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Die Ottawa Senators waren eines der großen Überraschungsteams in der vergangenen Saison. Die Mannschaft von Headcoach Guy Boucher qualifizierte sich nicht nur als Zweitplatzierte in der Atlantic Division für die Stanley Cup Playoffs, sondern zog von Runde zu Runde. Sie eliminierten die Boston Bruins und anschließend die New York Rangers ehe sie im Eastern Conference Finale dem späteren Stanley Cup Champion, den Pittsburgh Penguins, in sieben Spielen unterlagen. Die entscheidende siebte Partie wurde sogar erst in der zweiten Verlängerung entschieden. Wer weiß schon welche Namen nun auf den begehrten Pokal eingraviert würden, wäre den Mannen aus der kanadischen Hauptstadt das Glück hold gewesen.

Maßgeblichen Anteil an den Erfolgen der Senators hatte wieder einmal Verteidiger Erik Karlsson. Der zweifache James Norris Memorial Trophy Gewinner (2011/12, 2014/15) war sowohl in der regulären Spielzeit mit 17 Toren und 54 Assists sowie in den Playoffs mit zwei Treffern und 16 Vorlagen Ottawas punktbester Scorer.
Am vergangenen Mittwoch musste sich der 27-jährige Schwede einer Operation am Fuß unterziehen. Der Eingriff war zwar erfolgreich, doch es ist fraglich, ob die Senators schon zu Saisonbeginn auf die Dienste ihres Teamkapitäns zurückgreifen können. Ottawas General Manager Pierre Dorion zeigte sich jedoch sehr zuversichtlich. Auf der Website der Senators ließ er verlauten, dass sie mit einer Regenerationsphase von vier Monaten rechnen.
Gerade für eine Mannschaft wie die Senators, die in der Tiefe nicht so hochklassig besetzt sind, wäre ein Ausfall ihres besten Spielers und Teamkapitäns für die ersten Saisonwochen nur schwer zu kompensieren. Selbst wenn Karlsson rechtzeitig zur Verfügung stünde, die Saison 2017/18 beginnt am 10. Oktober, ist fraglich, ob er wieder vollends an seine alten Leistungen anknüpfen kann. Wie auch immer, mit einem schwächeren Start in die Saison 2017/18 könnten die Senators schon früh den Anschluss an die Konkurrenz verlieren.

Karlsson trifft nach Zuspiel von Ryan

Um das zu verhindern müssten alle Mann an einen Strang ziehen. Dass sie auch nach einem schlechten Saisonstart zu einer furiosen Aufholjagd ansetzen und diese erfolgreich abschließen können, haben die Senators in der Saison 2014/15 gezeigt, als sie sich im Endspurt - mit Karlsson im Kader - noch den ersten Wildcardplatz in der Eastern Conference sichern konnten. Zwei Jahre zuvor, in der Spielzeit 2012/13, mussten die Senators 31 Spiele lang ohne ihren besten, jedoch verletzten, Verteidiger auskommen und erreichten ebenfalls die Playoffs.
Zweifelsfrei zählt Karlsson zu den besten Verteidigern in dieser Liga. Dorion erhofft sich, dass dieser sein ganzes Eishockeyleben lang für die Senators spielen kann: "Mit Erik haben wir einen ganz besonderen Spieler in Ottawa. Wir haben doch gesehen welche Führungspersönlichkeit er ist und welche klasse er als Spieler hat."
Karlsson hat in den Playoffs gezeigt, als er trotz eines Haarrisses in der linken Ferse aufs Eis gegangen war, dass er die Zähne zusammenbeißen kann, wenn es darauf ankommt. Sollten während des Heilungsprozesses nach der Operation keine Komplikationen auftreten wird Karlsson seinen Anteil dazu beitragen, dass es erst gar nicht zu einem Fehlstart seiner Senators kommen wird.