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So schnell geht das manchmal: Nach sechs Spielen ohne Treffer zum Saisonstart ist Sidney Crosby, Kapitän der Pittsburgh Penguins, zumindest hinter vorgehaltener Hand kritisiert worden. Zwei Spiele später, nach drei Toren und fünf Assists, ist er wieder der gefeierte Held. Nicht auszuschließen, dass ihn gerade die Torflaute der ersten Saisonphase zu dieser Leistungsexplosion getrieben hat.

Beim 9:1 der Penguins am Donnerstag bei den Calgary Flames im Scotiabank Saddledome brillierte Crosby wie in seinen besten Zeiten, verbuchte einen Treffer und steuerte zwei Assists zum haushohen Auswärtssieg bei. Die weiteren Torschützen für die Gäste waren Patric Hornqvist, Phil Kessel (jeweils 2), Bryan Rust, Jack Johnson, Jake Guentzel und Matt Cullen.
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Derick Brassard glänzte in Calgary mit drei Scorerpunkten und Torhüter Matt Murray zeigte mit 38 Rettungstaten für seine Farben ebenfalls eine starke Leistung. Mit einer Bilanz von 5-1-2, nach drei Auswärtssiegen in Serie und dank der sportlichen Wiederauferstehung von Crosby, liegen die Penguins sportlich wieder voll im Soll.
Neben Crosbys Formanstieg macht es die Anhängerschaft besonders froh, dass ihr Team erstmals seit dem 9:2 über die New York Islanders im Jahr 2008 wieder neun Tore in einem Spiel erzielte. Kurios: Auch in diesem Match waren Crosby drei Punkte gelungen, allesamt durch Assists.

PIT@CGY: Crosby aus spitzem Winkel unter die Latte

"Das heute war eines dieser Spiele mit optimaler Chancenverwertung", resümierte Crosby nach dem Kantersieg in Calgary. "Ich denke, unser Sieg ist am Ende vielleicht etwas zu hoch ausgefallen. Die Flames hatten ebenfalls ihre Chancen. Murray war jedoch sehr gut drauf."
Den einzigen Treffer für die unglücklich agierenden Gastgeber markierte Neuzugang James Neal. Mike Smith im Tor der Flames kassierte sechs Gegentreffer bei 21 Torschüssen. Er wurde im zweiten Drittel vorzeitig vom Eis geholt und durch seinen Backup David Rittich ersetzt. Dieser musste in der restlichen Spielzeit drei weitere Scheiben passieren lassen.
Für Calgary war es die erste Niederlage mit mindestens acht Toren Differenz seit 2012, als das Team am 5. Januar den Boston Bruins glatt mit 0:9 unterlag. Auf heimischem Eis setzte es für die Kanadier zuletzt am 4. Dezember 2000 mit einem 0:8 gegen die San Jose Sharks eine vergleichbar hohe Pleite.
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Crosby gelang sein dritter Treffer in zwei Spielen mit einer schönen Rückhand in der fünften Spielminute des ersten Drittels. Es war das wichtige 1:0. Mit sechs Zählern (3 Tore, 3 Assists) aus den zurückliegenden drei Spielen, spiegelt sich sein Formanstieg auch in den Statistiken eindrucksvoll wider.
"Die Jungs haben mich hervorragend unterstützt", gab sich Crosby bescheiden. "Am Ende hatte ich etwas Glück bei meinem Treffer, dass die Scheibe genau dort hinkam, wo ich stand. Mit einer derart klaren Führung im Rücken musst du die Konzentration bis zum Ende hochhalten. Natürlich macht es dann besonders viel Spaß da draußen", sagte Crosby zum deutlichen Spielausgang.

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Der Gegner zeigte sich selbstkritisch. "Wir haben heute gegen ein gutes Team gespielt. Wenn dann nicht jeder von uns an seine persönliche Bestleistung herankommt, wird es schwierig. Manchmal entwickelt sich ein Spiel dann eben so, wie wir es diesmal miterleben mussten", bilanzierte Torhüter Smith nach der hohen Niederlage.
Das 9:1 war der höchste Sieg des Penguins seit dem 5. Dezember 1991, als sie die Sharks mit 8:0 bezwangen. Mehr noch als die Höhe des Erfolgs dürfte die Fans der Penguins freuen, dass Superstar Crosby wieder ganz der Alte ist. Endlich, werden sich einige klammheimlich denken.