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Die Ottawa Senators haben das erste Match der NHL Global Series 2017 für sich entschieden. Am Freitagabend besiegten sie im Ericsson Globe in Stockholm die Colorado Avalanche nach Verlängerung mit 4:3. Den entscheidenden Treffer erzielte Mark Stone. Er schnürte an diesem Abend einen Doppelpack.

Nach dem symbolischen Eröffnungsbully mit Avalanche-Legende Peter Forsberg machten zunächst die Spieler aus Colorado deutlich, dass ihnen der Sinn nicht nach weiteren freundschaftlich zelebrierten Handlungen dieser Art stand. Sie schalteten sofort in den höchsten Gang und setzten die Senators gehörig unter Druck. Bereits nach wenigen Sekunden tauchte Matt Nieto frei vor Ottawas Schlussmann Craig Andersson auf, der den Schlenzer in höchster Not mit dem Körper parierte. Es folgte eine Reihe weiterer Großchancen der Avalanche. Die beste Gelegenheit vergab ausgerechnet der Stockholmer Lokalmatador und Kapitän Gabriel Landeskog. Er brachte das Kunststück fertig und zog den Puck mit der Rückhand am leeren Tor vorbei. Anderson lag bereits machtlos auf dem Eis.
Nach etwas mehr als acht Minuten gelang Nail Yakupov mit seinem fünften Saisontor die hochverdiente Führung für die Avalanche. Rookie Alex Kerfoot hatte ihn mit einem Pass mustergültig bedient. Doch die Freude über den Treffer im Powerplay währte nicht lange. Nur 20 Sekunden später glich Ottawas Blueliner Frederik Claesson mit einem Schlagschuss von der linken Seite aus. Kapitän Erik Karlsson und Center Mike Hoffman bekamen einen Assist gutgeschrieben.

Colorado wirkte geschockt. Die Senators dagegen bekamen Oberwasser und legten sechseinhalb Minuten später nach. Rechtsaußen Mark Stone fälschte am Torraum einen Schuss von Johnny Oduya zum 2:1 ab. Mit diesem Resultat wechselten beide Kontrahenten die Seiten.
Das Mitteldrittel hatte zunächst nicht die Dynamik der ersten Periode. Mehr oder weniger aus dem Nichts erzielten die Avalanche nach 30 Minuten den Ausgleich. Der im Slot postierte Kerfoot brachte nach einem Handgelenkschuss von Blake Comeau den Schläger an die Scheibe und lenkte sie unhaltbar für Anderson ins Netz. Es war das sechste Tor und der elfte Scorer-Punkt des 23-jährigen Centers in seiner Premierenspielzeit.
Ottawas Antwort ließ wiederum nicht allzu lange auf sich warten. Avalanche-Keeper Semyon Varlamov konnte einen Schlenzer von Dion Phaneuf nicht festhalten. Christopher DiDomenico stand goldrichtig und drückte das Spielgerät zum 3:2 über die Linie (34.).
Eineinhalb Minuten vor der zweiten Pause vergab Nieto die Riesenmöglichkeit zum erneuten Gleichstand. Er setzte einen Penalty am Senators-Gehäuse vorbei. Zuvor war er bei einem Alleingang in Unterzahl mit einem Stockschlag am Torschuss gehindert worden.

Die Avalanche wollten die drohende Niederlage in den letzten 20 Minuten der regulären Spielzeit unbedingt abwenden und kämpften sich zurück in die Partie. In der 53. Minute traf Center Nathan MacKinnon auf Zuspiel von Mikko Rantanen zum umjubelten 3:3. Danach passierte nichts mehr. Die Partie ging in die Verlängerung, in der Ottawa das bessere Ende für sich hatte.
Die gewinnbringende Aktion folgte auf eine sehenswerte Kombination der Senators beim finalen 3 gegen3. Karlsson skatete auf der rechten Seite in Richtung Tor von Varlamov, legte mit der Rückhand zurück auf den im Bullykreis wartenden Derick Brassard. Der Center passte nach links zu Stone, der dem Puck entschlossen in die Maschen chippte. "Das Zuspiel von Derick habe ich genau so erwartet", verriet der glückliche Doppeltorschütze im Anschluss. "Unsere Reihe hat heute von Anfang an gut harmoniert", lobte Stone seine Nebenleute. Besonders freute er sich darüber, dass seine schwedischen Teamkollegen Karlsson, Oduya und Claesson die Arena als Sieger verlassen konnten.
Senators-Coach Guy Boucher lobte Matchwinner Stone nach der Begegnung bei der Pressekonferenz. "Er hat heute bekommen, was er verdient. Mark ist ein echter Leadertyp. Das zeigt er jeden Tag", betonte er.
Keine entscheidenden Impulse gingen von Ottawas Neuzugang Matt Duchene aus. Der war am Sonntag in einem aufsehenerregenden Trade von Colorado zu den Senators geschickt worden und musste gleich gegen seinen alten Klub ran. "Er braucht noch etwas Zeit zum Eingewöhnen. Wir geben sie ihm, damit er in Ruhe das enorme Potenzial abruft, das er ohne Zweifel besitzt", meinte Senators-Kapitän Karlsson.
Die zweite Partie der NHL Global Series 2017 in Stockholm findet am Samstag um 19 Uhr statt.