ersten NHL-Einsatz und Grubauer zunächst nur auf der Bank
von Stefan Herget @NHLde / NHL.com/de Chefautor
Während die Boston Bruins (bei den Buffalo Sabres) und die Washington Capitals (bei den Pittsburgh Penguins) nach ihrem direkten Duell gegeneinander am Mittwoch (7:0 für Capitals) bereits zum zweiten Mal in dieser Saison auflaufen werden, greifen am Donnerstag 18 weitere Teams in das Geschehen der Saison 2018/19 ein. Spannend wird es für den deutschen Dominik Kahun, der vor seinem NHL-Debüt steht. Philipp Grubauer bleibt bei den Colorado Avalanche zunächst nur der Platz auf der Bank.
Hier fünf Aspekte, auf die es zu achten gilt:
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Wunden lecken der Bruins in Buffalo
Die Boston Bruins müssen nach ihrem Auftakt am Mittwoch, den sie mit einer 0:7-Klatsche gründlich verbockten, bereits die ersten Wunden lecken und wollen in ihrer zweiten Partie, auswärts bei den Buffalo Sabres, den Bock gleich wieder umstoßen. Die Hausherren werden ebenfalls zu Saisonbeginn ein Ausrufezeichen setzen wollen, nachdem sie, nach ihrem letzten Platz in der Vorsaison, Besserung gelobt hatten. Ein sehr intensives Duell der beiden Mannschaften schon zu einem frühen Zeitpunkt ist daher im Bereich des Möglichen. Bruins-Stürmer Brad Marchand zeigte sich nach der Niederlage in Washington trotzig: "Es ist ein Spiel. Es ist gar nichts. Wir lassen es liegen und kümmern uns nicht darum." Wir sind gespannt, ob das so einfach gelingt oder Boston schwer in den Tritt kommen wird.
Duell der ewigen Rivalen in Pittsburgh
Nicht nur durch die drei Aufeinandertreffen in den zweiten Runden der Stanley Cup Playoffs der vergangenen drei Jahren, in denen letztendlich indirekt der Stanley Cup Sieger ermittelt wurde, sondern auch durch die stetig pulsierende Rivalität der beiden Kapitäne Sidney Crosby und Alex Ovechkin ist eine Partie der Washington Capitals gegen die Pittsburgh Penguins immer etwas Besonderes. Die Capitals reisen gestärkt durch den 7:0-Erfolg gegen Boston am Mittwoch nach Pittsburgh. Für die Penguins startet die Saison mit diesem Spiel. Wer behält dieses Mal die Oberhand?
Video: BOS@WSH: Oshie nach nur Sekunden im Spiel erfolgreich
Weiterer Deutscher vor NHL-Debüt
Durch seine starken Auftritte in der Preseason hat sich Dominik Kahun einen Platz im Kader der Chicago Blackhawks erkämpft. Weil er teilweise sogar mit Kapitän Jonthan Toews in einer Reihe spielte, ist anzunehmen, dass Trainer Joel Quenneville, auch aufgrund getätigter Aussagen, dem 23-jährigen ehemaligen Münchner in der Partie bei den Ottawa Senators ebenfalls das Vertrauen schenken wird. Bundestrainer Marco Sturm freut sich für Kahun, wie er gestern vor dem Spiel der Kölner Haie gegen die Edmonton Oilers zu Protokoll gab: "Wir wissen, dass Dominik ein sehr spezieller Spieler ist und das hat er jetzt wieder einmal in Chicago unter Beweis gestellt. Wir freuen uns, dass er den Sprung in den Kader geschafft hat."
