world juniors team finland 12 26 2025

Während der IIHF Juniorenweltmeisterschaft 2026 in Minnesota vom 26. Dezember 2025 bis 5. Januar 2026 wird NHL.com/de an den Vorrunden-Spieltagen und dem Viertelfinale jeweils 5 Erkenntnisse aus den Spielen zusammenstellen.

Heute: Der 3. Spieltag am 28.12.2025

Schweiz nah dran, trotzdem ohne Punkte

Nach zwei Spieltagen steht die Schweizer Mannschaft mit zwei guten Leistungen, aber ohne Punkte da. Nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt gab es nur einen Tag später am Sonntag eine bittere 2:4-Enttäuschung gegen Schweden.

„Es war hart, schon so früh nach dem ersten Spiel wieder anzutreten, aber wir sind mit Selbstbewusstsein ins Spiel gegangen“, sagte Center Beni Waidacher. „Wir hatten gegen die USA ein wirklich gutes Spiel und wir wussten, dass wir das nötige Selbstvertrauen haben, um Schweden zu schlagen. Leider hat es nicht geklappt. Mit den ersten zwei Dritteln waren wir zufrieden, aber wir haben zu viele Strafen genommen. Das hat ihnen Schwung gegeben und es uns schwieriger gemacht. Wir wissen, dass wir diese Teams schlagen können, aber sie haben natürlich eine starke Abwehr und einen super Torwart.“

Dabei war die Schweiz zu Beginn des dritten Drittels sogar in Führung. Schweden drehte das Spiel aber bis zur 47. Minute und erzielte 47 Sekunden vor der Schlusssirene den Empty-Netter. Der Schweizer Trainer Jan Cadieux hätte sicherlich gerne weniger Strafen gesehen, doch abgesehen davon spielte sein Team auf Augenhöhe mit den Tre Kronor, wie auch das Torschussverhältnis von 32:30 zugunsten der Schweiz zeigt.

„Einige von uns haben gestern ihr Spiel angeschaut“, ließ der schwedische Stürmer Milton Gastrin wissen. „Sie spielen einfaches Hockey und haben viele Spieler um das eigene Tor. Da mussten wir Lücken schaffen, um zu Chancen zu kommen. Sie spielen aber wirklich gut. Wir müssen einfacher spielen. Manchmal haben wir Fehler an der blauen Linie gemacht und dann sind sie wegen diesen Puckverlusten zu Chancen gekommen.

Muggli und Ustinkov legen los

Ein positiver Punkt, den die Schweiz aus der Niederlage mitnehmen kann, ist die Leistung von Leon Muggli und Daniil Ustinkov. Die beiden Verteidiger hatten jeweils zwei Assists, ihre ersten Punkte des Turniers.

Sollten die Beiden zu ihrem Spiel in der Offensive finden, wäre das ein enormer Schub für die Schweizer und würde sie im Angriff deutlich gefährlicher machen. Ustinkov erzielte diese Saison für die Küsnacht Lions in der SwissLeague 13 Punkte (ein Tor, zwölf Assists) in 20 Spielen. Muggli bestritt verletzungsbedingt für die Hershey Bears erst zwei AHL-Spiele, verzeichnete dabei aber schon eine Vorlage.

Steiner überzeugt vor Scouts

Für Stürmer Lars Steiner ist das Turnier besonders wichtig. Er ist ein Kandidat für den NHL Draft 2026. Zu Beginn der Saison wurde er als möglicher Zweitrundenpick eingestuft, könnte sich mit einer guten Saison aber einen Platz in der ersten Runde verdienen.

In der QMJHL liefert er für die Rouyn-Noranda Huskies trotz einer längeren Verletzungspause bereits entsprechende Leistungen. Er erzielte in 15 Spielen 14 Punkte (fünf Tore, neun Assists). Die U20-WM ist die perfekte Gelegenheit, um weitere Punkte bei den Scouts zu sammeln. Gegen Schweden gelang ihm das sicherlich. Er hatte gegen die USA bereits das einzige Tor der Schweiz vorbereitet und ließ nun mit dem 2:1 gegen die Skandinavier seinen ersten Treffer folgen. Außerdem führte er die Schweizer mit vier Torschüssen an und war mit 18:45 Minuten der Stürmer mit der meisten Eiszeit.

Finnland bleibt dominant

Die Finnen trafen in ihren ersten beiden Spielen zwar auf die einfacheren Gegner der Gruppe A, trotzdem ist ihr Auftreten bislang beeindruckend. Auf den 6:2-Auftaktsieg gegen Aufsteiger Dänemark ließen sie ein 8:0 gegen Lettland folgen. Lettland bewies seine Qualität bereits mit einem Punktgewinn durch eine 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen Kanada.

Mit 14:2 Toren stellt Finnland die beste Offensive und Defensive. Das liegt an der drückend überlegenen und auf Puckbesitz ausgerichteten Spielweise der Mannschaft, die den Gegner kaum zum Zug kommen lässt. Ihr Torschussverhältnis lautet nach zwei Partien 84:17. Keine andere Mannschaft kassierte weniger als 38 Schüsse. Gegen Lettland ließen die Finnen nur sieben Torschüsse zu, der Rekord bei einer U20-WM liegt bei sechs.

„Wir haben sehr gut angefangen und haben ein paar Tore geschossen“, lobte Trainer Lauri Mikkola. „Junge Spieler verlieren da oft die Konzentration, aber unsere Jungs haben das ganze Spiel über unser System eingehalten und sehr solide 60 Minuten gespielt.“

Schweden im Energiesparmodus perfekt

Schweden gilt als einer der großen Favoriten des Turniers. Der Kader ist extrem stark besetzt, entsprechend groß sind auch die Erwartungen. Bisher ist von der erhofften Dominanz aber nur wenig zu sehen. Gegen die Schweiz gelang nur mit viel Mühe das Comeback und hätte Muggli bei seinem ersten Wechsel einen Schuss nicht an den Pfosten sondern ins Tor gesetzt, wäre das Spiel womöglich anders ausgegangen.

Im ersten Spiel war die Slowakei ebenfalls der klare Außenseiter gegen die Schweden. Die Slowaken machten das Spiel aber spannend und kassierten erst in der 57. Minute das 2:3.

Sechs Punkte aus sechs Spielen sind eine perfekte Bilanz, doch das schwedische Team hat angesichts des versammelten Talents noch viel Luft nach oben. Wenn die Mannschaft um die Medaillen mitspielen will, muss sie noch einen Zahn zulegen.

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