Siegenthaler: „Wir haben Zeit, das Ruder herumzureißen”

Während der gesamten Saison 2025/26 wird NHL.com/de jeden Monat die New Jersey Devils aus der Perspektive ihrer Schweizer Spieler Nico Hischier, Timo Meier und Jonas Siegenthaler begleiten. In diesem Monat spricht Siegenthaler u. a. darüber, wie die Devils nach einem schwachen Dezember wieder in die Erfolgsspur zurückfinden möchten.

Ciao, Fans! Die letzten drei freien Tage habe ich zu Hause verbracht. Am 24. haben wir ein schönes Abendessen ausgerichtet. Die anderen beiden Tage waren dann sehr ruhig.

Dadurch konnte ich etwas abschalten, was als Sportler auch wichtig ist. Jeder ist da zwar verschieden und handhabt das anders, aber für mich hat es Bedeutung, nicht immer an Eishockey zu denken und auch mal andere Dinge zu machen.

Das ist besonders wichtig, nachdem unser Dezember nicht gut verlief und wir uns wieder steigern müssen. Es ist schwer zu sagen, woran es lag. Einerseits hatten wir Verletzte und Ausfälle, aber das soll nicht als Ausrede dienen. Wir haben zu viele Spiele verloren und sind in ein kleines Loch gefallen. Aber die Saison ist lang und es gibt noch genug Zeit, das Ruder wieder herumzureißen.

Als Team sollten wir in der Lage sein, wieder dorthin zu gelangen, wo wir am Saisonbeginn bis in den November hinein waren. Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen und einen Weg zurückfinden.

Vor allem in den Special Teams müssen wir uns steigern. In den letzten Wochen waren unser Powerplay und unser Unterzahlspiel nicht so gut. Das ist ein wichtiger Punkt. Aber wir arbeiten als Mannschaft jeden Tag daran, uns zu verbessern. Beide Bereiche sind bereits auf einem guten Weg. Sie sind noch nicht da, wo wir sie haben wollen, aber sie sind schon deutlich besser geworden. Es gibt aber noch Luft nach oben.

Natürlich müssen wir uns auch im 5-gegen-5 oder 4-gegen-4 wieder steigern. Wenn alle Puzzleteile in unserem Team ineinandergreifen, sind wir meiner Meinung nach nur sehr schwer zu schlagen.

Für uns war es wichtig, dass wir gestern und heute zwei Trainingstage in Folge hatten. Das ist in dieser Saison eine Seltenheit. Wir haben die Zeit gut genutzt, um noch einmal an ein paar Abläufen zu arbeiten und diese zu verbessern. Dadurch soll sich auch unser Scoring verbessern. Außerdem war es wichtig, um unsere Köpfe frei zu bekommen und neu durchzustarten. Alle sollten wieder frisch sein und wissen, was zu tun ist. Jetzt ist es wichtig, dass wir das in den nächsten Spielen umsetzen und Punkte holen.

Für mich gab es bisher Höhen und Tiefen in dieser Saison. Das bleibt in einer langen Saison nicht aus, aber das Wichtigste ist immer, möglichst schnell den Weg aus einer Krise zu finden. In den letzten Wochen habe ich meinen Flow besser gefunden. Ich nehme mich aber nicht aus, dass ich mich noch steigern kann. Mein Ziel ist es, konstant auf hohem Niveau zu spielen. Besonders freue ich mich, dass ich bisher alle Spiele absolvieren konnte und verletzungsfrei geblieben bin. Das bleibt hoffentlich so.

Mein Fazit für das Jahr 2025 fällt durchaus positiv aus. Zwar hatte ich im Frühjahr mit einer Verletzung zu kämpfen und wir sind leider zu früh aus den Stanley Cup Playoffs ausgeschieden, doch dafür konnte ich an der WM teilnehmen und erneut Silber gewinnen. Es ist bitter, dass es wieder nicht für Gold gereicht hat, denn es war extrem knapp. Es gibt immer Dinge, die besser hätten laufen können, aber ich denke, letztendlich ist es wichtig, vor allem die positiven Aspekte zu betrachten.

Für das Jahr 2026 wünsche ich mir, dass wir als Mannschaft wieder in den Flow kommen und mehr Spiele am Stück gewinnen. Das Ziel sind natürlich wieder die Playoffs. Die Stimmung in unserem Team und bei den Trainern ist gut. Das macht viel Spaß. Wir müssen das nur wieder in mehr Siege ummünzen.

Ich wünsche einen guten Rutsch. Alles Gute fürs neue Jahr und bis demnächst! Euer Jonas!