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Ein Spiel zu null zu gewinnen ist immer eine besondere Auszeichnung für ein Team, eine Abwehr und besonders für den Torwart. Auch wenn zu so einem Erfolg sicherlich auch ein wenig Glück gehört, ist es doch der ultimative Beweis für die Qualität der Defensive, den Kampfgeist und die Einsatzbereitschaft. Nur wer bereit ist alles zu geben, sich in jeden Schuss zu werfen, in jeden Zweikampf zu gehen und sich für sein Team aufzuopfern, kommt in den Genuss am Ende die Null auf dem Scorebord zu sehen. Am Mittwoch kam es zu einer außergewöhnlichen Begebenheit: drei von vier Spielen endeten mit einem Shutout, alle zu Gunsten der Gäste.

Die Toronto Maple Leafs schlugen in einem wichtigen Spiel die Detroit Red Wings, einen direkten Konkurrenten im Rennen auf die Playoffplätze in der Atlantic Division, mit 4-0. Leafs Torwart Frederik Andersen machte damit seinen zweiten Shutout in Folge, sicherlich eine starke Leistung und ein Nachweis seiner Fähigkeiten, doch der Däne gab sich nach dem Spiel bescheiden und verwies auf seine Vorderleute: "Die Jungs haben vor mir großartige Arbeit geleistet, haben die Schusswege blockiert und den Puck von mir fern gehalten."
Aber für einen Shutout in der NHL muss beides Stimmen, die Leistung der Abwehr und die des Torhüters. Andersen zeigte, dass seine Tagesform und seine Einstellung stimmen, besonders bei Darren Helms Alleingang acht Minuten vor Ende des Spiels, als er durch einen Spagat noch mit dem Schoner an den Puck kam und dabei von Helms Schwung in den Pfosten gerammt wurde.
Das der Einsatzwille der Feldspieler stimmte zeigte zum Beispiel Nazem Kadri, als er bei einem 2 gegen 1 Konter der Red Wings aus dem Angriff zurück sprintete und mit einem Hecht im Nachfassen den Puck von Frans Nielsens Schläger stocherte. Andersen musste lediglich 22 Schüsse halten, ein Zeichen einer starken Abwehr. Die Leafs stehen derzeit auf dem dritten Platz der Division, die Red Wings punktgleich mit fünf anderen Teams auf dem letzten Platz der Eastern Conference.

In Kalifornien gab es ein Spitzenduell der Pacific Division, in dem die Edmonton Oilers die Anaheim Ducks ebenfalls 4-0 schlugen. Torhüter Cam Talbot machte in einem körperbetonten Spiel 26 Saves und bei 41-34 Checks zu Gunsten der Ducks dürfte der ein oder andere Spieler sichtbare Spuren aus dem Spiel davongetragen haben.
Besonders Edmontons Verteidiger Kris Russel hat zu spüren bekommen, was unbedingter Einsatz in der Abwehr bedeutet und wie hart man für einen Shutout kämpfen muss. Er war alleine für fünf der 11 geblockten Schüsse seines Teams verantwortlich, ging nach einem seiner Blocks zu Boden und kam nur langsam zur Bank.
Talbot kam zu seinem vierten Shutout der Saison und den 15. seiner Karriere. Auch Trainer Todd McLellan war voll des Lobes: "Wir haben Cam zu Beginn unbedingt gebraucht. Er hat uns mit einigen wichtigen Paraden ins Spiel gebracht. Am Anfang waren wir noch nicht richtig im Spiel, aber das kann eine großartige Torhüterleistung bewirken, man findet dadurch ins Spiel."
Auch die Philadelphia Flyers fuhren mit ihrem 2-0 Sieg gegen die New York Rangers einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs ein und eroberten damit den zweiten Wild Card Platz der Eastern Conference zurück. Besonders beeindruckend ist der Shutout auch durch den Fakt, dass er gegen die Rangers gelang, schließlich kommen in der bisherigen Saison nur die Pittsburgh Penguins auf mehr Tore als die 167 der Rangers.

Auch Steve Mason im Tor der Flyers zeigte eine besondere Leistung, indem er die Rangers trotz 34-26 Torschüssen für die Hausherren im Madison Square Garden torlos hielt. Es war sein erster Shutout seit 5. März 2016.
"Ich fühlte mich vom Eröffnungsbully an gut", sagte Mason. "Im Laufe von 60 Minuten gibt es Momente, die den Ausgang eines Spiels ändern können. Es ist der Job eines Torwarts da die großen Saves zu machen."
Wenn Mason einmal nicht auf dem Posten war, waren seine Vorderleute da. Sie blockten 16 Schüsse, der höchste Wert aller Teams an diesem Spieltag, und blockierten immer wieder die Passwege im eigenen Drittel. Stürmer Jakub Voracek sah auch einen anderen wichtigen Grund für den Sieg: "Wir hatten Selbstvertrauen und waren zuversichtlich, dass wir einen Weg finden würden zu gewinnen und das haben wir."