Canes-celebrate 10-28

"Ich habe Bicksy gesagt, dass er nun jedem hier im Gebäude eine Cappie schulde", scherzte Jeff Skinner nach dem 2-3 Sieg gegen die New York Rangers im ersten Heimspiel der noch jungen Saison am Freitag. Er hatte eine kuriose Szene im Sinn, die so schnell kein Anwesender in der PNC Arena zu Raleigh vergessen wird.

Es waren nur noch wenige Sekunden im Mittelabschnitt zu gehen, da zogen die Hurricanes ihr Überzahlspiel auf. Verteidiger Noah Hanifin schlenzte das Spielgerät von links auf den Rangerskasten, doch Henrik Lundqvist hatte freie Sicht und bekam seinen Linken Schoner ran. Der Abpraller landete sodann über die Bande bei Skinner, der am rechten Bullykreis positioniert war. Dieser ließ sich nicht zwei Mal bitten und knallte einen Schlagschusshammer hart in Richtung Torraum. Letztendlich fand die Scheibe ihren Weg durch Mann und Maus zur Führung ins Netz. Die Stimmung bei den Hurricanesfans kochte über, denn der an diesem Abend hervorragend aufgelegte Skinner glänzte zuvor bereits mit zwei Treffern. Und noch bevor der offizielle Torschütze verkündet wurde, säumten hunderte Caps das Eis der PNC Arena. Was jedoch bis auf die Unparteiischen niemand erkannte war, dass nicht Skinner sondern Bryan Bickell, der mustergültig Lundqvist screente, als letztes den Puck berührte.
Beinahe erzielte Skinner also seinen fünften Hattrick in seiner NHL-Karriere. Dem 1992 in Toronto geborenen Skinner gelang zuletzt am 15. Dezember 2015 das Kunststück, drei Tore in einer Partie zu erzielen. Damals schoss er zwar alle drei Treffer seiner Hurricanes, am Ende mussten sie sich jedoch in der Overtime mit 4-3 gegen die Philadelphia Flyers geschlagen geben. Besser lief es für die Canes, als Skinner in seinem dritten NHL-Jahr seinen ersten Hattrick erzielte. Das Gastspiel bei den Nashville Predators am 5. Dezember 2013 sollte nach einer formidablen Leistung des Flügelstürmers mit 5-2 für die Hurricanes enden.

Und auch gegen die Rangers war der Beitrag von Skinner enorm. Nach einem holprigen Start, bei dem die Hurricanes sechs Mal in Folge auswärts ranmussten, stand ihnen beim Heimdebüt eine ausgesprochen schwere Aufgabe ins Haus. Nicht gerade euphorisch war die Stimmung also in der Kabine des Heimteams, nachdem nur eine Partie aus den ersten sechs gewonnen werden konnte. Zwar waren die Niederlagen gegen die Winnipeg Jets, die Vancouver Canucks, die Edmonton Oilers, die Philadelphia Flyers und die Detroit Red Wings zwar teilweise knapp und erst nach Verlängerung, doch nur gegen die Calgary Flames gingen die Jungs aus Carolina als Sieger vom Eis. Skinner, der zuvor jedoch an einer Rumpfverletzung laborierte und in der Partie am Dienstag gegen die Red Wings aussetzen musste, erwischte einen klasse Abend, rieb sich für seine Teamkammeraden auf und riss das Ruder an sich.
So auch in der achten Spielminute, als die Rangers durch Mats Zuccarello bereits mit 1-0 führten. Skinner kam an der Mittellinie an die Scheibe, tankte sich unwiderstehlich in die Angriffszone und durch die Verteidigungsreihe der Rangers. Nachdem Lundqvist seinen Schuss vom linken Bullykreis mit der Stockhand hinter das Tor lenkte, setzte er terrierartig nach und erkämpfte sich die Scheibe hinter Lundqvists Tor zurück. Nun von der anderen Seite eindrehend, überwand er letztendlich den Rangersschlussmann per platziertem Schlenzer ins linke obere Eck. Ebenso sinnbildlich für den Beitrag Skinners war auch sein zweiter Treffer. Das Mitteldrittel lief erst wenige Sekunden, da wurde er an der Mittellinie im vollen Lauf bedient. Der Calder Trophy Sieger von 2011 zeigte sodann seine Klasse. Erst schirmte er den Puck sagenhaft gegen die nahenden Rangersdefensivspieler ab, dann zauberte er die Scheibe mit der Rückhand in den gegnerischen Kasten.
Die Hurricanesfans werden sich wohl wünschen, dass ihr Skinner so weiterzaubern wird. Ob er am Sonntag gegen die Flyers erneut der Mann des Abends wird, wird sich zeigen