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Als erster Spieler in der Saison 2019/20 hat Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers die Schallmauer von 100 Scorerpunkten durchbrochen. Bis zum Ende der Spielzeit wird das nach aktuellen Hochrechnungen sechs weiteren Stürmern gelingen. Demnach wäre ein Septett in diesem elitären 100-Punkte-Klub, was den Vorjahreswert noch einmal übertreffen würde.

Draisaitl hat vorgelegt
Für 102 seine Scorerpunkte (39 Tore, 63 Assists) brauchte Draisaitl gerade mal 65 Spiele (1,57 Punkte pro Partie). Nicht umsonst ist der 24-jährige Kölner der Top-Favorit auf gleich zwei individuelle NHL-Trophäen: Die Art Ross Trophy für den Top-Scorer der regulären Saison sowie die Hart Memorial Trophy für den wertvollsten Spieler der Hauptrunde. Noch niemals zuvor in der NHL-Geschichte gewann ein Deutscher eine dieser beiden Auszeichnungen. Behält der Mittelstürmer der Oilers seinen Scoring Touch bei, käme er am Ende der Hauptrunde auf 128 Scorerpunkte - ein unglaublich starker Wert!

WPG@EDM: Draisaitl auf McDavids Vorlage im Powerplay

Im 100-Punkte-Klub aber wäre Draisaitl wohl nicht alleine, denn seine Verfolger in der Scorer-Wertung geben ebenfalls Vollgas: David Pastrnak (Boston Bruins, 47-44-91, 2. Platz), Connor McDavid (Edmonton Oilers, 31-58-89, 3.), Artemi Panarin (New York Rangers, 32-56-88, 4.), Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche, 33-52-85, 5.), Brad Marchand (Boston Bruins, 27-56-83, 6.) und Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning, 31-49-80, 7.) sammeln fleißig Punkte und sind statistisch auf dem besten Weg, die 100-Punkte-Hürde zu überspringen: McDavid (115), Pastrnak (113), Panarin (113), MacKinnon (109), Marchand (103) und Kucherov (102) würden das Septett komplettieren.
Sechs 100-Punkte-Männer in der Vorsaison
Wie elitär dieser Kreis ist, zeigt der Blick auf die letzten Jahre: Zwischen den Spielzeiten 2010/11 und 2016/17 gelang es in sieben Jahren nur fünf Spielern und maximal einem einzigen pro Saison, den 100-Punkte-Meilenstein zu erreichen: Daniel Sedin (Vancouver Canucks, 2010/11, 104 Punkte), Evgeni Malkin (Pittsburgh Penguins, 2011/12, 109), Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins, 2013/14, 104), Patrick Kane (Chicago Blackhawks, 2015/16, 106) und McDavid (2016/17, 100).
Erst 2017/18 wurde das Gedränge dichter: Mit McDavid (108), Claude Giroux (Philadelphia Flyers, 102) und Kucherov (100) knackten drei Spieler die Grenze. 2018/19 waren es mit deren sechs exakt doppelt so viele: Kucherov (128), McDavid (116), Kane (110), Draisaitl (105), Marchand und Crosby (beide 100) setzten neue Maßstäbe. Nun könnte dieser Wert sogar noch einmal übertroffen werden. Es zeigt, in was für einem High-Scoring-Zeitalter wir NHL-Hockey bewundern dürfen.
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Das bestätigen übrigens auch die kumulierten Zahlen: Nimmt man die letzte und laufende Saison zusammen, dann hätten insgesamt 13 Spieler über zwei Jahre die 100-Punkte-Marke geknackt. Es wäre die höchste Anzahl seit 2005/06 und 2006/07, als es zusammengerechnet 14 Stürmer waren: Joe Thornton (125 und 114), Jaromir Jagr (123), Crosby (120 und 102), Vincent Lecavalier (108), Alex Ovechkin (106), Dany Heatley (105 und 103), Daniel Alfredsson (103), Martin St. Louis (102), Eric Staal (100), Marian Hossa (100) und Joe Sakic (100).
Gute Chancen auf ein Septett
Die Wahrscheinlichkeit, dass in der laufenden Saison gleich sechs Spieler auf Draisaitl folgen werden, ist hoch: McDavid wurde von einer Verletzung ausgebremst, passierte aber schon in den vorausgegangenen drei Spielzeiten immer den 100-Punkte-Meilenstein. Der vermutlich schnellste Spieler der Welt dürfte auch 2019/20 nicht zu halten sein.

BOS@VAN: Pastrnak mit einem tollen Trick

Für Pastrnak und Marchand spricht nicht nur die individuelle Klasse: Scharfschütze Pastrnak ist mit 47 Treffern der Top-Torjäger in der laufenden Saison. Der technisch beschlagene Flügelspieler könnte erstmals überhaupt in seiner NHL-Karriere die 100 Punkte schaffen. Marchand spielt in seiner Linie und bildet zusammen mit Patrice Bergeron eine der gefährlichsten Sturmreihen in der gesamten Liga. Der Flügelstürmer geht bei Gegenspielern unter die Haut und könnte zum zweiten Mal 100 oder mehr Zähler erreichen.
Kucherov war im Vorjahr der große Abräumer und packte sowohl die Art Ross als auch die Hart Trophy in seinen Trophäenschrank. Der Russe könnte nun insgesamt zum dritten Mal die 100-Punkte-Hürde überspringen.
Für Panarin und MacKinnon wäre es hingegen eine Premiere. Weder dem Rangers-Flügelstürmer noch dem Avalanche-Center gelang bislang eine dreistellige Punkteausbeute in ihrer NHL-Zeit. Doch die Chancen stehen gut: Der "Breadman", wie Panarin auch genannt wird, ist seit Wochen in bestechender Form und kann aktuell eine Punkteserie von zwölf Spielen vorweisen (5-12-17). MacKinnon funktionierte trotz wechselnder Reihenpartner gut und punktete zuverlässig weiter.