Weiteste Reise zum Auftakt für Philadelphia
Die größte Reise zum Saisonauftakt mussten die Philadelphia Flyers mit dem Österreicher Michael Raffl in ihren Reihen antreten. Sie flogen den weiten Weg von der Ostküste nach Las Vegas. Dort empfangen die Vegas Golden Knights in ihrer zweiten Spielzeit und im Jahr eins nach ihrem sensationellen Einzug in das Stanley Cup Finale die Flyers. Nicht wenige Experten sehen die Golden Knights im Favoritenkreis, doch die Trauben werden höher hängen als im Vorjahr, in dem sie zunächst unterschätzt wurden. Philadelphia hat jedoch gleich einen echten Prüfstein als Gegner in der T-Mobile Arena am Strip in Vegas.
Video: PHI@BOS: Raffl per Rückhand zum zweiten Tor
Rangers starten mit neuem Trainer gegen Nashville
Die New York Rangers werden wohl mit mindestens einem halben Dutzend Spielern, die 23 Jahre oder jünger sind, zum Saisonauftakt im heimischen Madison Square Garden gegen die etablierten und eingespielten Nashville Predators antreten. Auf der anderen Seite sind die verletzten Routiniers Kevin Shattenkirk, Mats Zuccarello und Chris Kreider zurück. Trainer David Quinn wurde geholt, um die jungen Spieler heranzuführen. Gegen die ambitionierten Predators geht es umgehend schwer los. "Vertrauen ist alles", sagte der 26-jährige Kevin Hayes als Tipp für die Neuen. "Zuerst musst du glücklich sein hier zu sein und du willst dich nicht blamieren. Aber dann musst du die Freiheit haben, deine Fähigkeiten zu zeigen."
Die weiteren Spiele:
New York Islanders @ Carolina Hurricanes
Die Islanders müssen ohne den langjährigen Kapitän John Tavares (nach Toronto gewechselt) weitermachen und gegen die Hurricanes erwartet uns ein Aufeinandertreffen zwei enttäuschter Mannschaften aus dem Vorjahr, die einiges besser machen wollen.
Columbus Blue Jackets @ Detroit Red Wings
Die Blue Jackets wollen in der starken Metropolitan Division wieder für Furore sorgen, nachdem sie in der abgelaufenen Saison in die Stanley Cup Playoffs einzogen und sogar die ersten beiden Spiele gegen den späteren Gewinner Washington erfolgreich gestalten konnten. Detroit mit dem österreichischen Rückkehrer Thomas Vanek in ihren Reihen will zurückkommen, nachdem es in 2017/18 nur zu 73 Punkten reichte, 24 zu wenig, um sich für die Playoffs zu qualifizieren.
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Winnipeg Jets @ St. Louis Blues
Die Blues hatten die Playoffs knapp verpasst, während die Jets erstmals im Western Conference Finale standen und dort an den Golden Knights scheiterten. In St. Louis soll in dieser Saison vieles besser werden, doch die Konkurrenz in der Central Division, zu der auch Winnipeg gehört, schläft nicht. Insofern sind diese direkten Duelle schon zu Beginn sehr wichtig.
Arizona Coyotes @ Dallas Stars
Ein weiteres Aufeinandertreffen zweier Teams, die zuletzt die Playoffs verpassten und in der neuen Saison Besserung gelobten. Die Stars treten unter Jim Montgomery, einem neuen Trainer, an. Rick Tocchet steht schon im zweiten Jahr hinter der Bande der Coyotes. Die Verantwortlichen werden, nach nur 70 Punkten in der Saison 2017/18, mehr erwarten, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Coyotes nach einem katastrophalem Saisonstart in der Schlussphase zu den besten Teams gehörten. Daran gilt es anzuknüpfen.
Minnesota Wild @ Colorado Avalanche
In diesem Central Division-Duell geht es bereits zu Beginn der Saison um zwei wichtige Punkte, die am Ende den Ausschlag geben könnten. Bei Colorado fehlt der Schweizer Sven Andrighetto, der auf der Verletztenliste steht. Der deutsche Torhüter Philipp Grubauer muss zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen, während sein Kontrahent auf den Nummer 1-Posten Semyon Varlamov für die Avalanche im Tor starten wird.